• UM Studie Personality 2025 "Job Fit and Turnover "

    Die Studie der Universität Mannheim „Personality–Job Fit and Turnover“ belegt, wie Persönlichkeit und Beruf zusam­menwirken – und bietet konkrete Ansätze für Recruiting, Bindung und Berufsberatung.


    Untersuchte Fragestellung: 

    Wie beeinflusst die Passung zwischen individuellen Persönlichkeitsmerkmalen und typischen Berufsprofilen den langfristigen beruflichen Verbleib und Wechsel?


    Inhalte/Trends

    Laut der Langzeitstudie „Personality–Job Fit and Turnover“ wählen Menschen häufig Berufe, in denen andere mit ähnlichen Persönlichkeitsmerkmalen arbeiten. Dazu analysierten die Forschenden auf Basis der Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale – Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extra­version, Verträglichkeit und emotionale Stabilität – Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Berufsgruppen. Persönlichkeitsprofile ähneln sich innerhalb einzelner Berufs­gruppen deutlich stärker als zwischen verschiedenen Berufen. So zeigen beispielsweise Ärzte und Pharmakologen oft vergleichbare Persönlichkeitsmuster – ein Hinweis darauf, dass es für viele Berufe typische Persönlichkeitsstrukturen gibt.


    Die Studie belegt außerdem, dass große Persönlichkeitsunterschiede im direkten Arbeits­umfeld ein klarer Risikofaktor für berufliche Instabilität sind. Wer sich im Vergleich zu den anderen im Team deutlich unterscheidet, etwa durch weniger Extraversion in einem kommunikationsintensiven Beruf, wechselt den Beruf mit höherer Wahrscheinlichkeit – unabhängig von Branche, Qualifikation oder Alter.


    Ein weiteres Ergebnis ist die wechselseitige Prägung von Beruf und Persönlichkeit: Mit zu­nehmender Berufserfahrung passen sich Persönlichkeitsmerkmale tendenziell den typischen Anforderungen des jeweiligen Berufsfeldes an – etwa durch soziale Normen oder rollenbedingte Erwartungen.


    Die Studie zeigt zudem, dass Berufswahl nicht nur von Fähigkeiten oder Interessen bestimmt wird, sondern auch stark durch die eigene Persönlichkeitsstruktur beeinflusst ist. Menschen entscheiden sich bevorzugt für Berufe, die mit ihrer Persönlichkeit überein­stimmen – und meiden langfristig solche, die nicht zu ihnen passen.


    Eine hohe Übereinstimmung zwischen Persönlichkeit und Berufsprofil fördert nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die berufliche Stabilität und langfristige Bindung.


    Geltungsbereich

    Langzeitdatenanalyse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels mit bis zu 11.000 Personen über einen Zeitraum von zwölf Jahren (2005–2017).


     

  • EY Jobstudie 2025 "Zufriedenheit, Motivation und Belastung von Beschäftigten in Deutschland"

    Die EY Jobstudie 2025 liefert wertvolle Einblicke in die Zufriedenheit, Motivation und Belastung von Beschäftigten in Deutschland.


    Untersuchte Fragestellung:

    Wie zufrieden und motiviert sind Beschäftigte in Deutschland? 

    Welche Faktoren beeinflussen Motivation und Bindung und wie wirken sich Arbeitsbelastung und Work-Life-Balance auf die Arbeitssituation aus?


    Inhalte/Trends

    Die Zufriedenheit mit der Arbeitssituation ist in den vergangenen zwei Jahren leicht gestiegen: Etwas mehr als ein Drittel der Befragten bezeichnet sich als zufrieden. Männer (36 %) sind dabei häufiger zufrieden als Frauen (32 %). Ebenso sind ältere Beschäftigte deutlich zufriedener als jüngere. Die zufriedensten sind Top-Manager, die unzufriedensten ungelernte Angestellte.


    Nur 18 % der Befragten bezeichnen sich als hochmotiviert, wobei Männer (22 %) deutlich häufiger motiviert sind als Frauen (16 %). Besonders hoch ist der Anteil bei Führungskräften (67 % im Top-Management, 29 % in leitenden Positionen). Die Motivation ist im öffentlichen Dienst höher als in der freien Wirtschaft.


    Die Beschäftigten nennen ein gutes Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen (57 %) sowie ein positives Arbeitsklima (55 %) als wichtigste Motivationsfaktoren. Erst danach folgen ein spannender Job, flexible Arbeitszeitmodelle und ein hohes Gehalt mit jeweils 37 %. Auffällig ist, dass Frauen eher Flexibilität priorisieren, während Männer das Gehalt priorisieren. Erfolgsprämien oder Zusatzangebote spielen dagegen eine geringere Rolle.


    Über 90 % der Befragten sehen ihre Arbeit als wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Vor allem Manager (97 %) und leitende Angestellte (95 %) sind davon überzeugt, während Auszubildende (84 %) und ungelernte Kräfte (81 %) am häufigsten daran zweifeln.


    Der Anteil der Beschäftigten, die ihre Arbeit als gewürdigt empfinden, liegt bei 70 %. Nach einem Rückgang in den Vorjahren ist dieser Wert wieder leicht gestiegen. Besonders Top-Manager (88 %) und Auszubildende (82 %) fühlen sich wertgeschätzt, ungelernte Kräfte deutlich seltener (58 %).


    Die empfundene Arbeitsbelastung bleibt hoch: 60 % der Beschäftigten geben an, dass sie in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat. Am stärksten spüren dies jüngere Arbeitnehmer (21–35 Jahre) mit 64 %. Gleichzeitig berichten 32 %, dass sich ihre Work-Life-Balance verbessert habe, während nur noch 19 % eine Verschlechterung sehen. Als Hauptursachen für eine negative Entwicklung werden längere Arbeitszeiten (53 %) und mehr Verantwortung im Job (51 %) genannt.


    Geltungsbereich

    Online-Befragung mit 2.048 Beschäftigten in Deutschland. Befragt wurden Angestellte aus der freien Wirtschaft (63 %), dem öffentlichen Dienst (32 %) sowie Verbänden und Institutionen (5 %).

  • Studie "Work Happiness Report 2025"

    Der Work Happiness Report 2025 liefert Erkenntnisse darüber, was Wissensarbeitende heute als „Arbeitsglück“ empfinden – und wie sich Glück auf Bindung, Motivation, Kreativität und Kündigungsabsicht auswirkt.


    Untersuchte Fragestellung:

    Was macht Menschen im Job glücklich – und wie beeinflusst Arbeitsglück Faktoren wie Engagement, Kündigungsabsicht, Innovationskraft und wirtschaftlichen Erfolg?


    Inhalte/Trends

    Der Work Happiness Report 2025 zeigt, dass zwei Drittel der Wissensarbeitenden in Deutschland sich als (eher) glücklich im Job empfinden. 

    Arbeitsglück basiert dabei laut Studie auf drei wesentlichen Faktoren:

     - Sinnempfinden

    - Selbstverwirklichung und 

    - Gemeinschaft. 


    Besonders glücklich sind Menschen, die in kleinen Teams arbeiten und das Gefühl haben, mit ihrer Arbeit etwas zu bewirken. Bemerkenswert ist, dass für viele das persönliche Glück im Job wichtiger ist als ein höheres Gehalt – ein Großteil wäre bereit, Einkommen gegen mehr Sinn oder ein besseres Teamklima einzutauschen.


    Gleichzeitig belegt die Studie den wirtschaftlichen Wert von Arbeitsglück: Glückliche Mitarbeitende sind motivierter, kreativer und bleiben ihrem Arbeitgeber länger treu. Nur 29 % der glücklichen Befragten denken über eine Kündigung nach – bei unglücklichen Mitarbeitenden sind es hingegen 79 %. Hauptgründe für Wechselabsichten sind schlechte Führung, zu hohe Arbeitsbelastung und fehlende Entwicklungsperspektiven. Führung spielt somit eine zentrale Rolle für das Glücksniveau im Unternehmen.


    Glück beeinflusst nicht nur die Bindung, sondern auch die Innovationskraft: 36 % der glücklichen Beschäftigten bringen regelmäßig neue Ideen ein, 34 % zeigen hohe Motivation und Eigeninitiative. Bei den unglücklichen Mitarbeitenden ist „Dienst nach Vorschrift“ deutlich weiter verbreitet. Ein Ländervergleich mit Großbritannien zeigt zudem, dass britische Beschäftigte häufiger Freundschaften im Job finden und mehr kreative Eigeninitiative zeigen.


    Insgesamt macht die Studie deutlich, dass Arbeitsglück kein „Nice-to-have“ ist, sondern ein zentraler Faktor für wirtschaftlichen Erfolg und Arbeitgeberattraktivität.


    Geltungsbereich

    Für den Work Happiness Report 2025 wurden 1.000 Wissensarbeitenden in Deutschland online befragt, ergänzt durch Vergleichsdaten aus dem Vereinigten Königreich.


     

  • Marburger Coachingstudie 2022

    Business Coaching ist der Marburger Coachingstudie 2022 (Verfasser: Professor Michael Stephan) sowie "Wirtschaftspsychologie Heute" zufolge ein etabliertes Personalentwicklungsinstrument.


    Die Studie ergab: Coaching ist inzwischen zwar ein etabliertes Personalentwicklungsinstrument in den Unternehmen, insbesondere bei den Dienstleistungsunternehmen wie Banken und Versicherungen, doch die Wahrnehmung seiner Bedeutung divergiert. 


    So betonten zum Beispiel 75 Prozent der Personalentwickler*innen, das Coaching habe in ihrer Organisation schon einen hohen Stellenwert und seine Akzeptanz sei hoch. Bei den Coachees sind es aber nur 50 Prozent.


    Auch die Funktion der Coachings wird verschieden gesehen. So erachten 40 Prozent der potenziellen Coachees das Coaching primär als individuelle Entwicklungsmaßnahme und 21 Prozent als Problemlösungsmaßnahme. Doch nur 24 Prozent schreiben dem Coaching beide Funktionen zu. Bei den Personalentwicklern sind dies fast doppelt so viele: 47 Prozent.


    Laut Interview mit Prof. Michael Stephan wird einerseits das klassische Coaching bleiben, was nicht bedeutet, dass es auch nicht digital stattfinden kann. Aber es erfordert viel Methodenkompetenz. Und auf der anderen Seite wird es Coaching-to-Go Formate geben. Viele Transaktionsplattformen bedienen vor allem Just-in-Time-Fragestellungen. Hier ist Coaching weniger eine reflexive Prozessbegleitung als vielmehr Beratung mit Ratschlag. Man hat eine Frage und die möchte man relativ schnell beantwortet haben. Man braucht eine schnelle Lösung und keine lange Prozessbegleitung. Die meisten haben der Prognose zugestimmt, dass es sich in diese beiden Richtungen gehen wird. Nur was die konkrete Entwicklung der Marktvolumina angeht, darüber besteht Unklarheit. Die Studie hat das dann auch bestätigt. Wir haben die Coaches nach ihrem Selbstverständnis gefragt: „Bist du eher ein klassischer Prozessbegleiter oder ein Just-in-time-Anbieter“? Die Mehrzahl sieht sich als Prozessbegleiter und nur ein kleiner Teil als Just-in-Time-Anbieter. Und die meisten Coaches sehen sich als Face2Face-Coaches. Coaching muss in Präsenz stattfinden. Das klassische Coaching ist im Moment also noch dominierend. "Führen auf Distanz" haben über 50 Prozent der Befragten das als neuen Anlass angegeben. Themen wie Resilienz und Burnout bzw. Stressbewältigung nennen je ein Drittel. Auch spannend: Ein Fünftel hat digitale Medienmüdigkeit angeben.

  • Deloitte Studie 2018 "Wie wollen Mitarbeitende morgen arbeiten?"

    Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen daher gezielt um ältere Talente werben und erfahrene Mitarbeiter*innen langfristig an sich binden. Dennoch bleibt dieses Potenzial vielfach ungenutzt: Laut einer aktuellen Deloitte-Umfrage unter europäischen CFOs rekrutieren nur 15 Prozent der Befragten explizit auch ältere Arbeitnehmer*innen.


    Dabei bringen Mitarbeiter über 55 Jahre eine große Motivation und Flexibilität mit, wie die Deloitte Insights Studie "Voice of the Workforce in Europe" zeigt: Ihre Zufriedenheit ist in nahezu allen Berufsgruppen größer als bei jüngeren Kollegen. Zwei Drittel der deutschen Befragten in der Altersgruppe 50+ wollen bis 65 oder länger arbeiten. Auch sind sie offener für alternative Beschäftigungsmodelle wie Selbstständigkeit und Freelancing als die Unter-35-Jährigen. Finanzielle Stabilität, ein umfassender Erfahrungsschatz und ein großes Netzwerk – vermutlich fördern diese Faktoren bei Mitarbeitern über 55 die Bereitschaft, Neues zu wagen. Insgesamt sind klassische Beschäftigungsverhältnisse aber noch am beliebtesten, sowohl bei älteren als auch jüngeren Befragten.


    Heterogene Belegschaften – neue Herausforderungen für Unternehmen und Führungskräfte


    Die neue Arbeitswelt ist vielfältig. Belegschaften bestehen aus Mitarbeitern verschiedener Altersgruppen und Beschäftigungsverhältnisse, die sich wiederum hinsichtlich ihrer Motivationen und Bedürfnisse unterscheiden. Das stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen bei der Gestaltung einer zielgruppenspezifischen Employee Experience. 


    Unsere Studie Globale Human Capital Trends 2018 offenbart großen Aufholbedarf: Demnach verfolgen lediglich 16 Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen, die auf die Belange einer heterogenen Belegschaft eingehen.


    Was motiviert Mitarbeiter*innen?


    Arbeitsplatzsicherheit und Gehalt nennen die deutschen Teilnehmer des European Workforce Survey 2018 als die wichtigsten Dimensionen ihrer Arbeit – angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit liegen sie damit im europäischen Gesamttrend. Allerdings fungiert insbesondere das Gehalt als Hygienefaktor: Ist es geringer als in vergleichbaren Positionen bei Wettbewerbern, sorgt es für Unzufriedenheit – ist es höher, steigt die Zufriedenheit jedoch nicht unmittelbar an.


    Direkt nach Arbeitsplatzsicherheit und Gehalt rangieren weniger „greifbare“ Arbeitsdimensionen, jeweils genannt von mehr als 80 Prozent der deutschen Befragten: „Klare Verantwortlichkeiten“, „effektive Führung“, „vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre“ sowie „sinnvolle Aufgaben“. Bei der Gewichtung dieser Dimensionen setzt jede Altersgruppe andere Schwerpunkte: Ältere Mitarbeiter legen mehr Wert auf Inhalte, Komplexität und Sinnhaftigkeit ihrer Aufgaben, während jüngeren Mitarbeitern insbesondere Orientierung durch Kollegen und Führungskräfte wichtig ist.


    Um heterogene Belegschaften in die neue Arbeitswelt zu leiten, brauchen Führungskräfte mehr als Fachwissen – Einfühlungsvermögen, Flexibilität und andere Social Skills sind mindestens genauso wichtig. Unternehmen müssen das bei der Auswahl und Entwicklung von Führungskräften berücksichtigen.


    Exkurs: Deloitte Future Talk | Ü50: jetzt geht's erst richtig los - Mit Margaret Heckel


    Deutschland, die Schweiz und viele andere Länder sehen sich einer alternden Gesellschaft und einer immer weiter steigenden Lebenserwartung gegenüber. Dies ist zunächst einmal für uns alle höchst erfreulich. Dennoch kursieren immer noch Vorurteile gegenüber älteren Arbeitnehmern. Im heutigen Podcast geht es deshalb um demographische Trends, wie sich diese auf den Arbeitsmarkt auswirken werden, aber auch darum, warum die besten Jahre jenseits der 50 liegen. Wir diskutieren, wie sich die Produktivität und Motivation von älteren und jüngeren Arbeitnehmern unterscheidet; wieviele Berufe wir im Laufe unserer Karriere ergreifen werden; und wer eigentlich die „Midlife-Boomer“ sind, die unsere Arbeits –und Konsumentenmärkte verändern werden. 


    Margaret Heckel ist Politik –und Wirtschaftsjournalistin sowie Autorin. Sie hat lange für die Wirtschaftswoche geschrieben und war Politikchefin der „Welt“, „Welt am Sonntag“ und der „Financial Times Deutschland“. 


    Seit über 10 Jahren konzentriert sie sich auf Lösungen für den demographischen Wandel und die neue Arbeitswelt und hat mehrere Bücher über diese Themen geschrieben.

  • People Pleasing – warum es uns Menschen schadet und wie wir gesunde Grenzen setzen.

    Kennst du das? Du sagst „Ja“, obwohl du innerlich „Nein“ schreien willst. Du springst sofort, wenn jemand etwas von dir möchte – und am Ende bist du erschöpft, während die anderen zufrieden sind. Dieses Muster nennt man People Pleasing.


    Es klingt freundlich, nett, hilfsbereit – aber in Wahrheit geht es oft auf deine Kosten.


    Was steckt dahinter?


    People Pleasing bedeutet: die eigenen Bedürfnisse zurückstellen, um gemocht oder anerkannt zu werden. Psychologisch gesehen ist es oft eine Strategie, Konflikte zu vermeiden oder Sicherheit zu gewinnen. Doch die Rechnung geht selten auf: Auf Dauer verlierst du Energie, Selbstwert und manchmal sogar deine Authentizität.


    5 Dinge, die du wissen solltest


    1️⃣ People Pleasing ist erlernt, nicht angeboren.

    Viele entwickeln es früh in der Kindheit – z. B. durch Lob für „braves Verhalten“. (Quelle: Lindsay C. Gibson, Adult Children of Emotionally Immature Parents, 2015)


    2️⃣ Es kann deine mentale Gesundheit belasten.

    Studien zeigen, dass ein ständiges „Ja-Sagen“ Stress, Erschöpfung und sogar Depressionen verstärken kann. (Quelle: APA, 2020 – American Psychological Association Report on Stress)


    3️⃣ People Pleasing schwächt deine Beziehungen.

    Wer immer gefallen will, wirkt oft unklar und unecht. Auf Dauer fehlt die Tiefe. (Quelle: Harriet B. Braiker, The Disease to Please, 2001)


    4️⃣ Nein sagen ist ein Trainingsfeld.

    Forscher:innen empfehlen kleine Schritte: z. B. erst in ungefährlichen Situationen üben, dann in wichtigeren. (Quelle: Manuel J. Smith, When I Say No, I Feel Guilty, 1975 – Klassiker der Assertiveness-Forschung)


    5️⃣ Resilienz stärkt deine Abgrenzung.

    Wer resilient ist, kann besser unterscheiden: „Ist das jetzt mein Thema – oder gehört es eigentlich dem anderen?“ (Quelle: Emmy Werner, Längsschnittstudien zu Resilienz, 1995)


    Was kannst du praktisch tun?


    ✨ Kleines Nein üben: Starte mit einer freundlichen Absage bei Kleinigkeiten.

    ✨ Pausen einbauen: Sag nicht sofort „Ja“, sondern: „Ich überlege es mir.“

    ✨ Körpersprache nutzen: Ein fester Blick und ruhiger Tonfall wirken stärker als viele Worte.

    ✨ Selbstwert stärken: Schreib dir jeden Abend auf, wofür du dir selbst dankbar bist.

    ✨ Unterstützung holen: Business Coaching, Austausch oder ein Training helfen, neue Muster zu festigen.


    Fazit


    People Pleasing ist ein freundlicher Mantel – aber darunter steckt oft Unsicherheit. Die gute Nachricht: Du kannst lernen, authentisch statt angepasst zu leben. Deine Beziehungen werden ehrlicher, dein Alltag leichter – und du selbst strahlst mehr innere Stärke aus.


    👉 Mein Coaching-Tipp: Wenn du merkst, dass „Nein-Sagen“ dich besonders stresst, übe nicht allein. 

    Gemeinsam entwickeln wir Strategien, wie du freundlich, aber klar deine Grenzen setzt – ohne Schuldgefühle.

  • Glaubenssätze

    Glaubenssätze können sowohl motivieren und glücklich machen, als auch ausbremsen und zur eigenen Unzufriedenheit beitragen. 


    Jedem inneren Antreiber stehen Erlaubersätze gegenüber, die persönlichen Druck und Belastung reduzieren. Woher stammen eigentlich die Antreiber und Glaubenssätze? Antreiber sind tief verwurzelte Überzeugungen und Verhaltensmuster, die in der Transaktionsanalyse nach Eric Berne als Ursache für psychische Belastungen und Störungen angesehen werden. Sie können Verhaltensweisen und Gedankenmuster beeinflussen und zu Stress und ungesundem Verhalten führen. Um Antreiber zu verändern gibt es einige Möglichkeiten:


    Bewusstwerdung: Der erste Schritt besteht darin, sich bewusst zu werden, welche Antreiber in deinem Leben aktiv sind und welche Auswirkungen sie haben. Achte auf bestimmte Verhaltensweisen, Gedanken und Gefühle, die von Antreibern beeinflusst werden können.

    Reframing: Reframing bedeutet, deine Gedankenmuster bewusst zu ändern. Identifiziere negative Gedanken und versuche, sie in positive Gedanken umzuwandeln. Zum Beispiel, anstatt sich zu sagen "Ich muss alles perfekt machen", sage dir: "Ich kann mein Bestes geben und das Ergebnis akzeptieren".

    Entspannungstechniken: Stress kann dazu führen, dass Antreiber stärker werden. Durch Entspannungstechniken wie Waldbaden, Meditation, Progressive Muskelentspannung oder Yoga kannst du lernen, mit Stress umzugehen und deine Antreiber zu reduzieren.

    Neue Erfahrungen: Neue Erfahrungen können dazu beitragen, deine Antreiber zu verändern. Versuche, neue Dinge auszuprobieren und deine Komfortzone zu verlassen. Wenn du dich beispielsweise immer unter Druck setzt, alles perfekt zu machen, versuche etwas zu tun, bei dem es nicht auf Perfektion ankommt.


    Antreiber Sei stark:

    Erlaubersätze:

    Ich darf meine Wünsche mitteilen.

    Ich darf um Hilfe bitten.

    Ich darf anderen vertrauen.

    Ich darf Gefühle zeigen.


    Antreiber Sei perfekt:

    Erlaubersätze:

    Ich bin wertvoll und gut genug so, wie ich bin.

    Ich darf Fehler machen. Ein Fehler ist ein „Ja“ zu meiner Menschlichkeit.

    Ich gebe mein bestes und das ist gut genug.


    Antreiber  Mach es allen recht:

    Erlaubersätze:

    Meine Bedürfnisse und Wünsche sind mir auch wichtig.

    Ich habe die längste Beziehung mit mir selbst.

    Ich darf „Nein“ sagen.


    Antreiber Streng dich an:

    Erlaubersätze:

    Es darf auch leicht gehen.

    Meine Kraft gehört mir.


    Antreiber Mach schnell:

    Erlaubersätze:

    Ich darf mir Zeit nehmen.

    Meine Zeit gehört mir.

    Ich darf mich regenerieren und Pausen machen.

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.


    Glaubenssätze sind die Essenz unserer Erfahrungen. Wir verinnerlichen das, was wir erleben. Es sind diese Kenntnisse, die für uns zu Wahrheiten im Leben werden, die sich als Glaubenssätze ausdrücken lassen. Glaubenssätze tendieren dazu, wahr zu werden. Es sind selbsterfüllende Prophezeiungen. Wer denkt, dass es schief gehen wird, trägt unbewusst dazu bei, dass es genau so kommt. Du deutest Informationen entsprechend deiner Ansichten, weil diese für dich wahr sind. Die gute Nachricht ist: Du kannst Glaubenssätze ändern und durch neue – bessere – ersetzen. Die Schwierigkeit zu Beginn: einschränkende Überzeugungen zunächst erkennen, um daran arbeiten zu können. Führe dir  wichtige Augenblicke und Zeiten deines Lebens noch einmal vor Augen. Was hat dich besonders geprägt? Was beschäftigt dich noch heute? Woran denkst du immer wieder? Wenn du diese Schlüsselerlebnisse ausfindig machst, kannst du auch die daraus resultierenden Glaubenssätze leichter nachvollziehen bzw. anzweifeln und kritisch hinterfragen. Festzustellen, dass manches nicht stimmt kann zunächst verunsichern, hilft jedoch auf lange Sicht neue Glaubenssätze zu etablieren. 


    Die neuen Glaubenssätze brauchen Zeit und Routine. Schreibe diese auf einen Zettel, male sie in deinen Lieblingsfarben aus und klebe sie in deinen Kalender. Mehrmaliges Aussprechen am Tag erinnen dich an deine positive Denkweise. Wenn du alleine nicht weiterkommst, kann Coaching und Beratung dich mental dabei unterstützen. Wir beschäftigen uns mit Fragen wie: Wie gehe ich mit mir selbst um? Und im Unterschied dazu: Wie gehe ich mit Freunden und der Familie um? Bei so manch einem klafft dazwischen eine riesige Kluft. Fakt ist, dass unsere inneren Antreiber oft aus unserer Kindheit stammen wie z.B. "Erst die Arbeit dann das Vergnügen" oder "Du musst für andere da sein, nur dann wirst du geliebt". Aus dieser Erfahrung heraus hast du dir im Laufe des Lebens ungesunde Verhaltensweisen angeignet. Das zeigt sich im Alltag z.B. darin, dass du gleich losspringst, wenn dich jemand um etwas bittet. Im Coaching danken und würdigen wir deine bisherigen Antreiber und Glaubenssätze, die du unbewusst und unreflektiert aus deiner Kindheit und Jugend übernommen hast. Gleichzeitig darfst du ab heute als gesunde:r Erwachsene:r das Steuer selbst in die Hand nehmen und die unguten Antreiber über Bord werfen. Bei zukünftigen Anfragen atmest du ersteinmal tief durch und lässt dir Zeit zwischen Reiz (Anfrage) und Reaktion (Antwort). Deinen alten inneren Antreibern aus der Kindheit werden so entmachtet geben dir als gesunde:r Erwachsene:r eine echte Chance dein Leben positiv zu gestalten. Statt zu allem Ja zu sagen, lernst du Kritik zu üben und auf Missstände in deiner Umgebung hinzuweisen. Durch diese Vorgehensweise haben deine alten zwanghaften Antreiber z.B. es allen Recht zu machen keine Chance mehr. Deine frei gewordene Zeit gehört dir selbst. Diese nutzt du um Energie zu tanken und zu regenerieren. 


    Keywords:

    Sozialpsychologie, Klinische Psychologie, Verhaltensänderung, Glaubenssätze

  • Emotionales Essen

    Emotionales Essen bezeichnet das Konsumieren von Nahrungsmitteln als Reaktion auf Gefühle wie Stress, Langeweile oder Traurigkeit, anstatt auf körperlichen Hunger. Dieser Mechanismus kann zu ungesunden Essgewohnheiten, vitalstoffarme Ernährung, Gewichtszunahme und psychischen Belastungen führen. Aktuelle wissenschaftliche Studien beleuchten die Ursachen, Auswirkungen und Interventionsmöglichkeiten dieses Verhaltens.


    Ursachen emotionalen Essens


    Stress und emotionale Belastung

    Stress kann die Aktivität im Gehirn beeinflussen, insbesondere im Bereich der Hunger- und Sättigungsregulation. Studien zeigen, dass Stress die Gehirnregion, die für das Hungergefühl verantwortlich ist, deaktivieren kann, was zu übermäßigem Essen führt.


    Einsamkeit und soziale Isolation

    Einsamkeit kann das Verlangen nach kalorienreichen Lebensmitteln verstärken. Forschungen haben gezeigt, dass Frauen in einsamen Situationen häufiger zu ungesunden Nahrungsmitteln greifen, was mit erhöhtem Körperfettanteil und Symptomen von Angst und Depression korreliert.


    Negative Emotionen und ungesunde Bewältigungsstrategien

    Negative Emotionen wie Traurigkeit oder Frustration können zu ungesunden Essgewohnheiten führen. Studien legen nahe, dass emotionale Esser oft weniger adaptive Bewältigungsstrategien haben, was das Risiko für übermäßiges Essen erhöht .


    Hyperpalatable Foods und Belohnungssystem

    Lebensmittel, die reich an Zucker, Fett und Salz sind (sogenannte "hyperpalatable foods"), können das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren und das Verlangen nach mehr Nahrung steigern. Diese Lebensmittel können das Verlangen nach mehr Nahrung steigern und das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren.


    Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden


    Körpergewicht und Essverhalten

    Emotionales Essen ist mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI) verbunden. Eine Studie mit über 39.000 Erwachsenen zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen emotionalem Essen und BMI, insbesondere bei Frauen mit geringer Zukunftsorientierung und höherer Impulsivität.


    Psychische Gesundheit

    Emotionales Essen kann die psychische Gesundheit beeinträchtigen, indem es zu einem Teufelskreis aus Überessen, Schuldgefühlen und weiteren negativen Emotionen führt.


    Ernährungsgewohnheiten

    Studien zeigen, dass emotionales Essen mit einer höheren Aufnahme von energiedichten Lebensmitteln und einer geringeren Aufnahme von Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin B12 verbunden ist.


    Interventionsansätze


    Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)

    ACT hat sich als wirksam erwiesen, um Menschen mit emotionalem Essen zu helfen, ihre Emotionen zu akzeptieren und gesündere Verhaltensweisen zu entwickeln .


    Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)

    CBT zielt darauf ab, dysfunktionale Gedanken und Verhaltensweisen zu identifizieren und zu verändern, um emotionales Essen zu reduzieren.


    Achtsamkeit und Selbstregulation

    Achtsamkeitsbasierte Interventionen können helfen, das Bewusstsein für Essgewohnheiten zu schärfen und impulsives Essen zu reduzieren.


    Fazit


    Emotionales Essen ist ein komplexes Verhalten, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Es kann negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Durch gezielte Interventionen wie ACT, CBT und Achtsamkeitstraining können Individuen lernen, ihre Emotionen gesünder zu bewältigen und ihre Essgewohnheiten positiv zu verändern.

  • Lampenfieber

    Viele kennen diese Situation: vor lauter Aufregung in Schule, Ausbildung oder Uni bzw. im Job wird man nervös, bekommt wackelige Knie und Redeblockaden.


    Meist sind wir aufgeregt, weil uns das Thema wichtig ist. Wir wollen gut dastehen vor den anderen, uns nicht blamieren. Manche werden rot, bekommen kein Wort aus dem Mund und wackelige Knie. 


    Was kann Nervosität reduzieren?

    Diese 3 Tipps bieten Orientierung:


    Mentale Vorbereitung

    Entspannungstraining, wie z.B. autogenes Training, Atemmeditationen und Affirmationen können hilfreich sein und den Körper wieder in Balance bringen.


    Sprechpausen einplanen

    An das Gegenüber bzw. das Publikum denken: was könnte wichtig für sie sein und wie kann ich sie am besten erreichen. Kurze Sätze bilden, mit der Stimme am Satzende nach unten gehen und Pausen und Ausatmen beim Sprechen  nutzen. Diese helfen dem Gegenüber Inhalte besser zu verstehen, verarbeiten und zu antworten. Sich Zeit nehmen und Inhalte auf das Gegenüber abstimmen.


    Stimme und Wortwahl

    Neben der verbalen aktiven und positiven Kommunikation ist die nonverbale Kommunikation entscheidend ob ich auf der Beziehungsebene sympatisch oder unsymphatisch wahrgenommen werde. Mit etwas Körperarbeit z.B. am Stimmklang, dem Gesichtsausdruck, der Körperhaltung sowie der Muskelspannung und der Atemgeschwindigkeit lässt sich einiges zum Positiven verändern. Mit Stimmtraining lässt sich durch das Erwärmen der Sprechmuskeln eine kraftvolle Resonanzstimme erreichen. 


    Mit diesen 3 Tipps kann schrittweise dein Auftreten verbessert und Nervosität reduziert werden. In virtuellen und in Präsenz-Besprechungen können Inhalte so knapp wie möglich auf den Punkt gebracht werden. Damit gibt es größere Chancen, beim Gegenüber Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken. 


    Zu wissen, wie Prägnanz entsteht und was sie verhindert ist im Beruf und Privatleben wichtig. Hier hilft es, sich bewusst zu machen, dass jeder Redeauftritt ein erster Schritt von vielen weiteren Puzzlestücken sein wird. Nicht zu viel auf einmal zu erwarten und sich das immer wieder vor jedem Redeauftritt bewusst zu machen. Routine entsteht durch Wiederholung. Je öfters du vor Publikum sprichst, umso entspannter wird es. Und Redeblockaden gehören dann zur Vergangenheit. Dranbleiben ist der Schlüssel zur Veränderung. Goethe sagte schon: "Die Summe aller Einzelheiten führen zum Erfolg."


    Literaturquelle:

    Spahn, C. (2012). Lampenfieber: Handbuch für den erfolgreichen Auftritt. Grundlagen, Analyse. Springer Verlag


    Keywords:

    Rhetorik, Nervosität, Routine, Personalentwicklung


    Weitere Infos:

    Mobil: 0172 823 38 80

    E-Mail: info@kerstin-zeise.de

  • Kognitionen

    Die kognitive Psychologie ist ein Bereich der Psychologie, der sich mit der Erforschung von mentalen Prozessen und deren Auswirkungen auf das Verhalten befasst. Sie konzentriert sich auf die Untersuchung von Denken, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Problemlösung, Entscheidungsfindung und Sprache.


    Ein zentrales Konzept in der kognitiven Psychologie ist die Vorstellung, dass das Verhalten durch die Art und Weise beeinflusst wird, wie Menschen Informationen aufnehmen, interpretieren, speichern, abrufen und verarbeiten. Diese Prozesse werden oft als "kognitive Funktionen" bezeichnet.


    Einige wichtige Themen und Konzepte der kognitiven Psychologie sind:


    Wahrnehmung: Die kognitive Psychologie untersucht, wie Menschen Informationen aus ihrer Umgebung aufnehmen und interpretieren. Sie befasst sich mit der Wahrnehmung von Sinnesreizen, der Erkennung von Mustern und der Verarbeitung visueller, auditiver und haptischer Reize.

    Aufmerksamkeit: Die kognitive Psychologie untersucht, wie Menschen ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Reize oder Informationen richten und wie diese Aufmerksamkeit ihre Wahrnehmung und Informationsverarbeitung beeinflusst. Es werden Fragen untersucht, wie Aufmerksamkeit gesteuert wird, wie selektive Aufmerksamkeit funktioniert und wie Ablenkungen vermieden werden können.

    Gedächtnis: Die kognitive Psychologie erforscht die Prozesse der Speicherung und des Abrufs von Informationen im Gedächtnis. Es werden verschiedene Arten des Gedächtnisses untersucht, wie das Kurzzeitgedächtnis, das Langzeitgedächtnis und das Arbeitsgedächtnis. Themen wie Gedächtnisbildung, -konsolidierung, -abruf und -vergessen werden untersucht.

    Sprache: Die kognitive Psychologie befasst sich mit der Erforschung der Sprachverarbeitung, des Spracherwerbs, des Sprachverständnisses und der sprachlichen Kommunikation. Es werden Fragen untersucht, wie Sprache verarbeitet und produziert wird, wie Wörter und Sätze verstanden werden und wie die Bedeutung von Sprache repräsentiert wird.

    Denken und Problemlösung: Die kognitive Psychologie erforscht, wie Menschen Informationen organisieren, kognitive Schemata und Modelle aufbauen, logisches Denken anwenden und Probleme lösen. Es werden Prozesse wie Problemerkennung, -repräsentation, -lösung und -bewertung untersucht.


    Die kognitive Psychologie verwendet experimentelle Methoden, computergestützte Modelle und neurologische Untersuchungen, um diese mentalen Prozesse zu erforschen. Die Erkenntnisse aus der kognitiven Psychologie haben weitreichende Anwendungen in Bereichen wie Bildung, klinische Psychologie, Arbeitspsychologie und künstliche Intelligenz.


    Literaturquelle:

    Krauss, P. (2023) Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition


    Keywords:

    Hirnforschung, Arbeitspsychologie, Problemlösung


  • Kompetenzen

    Weil sogenannte Soft Skills bei Bewerbern immer gefragter sind und Leistung eben doch nicht alles ist, spielt emotionale Intelligenz (EQ) auch im Vorstellungsgespräch eine immer größere Rolle. Wissenschaftlern zufolge gibt es 9 Arten der Intelligenz – darunter die logisch-mathematische und sprachliche Intelligenz, die interpersonelle oder intrapersonelle Intelligenz. Besonders die beiden letzten bilden die sogenannte emotionale Intelligenz die Personalern durch gezielte Fragen im Vorstellungsgespräch helfen, den EQ eines Bewerbers einzuschätzen.


    Das Modell der Emotionalen Intelligenz wurde vom US Psychologen Daniel Goleman entwickelt und umfasst ein ganzes Bündel an Fähigkeiten und ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Kompetenzen. Besonders häufig genannt werden:


    Menschenkenntnis: Emotional Intelligente können Menschen anhand ihrer Erfahrungen sowie deren Verhalten binnen kurzer Zeit einschätzen. Dazu dienen ihnen Körpersprache, Körperhaltung und Mimik.

    Soziale Kompetenz: Die Kompetenz, Beziehungen zu fremden Menschen aufzubauen oder zu Bekannten und Freunden zu pflegen. Hinzu kommt die Fähigkeit, die eigenen Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe überein zu bringen. Das schließt das Talent zur Kooperation ebenso ein wie zur konstruktiven Kritik.

    Kommunikationsfähigkeit: Die Fähigkeit, sowohl aktiv zuhören zu können als auch eigene Botschaften klar und deutlich zu formulieren oder die Botschaften anderer zu interpretieren.

    Intuition: Betroffene hören auf ihr verlässliches Bauchgefühl. Trotzdem treffen sie Entscheidungen nicht allein auf Basis von Gefühlen. Sie greifen aber auf Informationen zurück, die im Unterbewusstsein gespeichert sind.

    Neugier: Das Wesensmerkmal beinhaltet die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen, zu staunen oder auf Neues einzulassen. Diese Eigenschaft fördert nachweislich Kreativität.


    Wie wichtig ist emotionale Intelligenz im Job?


    Umfragen zufolge stufen die meisten Menschen emotionale Intelligenz (EQ) heute höher ein als die rationale Intelligenz (IQ). Hard Skills und Qualifikationen kann letztlich jeder erwerben – alles eine Frage der Zeit. Aber erst der zwischenmenschlichen EQ ermöglicht es einem, „die PS auf die Straße zu bringen“ – heißt: andere mitzunehmen, zu motivieren oder zu überzeugen. Ein hoher EQ drückt emotionale und mentale Stärke aus. Bis hin zur sogenannten Resilienz – also der Fähigkeit, mit schweren Krisen und Schicksalsschlägen sowie der Achterbahnfahrt der Gefühle souverän umzugehen.


    Das sind typische Fragen mit denen Personaler den EQ des Bewerbers messen:


    • Wie wird dir diese Position dabei helfen, deine Ziele zu erreichen?
    • Was bringt dich zum Lachen?
    • Was macht dich wütend?
    • Was hat dich jüngst in Verlegenheit gebracht und warum?
    • Welche zwei Eigenschaften an dir haben dir bisher am meisten geholfen und warum?
    • Welche Tätigkeiten/Aktivitäten geben dir am meisten Energie?
    • Wie gut kannst du Hilfe von anderen annehmen?
    • Wie gut kannst du um Hilfe bitten?
    • Wer inspiriert dich und warum?
    • Wie würdest du dein Leben noch besser ausbalancieren?
    • Auf was fokussierst du dich mehr: Aufgaben und Ergebnisse oder Menschen und Gefühle?

    Emotionale Intelligenz lässt sich trainieren und auch wieder verlernen. In der Einzelberatung starten wir zunächst mit einem Test deiner Softskills als Momentaufnahme und zur ersten Orientierung. Aus vielen wissenschaftlichen Umfragen heraus steht Führungsverantwortung im Job nicht unbedingt auf der Wunschliste der meisten Menschen, da sie mit Mühe und Anstrengung verbunden sind. Führung beginnt zunächst bei sich selbst und kann am Anfang unbequem sein. Wenn du wieder Verantwortung für dein eigenes Wohlergehen übernehmen willst und dadurch vom Urteilsvermögen anderer unabhängig wirst kann dich das EQ-Training in Bezug auf Softskills für souveräne Vorstellungsgespräche stärken.


    Literaturquellen:

    Emotionale Intelligenz in Organisationen - der Schlüssel zum Wissenstranfer (2018) Springer Verlag

    Goleman, D. (1997) Emotionale Intelligenz


    Keywords:

    Emotionale Intelligenz, Organisationspsychologie, Personalentwicklung, Softskills


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    Mobil: 0172 - 823 38 80

  • Gesundheitsförderung

    Die Arbeits- und Gesundheitspsychologie ist der wissenschaftliche Beitrag der Psychologie zur:


    - Förderung und Erhaltung von Gesundheit

    - Prävention und Behandlung von Krankheiten

    - Förderung der Rehabilitation

    - Identifikation von psychischen Faktoren, die zur Entstehung von Krankheiten beitragen

    - Identifikation von Determinanten des Krankheitsbewältigungs- und Genesungsprozesses und zum

    - Einfluss des Zusammenwirkens zwischen Gesundheitssystem und Patient auf das individuelle Gesundheitsverhalten.


    Arbeits- und Gesundheitspsychologie 


    Sie beschäftigen sich mit der psychologischen Analyse, Bewertung und Gestaltung von Arbeit und Arbeitswelten. Sie untersuchen die Auswirkungen von Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Arbeitnehmern und entwickeln Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Außerdem beschäftigen sie sich mit personalen, sozialen und strukturellen Faktoren, welche die Gesundheit beeinflussen. Die Gesundheitspsychologie geht davon aus, dass Gesundheit mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit, und vertritt ein positives Verständnis von Gesundheit. Sie entwickelt Theorien und Modelle zur Entstehung und zur Aufrechterhaltung von gesundheitsbeeinträchtigenden und gesundheitsförderlichen Einstellungen und Verhaltensweisen und konstruiert Verfahren zu deren Diagnostik. Sie entwirft und evaluiert Interventionsprogramme, die zur primären, sekundären und tertiären Prävention sowie zur Unterstützung der Krankheitsverarbeitung eingesetzt werden und sowohl auf individueller als auch struktureller Ebene ansetzen. Sie arbeiten in der Regel in Unternehmen, Beratungsunternehmen, Forschungseinrichtungen oder öffentlichen Einrichtungen.


    Für Unternehmen und Organisationen


    Gesundheitsförderung bedeutet, dass immer mehr Angestellte Wert auf Gesundheit und Wohlbefinden legen. Zudem stehen Zusatzleistungen vom Arbeitgeber hoch im Kurs. Mit dem vielfältigen und flexibel nutzbaren Angebot der betrieblichen Gesundheitsförderung belohnen Unternehmen Ihre Belegschaft für diverse gesundheitsfördernde Aktivitäten. Mithilfe dieses wertvollen Corporate Benefits schaffen Sie ein wertschätzendes Arbeitsumfeld und positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber. Das Resultat: Fitte und motivierte Mitarbeitende, die langfristig zum Erfolg Ihres Unternehmens beitragen.

  • Methapern

    Wenn wir uns angespannt fühlen, fühlen wir uns körperlich und emotional ausgelaugt. Unser Mund wird trocken, unser Körper schwach und unsere Nerven sind überreizt. Erst wenn wir uns entspannen und unsere Gefühle zun Ausdruck bringen, sind wir wieder in Fluss. 


    Manchmal brechen wir in Tränen aus oder fließen vor Sehnsucht dahin. Diese Methapern der Flüssigkeit entstehen aus der engen Affinität unser pysischen und mentalen Verfassung und dem Wasser. Wenn wir erholt und friedfertig sind, sind unsere Handlungen und Gefühle nicht zusammenhanglos, sonder ein harmonischer Fluss. Der endlose Tanz des Wassers (ein universales Lebenssymbol) kann als Analogie zu einem gesunden und glücklichen Leben angesehen werden.


    Alte Texte empfehlen Meditationen in der Nähe von Wasser. C.G. Jung beschreibt eine See-Szenerie dementsprechend: "Der See verschwand immer mehr in der Ferne. Diese Wasserfläche in ihrer vergleichlichen Pracht bereitete mir unsagbares Vergnügen. In diesem Augenblick setzte sich in meinem Kopf der Gedanke fest, dass ich in der Nähe eines Sees leben musste. Ohne Wasser fand ich, kann niemand leben."


    Solche Gedanken zeigen, wie wichtig Wasser bei der Entspannung ist - durch die Sinneseindrücke oder durch Visualisierungsübungen über Themen wie Wasser, Wind, Luft, Fliegen und Wolken als Grundlage für angenehme Sinnesübungen.


    Keywords:

    Entspannung, Visualisierungsübungen

  • Kommunikation

    Sagen, was man meint. Fragen, um zu verstehen. Schreiben, um Ideen Form zu geben. Rhetorische Fähigkeiten sind von unschätzbarem Vorteil: sei es bei Gesprächen mit Kunden oder im Unternehmen. Sie sind unabdingbar, um Mitarbeitende und Teams zu motivieren.


    Häufig werden Kommunikationsseminare angefragt für:


    - Verhalten in Kundengesprächen

    - überzeugend argumentieren

    - Workshops moderieren

    - sicher auftreten vor Publikum

    - Konflikte mit Mitarbeitern managen

    - Meetings planen und strukturieren

    - digital souverän auftreten

    - Stimme und Körpersprache einsetzen

    - Feedback, Kritik und Lob 


    Wer als Mitarbeiter, Kundenverantwortliche, Projektleiter bzw. Führungskraft wirkungsvoll kommuniziert, verfügt über ein wichtiges Instrument: Die Macht der Sprache. Im Rhetorikseminar lernst du, wie du Sprache erfolgreich anwenden kannst. Und welche Basics, Gesetzmässigkeiten und Prinzipien es sich zu wissen lohnt. Für den Schritt zum Können braucht es regelmäßige Übung und wertschätzendes Feedback.


    Literaturquelle:

    Aberger, M. (2017) Unternehmenskommunikation: Eine Einführung in Kommunikation und Rhetorik. Ebozon Verlag


    Keywords:

    Organisationspsychologie, Kommunikation, Personalentwicklung, Rhetorik, Wirkung


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  • Rhetorik

    Rhetorik in der Sprache mit dem kleinen Wörtchen „aber“, kann stärken oder schwächen. 

    Anbei einige Beispiele, die zeigen, wie achtsame Sprache Rhetorik, Motivation und Resilienz fördert.


    Das Wort „aber“ macht unbewusst vieles klein:


    „Du hast dich verbessert, aber das reicht noch nicht.“ → Signal: Es ist nie genug.

    „Du hast dich verbessert, und das ist ein guter Schritt, auf dem wir aufbauen können.“ → Signal: Entwicklung wird gesehen, Motivation bleibt erhalten.


    Sprache prägt unser Denken. Und Denken prägt unser Handeln.


    🎯 Beispiel 1: Arzt-Patienten-Gespräch


    „Die Heilungschancen liegen nur bei 30 %, aber…“ – dieser Satz von einem Arzt ausgesprochen gegenüber seinem Patient erzeugt Angst und blockiert seine Hoffnung.

    „Die Heilungschancen liegen bei 30 %, und es gibt ergänzende Methoden, die Ihre Genesung unterstützen können.“ – dieser Satz öffnet Perspektiven und stärkt Zuversicht.


    🎯 Beispiel 2: Azubis mit Prüfungsangst


    „Du hast viel gelernt, aber die Prüfung bleibt schwer.“ → verunsichert.

    „Du hast viel gelernt, und genau das ist deine Grundlage, die Prüfung mit Ruhe und Klarheit zu meistern.“ → stärkt Selbstvertrauen.


    🎯 Beispiel 3: Menschen im Jobwechsel


    „Sie bringen wertvolle Erfahrung mit, aber die neue Branche ist herausfordernd.“ → erzeugt Zweifel.

    „Sie bringen wertvolle Erfahrung mit, und genau diese Erfahrungen sind ein Vorteil, den Sie in der neuen Branche gewinnbringend einsetzen können.“ → vermittelt Sicherheit.


    🎯 Beispiel 4: Stellvertretender Bürgermeister wird Erster Bürgermeister


    „Sie waren bisher Stellvertreter, aber die Rolle des Ersten Bürgermeisters ist viel komplexer.“ → klingt wie ein Mangel.

    „Sie waren bisher Stellvertreter, und genau diese Erfahrung gibt Ihnen das Fundament, um als Erster Bürgermeister souverän zu führen.“ → stärkt Führungsidentität.


    _____


    Du möchtest mehr darüber in meinen Rhetorikseminaren oder Einzelcoachings erfahren? 

    Das neue Wissen wird vor allem deine innere Haltung, deine Ausstrahlung & äußere Wirkung positiv verändern. 


    Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.

  • Schlagfertigkeit

    Schlagfertigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, kluge, witzige oder treffende Antworten auf unerwartete oder herausfordernde Aussagen oder Fragen zu geben. 


    Hier sind einige Tipps, um Schlagfertigkeit im Alltag zu trainieren:


    Bewusstsein schärfen: Sei aufmerksam für Situationen, in denen du die Möglichkeit hast, schlagfertig zu reagieren. Das können Gespräche, Diskussionen oder sogar spontane Begegnungen sein. Indem du bewusster auf solche Situationen achtest, kannst du dich besser darauf vorbereiten.

    Vorbereitung: Nimm dir Zeit, um deine rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern. Lies Bücher, Artikel oder Blogs über Schlagfertigkeit und lerne von Experten. Du kannst auch Schlagfertigkeitsübungen machen, indem du dir Szenarien ausdenkst und daraufhin schlagfertige Antworten formulierst.

    Humor entwickeln: Humor kann ein effektives Werkzeug sein, um schlagfertig zu sein. Trainiere deinen Sinn für Humor und versuche, lustige oder geistreiche Kommentare zu finden. Übe, Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und humorvolle Antworten darauf zu finden.

    Selbstvertrauen aufbauen: Selbstvertrauen ist entscheidend, um schlagfertig zu sein. Arbeite an deinem Selbstwertgefühl und deiner Selbstsicherheit. Glaube an deine Fähigkeiten und stärke dein Selbstvertrauen, indem du positive Affirmationen verwendest oder Erfolge aus der Vergangenheit reflektierst.

    Aktives Zuhören: Indem du aktiv zuhörst und dich auf das konzentrierst, was dein Gesprächspartner sagt, kannst du besser auf seine Aussagen reagieren. Verstehe den Kontext und die Bedeutung der Aussage und nutze sie als Grundlage für deine schlagfertige Antwort.

    Gelassenheit bewahren: Bleibe ruhig und gelassen, auch wenn du mit provokanten Aussagen konfrontiert wirst. Indem du deine Emotionen kontrollierst und nicht impulsiv reagierst, kannst du klarer denken und bessere schlagfertige Antworten finden.

    Übung im Alltag: Nutze Alltagssituationen, um deine schlagfertigen Fähigkeiten zu trainieren. Das können Situationen in der Arbeit, im Freundeskreis oder sogar im Supermarkt sein. Sei offen für spontane Gespräche und Herausforderungen und nutze sie als Übungsfeld.


    Hier sind ein paar nützliche Notfallsätze für unerwartete Situationen:


    "Oh, das ist neu! Kannst du das genauer erklären?"

    "Das ist eine kreative Interpretation, ich sehe das anders."

    "Danke für deine Meinung. Ich denke, ich bleibe bei meiner."

    "Interessant, wie du das siehst."

    "Ich respektiere deine Ansicht, ich habe eine andere Sichtweise."

    "Das ist eine gute Frage. Ich werde darüber nachdenken und später darauf zurückkommen."

    "Ich schätze deine Rückmeldung, bin jedoch mit meiner Entscheidung zufrieden."


    Es ist wichtig, dass du die Aussagen je nach Kontext und Situation anpasst. Wähle Worte, die zu deiner Persönlichkeit und deinem Kommunikationsstil passen. Übung macht den Meister. Versuche, diese Sätze in verschiedenen Situationen anzuwenden und deine schlagfertigen Fähigkeiten weiter zu entwickeln.


    Keywords:

    Kommunikationstraining, Rhetorik, Fragen, Humor, Personalentwicklung

  • Selbstwirksamkeit

    Selbstwirksamkeit (auch Selbstwirkung oder Selbstwirkungskompetenz genannt) ist ein Begriff aus der Psychologie, der sich auf die Überzeugung einer Person bezieht, dass sie in der Lage ist, bestimmte Ziele zu erreichen oder bestimmte Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.


    Die Theorie der Selbstwirksamkeit wurde von dem Psychologen Albert Bandura entwickelt, der argumentierte, dass die Überzeugung einer Person bestimmte Handlungen auszuführen und bestimmte Ergebnisse zu erzielen, einen großen Einfluss auf ihr Verhalten hat.


    Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit glauben, dass sie in der Lage sind, ihre Umwelt und ihr Leben zu kontrollieren und sind eher bereit, sich Herausforderungen zu stellen und Risiken einzugehen. Sie neigen auch dazu, sich bei Rückschlägen schneller zu erholen und ihr Verhalten anzupassen, um zukünftig erfolgreich zu sein.


    Um die Selbstwirksamkeit zu erhöhen, können verschiedene Strategien wie Erfolgserlebnisse, positives Feedback, Modellernen, mentale Vorstellung und positive Selbstgespräche eingesetzt werden. 


    Ein Beispiel für Selbstwirksamkeit in Prüfungssituationen:


    Wenn eine Person die Überzeugung hat, dass sie in der Lage ist, eine bestimmte Aufgabe zu bewältigen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Diese Überzeugung kann dazu führen, dass die Person motivierter ist, sich mehr Mühe gibt und besser abschneidet als eine Person, die nicht so überzeugt ist. Wenn z.B. einer Person eine Prüfung bevorsteht kann diese Person mit hoher Selbstwirksamkeit glauben, dass sie in der Lage ist, sich gut vorzubereiten und eine gute Note zu erzielen. Diese Überzeugung kann dazu führen, dass die Person motivierter ist, mehr Zeit und Energie in die Vorbereitung der Prüfung investiert und Strategien anwendet, um das Lernen effektiver zu gestalten. Aufgrund dieser Überzeugung und der damit einhergehenden Bemühungen kann die Person tatsächlich eine gute Note erzielen und sich in ihrer Überzeugung bestätigt fühlen.


    Literaturquelle:

    Furtner, M. (2018) Self-Leadership - Praxis und Anwendung. Springer Gabler Verlag


    Keywords:

    Selbstvertrauen, Positive Psychologie, Verhaltensänderung


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  • Resilienz

    Wie lässt sich Resilienz im Arbeitskontext stärken und wie lässt sich das Resilienzniveau von Beschäftigten messen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Wissenschaft. Meist wird Resilienz mit mentaler Stärke in Verbindung gebracht und spielt in der betrieblichen Gesundheitsförderung eine große Rolle. 


    Laut Umfrage und Studie zu Mental Health "Hilfe und Zustand bezüglich der mentalen Gesundheit in Deutschland 2022" wurde durch Statista Research Department im Dezember 2022 veröffentlicht, dass knapp ein Viertel der Deutschen im letzten Jahr mit Freund:innen oder Familienmitgliedern über psychische Probleme gesprochen haben. Dazu wurden im Sommer 2022 in der Altersgruppe von 16 - 74 Jahren 1.000 Menschen befragt.


    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1341672/umfrage/hilfe-und-zustand-bezueglich-der-mentalen-gesundheit/


    Was ist Resilienz?


    Als Resilienz wird die Widerstandsfähigkeit eines Menschen gegenüber Belastungen, Dauerstress, Veränderungen und Traumata bezeichnet. Sie ist die Fähigkeit, sich von Krisensituationen zu erholen, ohne unter anhaltenden Beeinträchtigungen zu leiden. Wissenschaftler sagen: Hinter der Resilienz stecke keine geheimnisvolle Kraft, sondern ein komplexer psychischer Mechanismus aus vielen einzelnen Fak­toren, von denen manche bekannt sind, andere noch nicht. Daher lautet eine vorsichtig anmutende Erklärung aus der Forschung: Resilienz ist die Fähigkeit, seine psychische Gesundheit während Widrigkeiten aufrechtzuerhalten oder danach schnell wiederherzustellen. 


    Die Augsburger Allgemeine schreibt zu "Resilienz und Arbeitskontext" folgenden Artikel:

     -> https://www.augsburger-allgemeine.de/themenwelten/wirtschaft/Arbeit-Flexibel-und-standhaft-Was-Resilienz-fuer-den-Job-bedeutet-id38348047.html


    Menschen mit einer hohen psychischen Widerstandsfähigkeit begegnen Stress, belastenden Situationen sowie Schicksalsschlägen eher mit mentaler Stärke und Gelassenheit. So werden Belastungen eher als Herausforderung erlebt, denn als unlösbare Krise. Resiliente Menschen bezeichnet man auch als „Stehaufmännchen“, die es immer wieder schaffen, in die eigene Balance zurückzukehren.


    Für Unternehmen ist es eine Herausforderung die Anpassungsfähigkeit der Beteiligten sicherzustellen, weil jeder Mitarbeiter andere Überzeugungen, persönliche Werte und Erfahrungsrahmen aus seinem Leben mitbringt. Für Führungskräfte ist es besonders wichtig, enge Beziehungen und einen guten Kontakt zu den Mitarbeitenden zu pflegen. 


    Denn um zu wissen, was genau psychischen Druck auf Mitarbeitende ausübt, sollten Führungskräfte Interesse für Diskussionen und Feedback zeigen. Leider wird ein Großteil der Organisationsstruktur und  Kompetenzbereiche nicht von allen Chefs klar definiert. Ohne eine positive und ermutigende Diskussionskultur baut sich jedoch keine Vertrauenskultur auf und gute Mitarbeitende verlassen das Unternehmen. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass Resilienz dynamisch ist und trainiert werden kann. Resilienzinterventionen sind wirksam und können somit eine gute Ergänzung zu aktuellen Präventionsmaßnahmen darstellen.


    Resilienz-Trainings verfolgen das Ziel, die individuelle Resilienz im Kontext eines bedeutsamen Stressors zu fördern. Sie können auf einen kommenden Stressor (Klausur) vorbereiten, während eines Stressors (wie Prüfungszeit) erfolgen oder nach einer Stressorexposition ansetzen. Sie sind ressourcenorientiert und stärken einen oder mehrere veränderbare Resilienz-Faktoren wie Problemlösungskompetenz, Selbstwirksamkeit, Optimismus.


    Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2018 konnte zeigen, dass von den 43 untersuchten Studien insgesamt nur 15 Resilienzfragebögen zur Erhebung der Daten nutzten (Chmitorz et al., 2018). Die Forschenden kamen so letztendlich zu dem Schluss, dass es bis dato keinen Goldstandard der Resilienzmessung gibt (Windle, Bennett, & Noyes, 2011).


    Wobei sich jedoch alle Forschenden einig sind, ist, dass Resilienz ein valides Konzept ist, das wir besonders angesichts aktueller Krisen besser verstehen müssen, um es stärken zu können. Wir haben es momentan nicht nur mit VUCA bzw. BANI in der Arbeitswelt zu tun, wir als Gesellschaft und vor allem als Gemeinschaft stehen vor den Auswirkungen von 2 Jahren Pandemiegeschehen (Stand März 2022) und erleben Krieg in Europa. Das sind die Zeiten, in denen Resilienz gefordert ist.


    Die meist genutzten Fragenbögen zur Messung von Resilienz sind: 


    Positive Mental Health Scale (PMH-scale)

    Leibnitz-Institut für Resilienzforschung (R-Score)

    Connor-Davidson Resilience Scale (CD-RISC)

    Resilience Scale for Adults (RSA)

    Brief Resilience Scale (BRS)


    Der R-Score ermöglicht eine Erfassung des Resilienz-Kontinuums indem er:


    - die psychische Gesundheit vor & nach einem Stressor misst

    - das individuelle Ausmaß der Stressorenlast berücksichtigt.


    Beispielfragen für ein Interview / Fragebogen um dein Resilienzniveau zu messen:


    • Wie gehst du mit Stress und schwierigen Situationen um?
    • Wie setzt du deine persönlichen Ressourcen und Stärken ein, um Herausforderungen zu bewältigen?
    • Welche Erfahrungen hast du gemacht, die du als belastend empfunden hast und wie hast du diese bewältigt?
    • Wie siehst du deine persönliche Widerstandsfähigkeit (Resilienz)?
    • Wie unterstützt dich dein Umfeld (z.B. Familie, Freunde, Ausbilder) bei der Bewältigung von Schwierigkeiten und Herausforderungen?
    • Wo lohnt es sich deine Kraft einzusetzen und wo macht es keinen Sinn deine Energie zu investieren weil du diese an einer Stelle verbrennst an der sie wirkungslos ist? 
    • Wo kann ich einen Schritt zurücktreten um mich zu entlasten?
    • Was kann und will ich als erstes angehen?

    Egal mit welcher Methode Resilienz, Stress und Burnout individuell oder im Unternehmen gemessen wird: die Messung bietet einen ersten Einblick in die Ist-Situation. Wenn das Messergebnis feststellt, dass es einen Unterschied zwischen dem Ist-Zustand und dem Soll-Zustand der inneren Widerstandkraft gegen belastende Einflüsse gibt, beginnt hier die Reise. Ein Resilienz-Test schafft ein Bewusstsein für die eigenen Empfindungen, Wünsche und Bedürfnisse und kann dazu dienen, die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken. 


    Ein Resilienz-Training ist im Rahmen von Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) sinnvoll und fördert zusätzlich auch aktiv die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden! 


    Laut aktuellen wissenschaftlichen Studien wirkt Resilienztraining nur bei regelmäßiger Nachkontrolle und Auffrischung der Kursinhalte.


    Literaturquelle:

    Reichert & Pusch (2023). Resilienz-Coaching. Springer Verlag


    Keywords:

    Resilienz, Positive Psychologie, Klinische Psychologie, Arbeitspsychologie, Organisationspsychologie, Burnoutprävention


    Weitere Infos:

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  • Selbstbeobachtung

    Die "Beckschen Denkfallen" beziehen sich auf eine Sammlung von Denkfehlern und kognitiven Verzerrungen, die der Psychologe Edgar Becks identifiziert hat. Diese Denkfallen können dazu führen, dass wir irrationale Entscheidungen treffen oder uns in bestimmten Denkmustern verfangen. 


    Hier sind einige Beispiele für Becksche Denkfallen:


    Bestätigungsfehler: 

    Die Tendenz, Informationen zu bevorzugen, die unsere bestehenden Überzeugungen und Meinungen bestätigen, während wir widersprechende Informationen ignorieren oder abwerten.

    Beispiele:

    • Du hast die Überzeugung, dass ... schlecht ist. Du sucht gezielt nach Nachrichtenartikeln oder Informationen, die diese Überzeugung bestätigen, während du positive Beispiele oder Informationen, die das Gegenteil zeigen, ignorierst.
    • Du  bist der Meinung, dass eine bestimmte Diät die beste Methode zum Abnehmen ist. Wenn du auf Menschen triffst, die mit anderen Diäten erfolgreich abgenommen haben, werden diese Erfolge als Ausnahmen oder Zufälle abgetan, während Erfolgsgeschichten von Personen mit der bevorzugten Diät verstärkt Beachtung finden.
    • Du bist der Überzeugung, dass dein Partner unzuverlässig ist. Wenn dein Partner einmal einen Termin verspätet einhält, wird dies als Bestätigung der Überzeugung genommen, während alle anderen Zeiten, in denen der Partner pünktlich war, nicht beachtet oder heruntergespielt werden.
    • Ein Unternehmen ist der Meinung, dass eine neue Marketingstrategie erfolgreich sein wird. Bei der Auswertung der Ergebnisse werden positive Daten und Feedback stark gewichtet und als Bestätigung für die Überzeugung betrachtet, während negative Daten oder Meinungen, die das Gegenteil zeigen, weniger berücksichtigt oder als Ausnahmen erklärt werden.

    Übergeneralisierung: 

    Das Ziehen weitreichender Schlussfolgerungen aufgrund eines einzigen negativen Ereignisses oder einer begrenzten Anzahl von Erfahrungen.

    Beispiele:

    • Wer eine negative Erfahrung mit einem Hund gemacht hat schließt daraus, dass alle Hunde gefährlich oder aggressiv sind, ohne die Vielfalt der Hunde und deren Verhalten zu berücksichtigen.
    • Eine Person wird bei einem Vorstellungsgespräch abgelehnt und schließt daraus, dass sie für alle zukünftigen Jobaussichten ungeeignet ist, ohne die Möglichkeit zu betrachten, dass andere Faktoren oder unterschiedliche Arbeitgeber eine andere Einschätzung treffen könnten.
    • Wer in einer Beziehung enttäuscht wurde, zieht den Schluss, dass alle Beziehungen zum Scheitern verurteilt sind und er niemals eine glückliche und erfüllende Partnerschaft haben wird.

    Schwarz-weiß-Denken/dichotome Denken: 

    Die Neigung, komplexe Situationen in einfache Kategorien aufzuteilen, ohne Raum für Nuancen oder Zwischentöne zu lassen.

    Beispiele:

    • Wenn ich nicht perfekt bin, bin ich ein totaler Versager.
    • Entweder bist du für mich oder gegen mich.
    • Wenn ich keine 100% erreiche, dann lohnt es sich nicht.
    • Wenn etwas nicht nach meinen Erwartungen verläuft, ist es ein totaler Misserfolg.

    Kataklysmisches Denken: 

    Das Vorhersagen des schlimmstmöglichen Ausgangs einer Situation, ohne angemessen andere mögliche Ergebnisse zu berücksichtigen.

    Beispiele:

    • Wenn eine Person einen kleinen Fehler bei der Arbeit macht und sofort glaubt, dass sie ihren Job verlieren wird und nie wieder eine andere Beschäftigung finden kann.
    • Eine Studentin erhält eine schlechte Note in einer Prüfung und ist überzeugt, dass sie jetzt das gesamte Semester versagt hat und nie ein erfolgreiches Studium abschließen wird.
    • Wenn eine Person in einer Beziehung einen Streit mit ihrem Partner hat und sofort davon überzeugt ist, dass die Beziehung am Ende ist und sie für immer alleine sein wird.
    • Jemand verspätet sich zu einem wichtigen Termin und denkt sofort, dass es das Ende ihrer Karriere oder ihres sozialen Rufs bedeuten wird.

    Verfügbarkeitsheuristik: 

    Die Tendenz, die Wahrscheinlichkeit oder Bedeutung eines Ereignisses aufgrund der Leichtigkeit zu überschätzen, mit der ähnliche Beispiele oder Informationen in unserem Gedächtnis verfügbar sind.

    Beispiele:

    • Wer eine schlechte Erfahrung mit einem bestimmten Produkt gemacht hat und diese Erfahrung leicht im Gedächtnis abrufbar ist, wird wahrscheinlich davon ausgehen, dass das Produkt generell von minderer Qualität ist.
    • Bei der Beurteilung der Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignisses lässt man sich von persönlichen Erfahrungen oder von Geschichten aus dem sozialen Umfeld leiten, die leicht verfügbar sind.

    Bestrafungsmotivierter Denkfehler: 

    Die Überbewertung von Bestrafungen oder negativen Konsequenzen im Vergleich zu Belohnungen oder positiven Ergebnissen.

    Selbstreferenzeffekt: 

    Die Neigung, Informationen, die mit uns selbst in Verbindung stehen, als besonders wichtig oder relevant zu betrachten.

    Maximierung und Minimierung: 

    Eine Situation unangemessen aufblähen oder herunterspielen. 


    Diese Beispiele zeigen, wie der Bestätigungsfehler unsere Wahrnehmung und Bewertung von Informationen beeinflusst. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir dazu neigen, Informationen zu bevorzugen, die unsere bestehenden Überzeugungen stützen, und uns aktiv bemühen sollten, eine ausgewogenere Sichtweise einzunehmen. Dies beinhaltet das Berücksichtigen von widersprüchlichen Informationen, eine gute Selbstbeoabachtung, das Anhören verschiedener Standpunkte und das kritische Hinterfragen unserer eigenen Überzeugungen, um eine fundiertere Entscheidungsfindung zu ermöglichen.


    Keywords:

    Sozialpsychologie, Klinische Psychologie, Wahrnehmung, Wahrnehmungsverzerrung, Selbstbeobachtung, Perspektivwechsel

  • Selbstbild

    Sich selbst zu respektieren und wertzuschätzen steht im Fokus vieler psychosozialer Intervetionen sowie im zwischenmenschlichen Umgang. Das Selbstbild bezieht sich auf die individuelle Vorstellung oder das Bild, das eine Person von sich selbst hat. Es umfasst die Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit, Fähigkeiten, Eigenschaften, Werte, Glaubenssätze, Stärken und Schwächen. Das Selbstbild wird durch individuelle Erfahrungen, soziale Interaktionen, Erziehung, persönliche Ziele und andere Einflüsse geprägt.


    Das Selbstbild einer Person kann positiv, negativ oder neutral sein und kann sich im Laufe des Lebens entwickeln und verändern. Es kann Einfluss auf das Selbstvertrauen, die Motivation, das Verhalten und die Entscheidungsfindung einer Person haben.


    Ein gesundes Selbstbild beinhaltet eine realistische und ausgewogene Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Es ermöglicht einer Person, sich selbst anzunehmen, mit Fehlern umzugehen, ihre Stärken zu erkennen und ihr Potenzial zu entfalten. Ein negatives oder verzerrtes Selbstbild kann zu Unsicherheit, geringem Selbstwertgefühl und Problemen im Umgang mit Herausforderungen führen.


    Es ist wichtig anzumerken, dass das Selbstbild subjektiv ist und von der persönlichen Perspektive einer Person geprägt wird. Es kann von der Wahrnehmung anderer Menschen abweichen. Die Entwicklung eines positiven und realistischen Selbstbildes erfordert Selbstreflexion, Selbstakzeptanz und die Fähigkeit, sich selbst objektiv zu betrachten.


    Einschränkende Glaubenssätze:


    - Menschen denken schlecht über mich, wenn ich einen Fehler mache.

    - Ich darf keine Fehler machen.

    - Ich muss der/die beste sein im Leben, nur dann komme ich im Leben weiter.

    - Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

    - Der Wert meiner Person hängt größtenteils davon ab, was andere von mir halten.


    Unterstützende Glaubenssätze:


    - Das Leben ist gut zu mir.

    - Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

    - Auf Regen folgt Sonnenschein.

    - Im Leben ist es wichtig die richtigen Menschen zu treffen - ich treffe sie.

    - Das schaffe ich.

    - Das Leben geht weiter.

    - Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. 


    Es gibt verschiedene Ansätze und Theorien, die sich mit dem Selbstbild befassen, wie zum Beispiel die Selbstwerttheorie von Morris Rosenberg oder das Konzept des Selbstkonzepts von Carl Rogers. Diese Theorien untersuchen die psychologischen Prozesse und Mechanismen, die das Selbstbild beeinflussen und prägen.


    Die Psychologin Daniela Renger versteht Selbstrespekt als Überzeugung einer Person gleichberechtigt zu sein. Verstanden als Verinnerlichung von Respekterfahrungen lässt sich dies in einen größeren theoretischen Rahmen einbetten: Je mehr Menschen (und bereits Kinder) die Erfahrung machen von anderen als gleichwertige Interaktionspartner*innen ernst genommen zu werden, desto einfacher können sie ein Selbstbild verinnerlichen, anderen gleichberechtigt zu sein. Diese Wahrnehmung kann unabhängig von bestehenden, formalen Rechten sein. Auch in einem Land wie Deutschland, in dem alle vor dem Gesetz gleichberechtigt sind, ist es abhängig davon, inwieweit dieses Berechtigungsempfinden durch Respekt durch andere übermittelt wird. Bleibt dies aus, kann es Menschen schwerfallen, Selbstrespekt zu entwickeln. Ferner konnte die Autorin Renger bisher empirisch zeigen, dass die Verinnerlichung eigener Gleichberechtigung damit zusammenhängt, inwieweit Personen in der Lage sind, sich selbst zu behaupten und gegen Ungerechtigkeit zu protestieren. Ohne dieses Bewusstsein gleicher Rechte fällt es Menschen deutlich schwerer, einen eigenen Platz im Leben für sich zu beanspruchen und diesen gegen Eingriffe anderer zu schützen.


    Literaturquelle:

    Renger, S. & Renger, D. (2022). Die Suche nach dem Selbstrespekt - Wie Anerkennung unser Selbstbild formt, Wandenhoeck & Ruprecht Verlag 


    Keywords:

    Klinische Psychologie, Selbstbild, Selbstkonzept, Organisations- und Personalentwicklung


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  • Fehlerkultur

    Künstliche Intelligenz wird bald tief in die DNA der Personalarbeit eindringen – was also muss HR jetzt wissen? Wie wird sich Leadership verändern? Und: Welche Lehren lassen sich aus kleinen und großen Geschichten des Scheiterns ziehen? 


    Auf dem großen HR-Event der HUG 2023, haben hochkarätige HR-Expert:innen dieses Jahr wieder einen Einblick in die Zukunft der Personalarbeit gegeben – und ganz persönliche Erfahrungen geteilt.


    Scheitern als Sprungbrett: 3 Weisheiten von HR-Führungskräften


    Sie haben einen Berufswunsch an den Nagel gehängt, für den sie jahrelang studiert hatten und ihren ersten Job als Teamlead vergeigt? Das Plädoyer für mehr Mut und Transparenz im Umgang mit Fehlern. “Es geht darum, zu einem Misserfolg zu stehen und weiterzumachen, selbst wenn man vor Scham im Boden versinken will”, sagt Miriam Rabung, VP People & Culture bei Westwing. Sie hat gerade einen ihrer größten Fehlschläge vor 600 Zuschauer:innen geteilt, kurz: Sie weiß, wovon sie spricht. Im Gegensatz dazu ist es um die Fehlerkultur in Deutschland nicht allzu gut bestellt – das zeigt eine ernüchternde EY-Studie: Zwei Drittel der Führungskräfte reden nicht über eigene Fehler – wenngleich 50 Prozent der Meinung sind, eine mangelnde Fehlerkultur stelle ein Risiko für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens dar. Doch wie lässt sich eine positive Fehlerkultur – “Fehler- und Lernkultur”, wie Laura Dückers es formuliert – etablieren? Key Takeaways zur Fehlerkultur:


    Führungskräfte müssen Vorbilder sein


    Wie sollen Team-Mitglieder den Mut finden, Fehlgriffe öffentlich zu machen, wenn der Chef unfehlbar wirkt? Eben. Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel vorangehen und einen psychologisch sicheren Rahmen schaffen, in dem Fehler akzeptiert werden.


    Gemeinsam aus Fehlern lernen


    Wie wäre es mit einem “Fuck-up der Woche”? Der wird regelmäßig bei Westwing geteilt, mit der zentralen Frage: Wo sind wir ein Risiko eingegangen, was haben wir daraus gelernt? Dahinter steht die Überzeugung: Nur wer Fehler aufarbeitet, kann das nächste Mal smarter handeln. Verstehen, wann der Fehler wirklich der eigene war: Nicht immer liegt das Gelingen eines Projekts in der eigenen Hand – manchmal können bestehende Prozesse und Strukturen den Erfolg sabotieren. Laura Dückers ermutigt ihr Team deshalb, genau hinzuschauen: Worauf hatte ich bei diesem Fehler wirklich Einfluss, worauf nicht? “Es kann auch Druck nehmen, wenn man weiß, dass eine Situation außerhalb des eigenen Einflussbereichs lag.”


    Nicht nur über Fehler reden, sondern auch über Erfolge


    “Manche meiner Team-Mitglieder würden einen Misserfolg sofort auf ihre Kappe nehmen. Wenn aber etwas gut geklappt hat, schieben sie es auf gute Team-Arbeit oder glückliche Umstände.” Das zumindest hat Miriam von Westwing beobachtet. Sie plädiert daher dafür, auch Erfolge offen zu würdigen. Denn auch sie sind Teil des Spiels.

  • Selbstfürsorge

    Die Überidentifikation mit der beruflichen Aufgabe lässt eigene Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Eingebundensein vernachlässigen. Selbstfürsorge gilt als zentraler Leitbegriff zur Stärkung der Selbstführungskompetenz.  


    In der selbstfürsorglichen Hinwendung sich selbst erlauben zu entschleunigen und neue Wege des Selbstvertrauens zu finden die nicht auf Leistung beruhen. "Sich selbst zu führen bedeutet sich selbst zu fühlen." Durch diese Erkenntnis lässt sich der Alltag anstrengungsfreier gestalten.


    Diese praktischen Tipps bieten Orientierung zur Umsetzung im Alltag:


    Prioritäten setzen: Mache dir bewusst, dass deine eigene Gesundheit und dein Wohlbefinden wichtig sind. Setze klare Prioritäten und reserviere Zeit für dich selbst in deinem Tagesablauf.


    Pflege gesunde Gewohnheiten: Sorge für ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung. Diese grundlegenden Bedürfnisse sind entscheidend für deine körperliche und geistige Gesundheit.


    Nimm dir bewusst Auszeiten: Plane regelmäßige Pausen und Momente der Entspannung in deinen Tag ein. Das können kurze Spaziergänge, Atemübungen, Meditation oder einfach nur ein paar Minuten der Stille sein, um zur Ruhe zu kommen.


    Grenzen setzen: Lerne "Nein" zu sagen und setze klare Grenzen, um Überlastung und Stress zu vermeiden. Respektiere deine eigenen Bedürfnisse und Prioritäten.


    Identifiziere deine Bedürfnisse: Achte auf eigene Bedürfnisse und nimm dir Zeit, um herauszufinden was dir guttut. Das kann bedeuten, Interessen und Hobbys zu pflegen, Zeit mit Lieblingsmenschen zu verbringen oder auch einfach Zeit alleine zu verbringen.


    Selbstreflexion praktizieren: Nimm dir regelmäßig Zeit, um Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Schreibe ein Tagebuch, meditiere oder nutze andere Methoden, um sich selbst besser kennenzulernen und mit deinen Emotionen umzugehen.


    Unterstützung suchen: Scheue dich nicht um Unterstützung zu bitten, sei es von Freunden, Familie oder professionellen Helfern. Manchmal ist es wichtig, mit anderen über deine Herausforderungen zu sprechen und Hilfe anzunehmen.


    Genieße kleine Freuden: Nimm dir Zeit für kleine kleine Dinge, die dir Freude bereiten. Das können zum Beispiel das Lesen eines Buches, das Hören deiner Lieblingsmusik oder das Verwöhnen mit einer entspannenden Tasse Tee sein.


    Sei selbstfreundlich: Behandele dich selbst mit Freundlichkeit und Mitgefühl. Sei nachsichtig mit dir selbst wenn du Fehler machst und erkenne deine Erfolge und Stärken an.


    Selbstfürsorge ist individuell. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse. Experimentiere mit verschiedenen Methoden und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. Es ist wichtig, sich regelmäßig Zeit für Selbstfürsorge zu nehmen, um dein Wohlbefinden langfristig zu unterstützen.


    Literaturquelle:

    Balz & Heisig (2022). Organisationsberatung: Selbstführung und Selbstfürsorge als Leitbegriffe im Führungskräftecoaching


    Keywords:

    Organisationspsychologie, Organisationsberatung, Supervision, Coaching, Leadership Coaching

  • Selbstvertrauen

    Selbstvertrauen bezieht sich auf das Vertrauen und die Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten, Stärken und Wert als Person. Es spielt eine entscheidende Rolle für das persönliche Wachstum, das Erreichen von Zielen und das Wohlbefinden. 


    Hier sind einige Tipps, um das Selbstvertrauen zu stärken:


    Positive Selbstwahrnehmung: Achte auf deine inneren Dialoge und versuche, selbstpositive Gedanken und Überzeugungen zu entwickeln. Identifiziere deine Stärken und Erfolge und erinnere dich regelmäßig daran, z.B. in dem du täglich ein Dankbarkeitstagebuch führst.

    Realistische Ziele setzen: Setze dir erreichbare Ziele und feiere jeden kleinen Fortschritt. Das Erreichen von Zielen stärkt das Selbstvertrauen und ermutigt dich, weiterzumachen.

    Herausforderungen annehmen: Stelle dich neuen Herausforderungen und tritt aus deiner Komfortzone heraus. Jedes erfolgreiche Bewältigen einer Herausforderung stärkt dein Selbstvertrauen.

    Fehler als Lernmöglichkeiten sehen: Akzeptiere, dass Fehler und Rückschläge zum Leben dazugehören. Nutze sie als Gelegenheit, aus ihnen zu lernen und dich weiterzuentwickeln, anstatt dich von ihnen entmutigen zu lassen.

    Selbstfürsorge praktizieren: Achte auf deine Bedürfnisse und kümmere dich um dein körperliches, emotionales und geistiges Wohlbefinden. Pflege gesunde Gewohnheiten wie ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken.

    Erfolge visualisieren: Stelle dir vor, wie du erfolgreich bist und positive Ergebnisse erzielst. Visualisierung kann helfen, das Selbstvertrauen zu stärken und das Unterbewusstsein auf Erfolg auszurichten. Ein Visionbord ist hier sehr hilfreich.

    Umgebung und Menschen wählen: Umgebe dich mit positiven Menschen, die dich unterstützen und ermutigen. Vermeide negative und kritische Einflüsse, die dein Selbstvertrauen beeinträchtigen könnten.

    Eigene Erfahrungen reflektieren: Denke an vergangene Erfolge und Zeiten, in denen du Schwierigkeiten überwunden hast. Erinnere dich daran, dass du schon in der Vergangenheit Herausforderungen gemeistert hast und dass du auch in Zukunft dazu in der Lage bist.

    Neue Fähigkeiten entwickeln: Lerne neue Fähigkeiten oder vertiefe bestehende. Der Erwerb neuer Kenntnisse und Fertigkeiten kann das Selbstvertrauen stärken und dir ein Gefühl der Kompetenz vermitteln.

    Erfolge feiern: Feiere deine Erfolge und Belohnungen. Anerkennung und Wertschätzung für deine Leistungen tragen dazu bei, das Selbstvertrauen zu stärken. 


    Selbstvertrauen ist ein Prozess, der Zeit und kontinuierliche Arbeit erfordert. Sei geduldig mit dir selbst und erinnere dich daran, dass du wertvoll bist und die Fähigkeit hast, deine Ziele zu erreichen.


    Keywords:

    Resilienz, Selbstbewusstsein, Positive Psychologie, Selbstwert, Selbstführung

  • Sinneswahrnehmung

    Wie gelingt es ein Gleichgewicht der 5 Sinne zu gelangen? Unsere 5 Sinne sind Fenster zur Welt, durch die Energie in zwei Richtungen fließt. Die Sinne erhalten Eindrücke von der Welt und vermitteln ihr gleichzeitig unsere Persönlichkeit.


    Um ein ausgeglichenes Leben zu führen, sollten wir unsere sinnlichen Erfahungen in Harmonie halten. Es gibt eine solche Fülle an äußeren Sinneseindrücken, daß die Gefahr entsteht, davon abhängig zu werden. Reine Sinneswahrnehmung macht noch kein gutes Leben aus. 


    Die östliche Philosophie symbolisiert die Herrschaft der Sinne durch das Bild des Körpers als Wagen. Das Selbst ist der Wagenlenker, die fünf Sinne sind die fünf Pferde. Das Selbst sorgt dafür, dass die Sinne miteinander harmonieren und hält sie in Zaum, wenn sie außer Kontrolle zu geraten drohen. Sie erfüllen einen höheren Zweck. Die Reise wäre ohne sie unmöglich, aber genau unmöglich wäre es, wenn die Pferde nicht unter Kontrolle gehalten würden.


    Keywords:

    Philosophie, Wohlbefinden, persönliches Gleichgewicht

  • Soziale Erwünschtheit

    Heikel oder peinlich? Viele Fragen werden häufig nicht ehrlich beantwortet. Schuld ist der Effekt der sozialen Erwünschtheit, auch Effekt der Konformität genannt. 


    Die Befragten möchten vermeiden, sich selbst „unnormale“ oder extreme Ansichten zuzugestehen und geben daher nicht ihre tatsächliche Ansicht wieder. Stattdessen geben die Befragten eine Antwort, von der Sie annehmen, dass diese gesellschaftlich akzeptiert ist – anders gesagt, „sozial erwünscht“. 


    Hintergrund: Dieser Effekt trifft auf viele Fragen zu, die Werte und Normen der Gesellschaft berühren. Ein weiteres Beispiel ist etwa die Frage nach beliebten Fernsehsendungen. Sendungen, deren Inhalte gesellschaftlich positiv besetzt sind (z.B. Nachrichten, Dokumentationen), werden tendenziell sehr häufig als Lieblingssendungen angegeben – in den tatsächlichen Einschaltquoten hingegen führen sie nicht mit weitem Abstand vor allen anderen TV-Formaten.


    Ähnliche Effekte zur Befragung der Einschaltquotenermittlung begegnen uns auch in anderen Bereichen unseres Alltags. Sei es im Arzt-Patienten-Gespräch, im Jobinterview und vielen weiteren sozialen Gesprächssituationen. Bereits 1960 fanden die Wissenschaftler Couch und Kestion heraus: "Y e a h - S a y e r " weisen eine nur geringe Ich-Stärke und selbstbewusste Kontrollorientierung auf. Zustimmung sei eine Strategie zur Minimierung unüberschaubarer Konsequenzen. Gelegentlich wird die Zustimmungstendenz auch als durch AIltagserfahrungen geprägte Behauptungsstrategie erklärt. Insgesamt läßt sich festhalten, dass Zustimmungstendenz als systematische Reaktion in Situationen hoher Diffusität bei Personen auftritt, die solche Situationen nicht auf andere Weise zu steuern gewohnt sind und “Deferenz" und Anpassung als einzige Behauptungsstrategie kennen. Soziale Erwünschtheit als in der Persönlichkeit verankertes Bedürfnis nach sozialer Anerkennung einerseits und als durch die Situation der Datenerhebung beeinflußte Abweichung von einem vorgestellten "wahren Wert", der aus gewissen Konsequenzenbefürchtungen nicht offengelegt werde. Personen mit geringem Selbst-Bewußtsein neigen demzufolge eher dazu, zur Erlangung sozialer Anerkennung oder zur Vermeidung von Missbilligung sich in ihren Antworten an (vermutete) Erwartungen der  jeweiligen Interaktionspartner oder eine vorgestellte Öffentlichkeit anzupassen. 


    Keywords:

    Sozialpsychologie, Wirtschaftspychologie, Soziale Erwünschtheit 

  • Spaziergang

    Ob im Wald, im Park oder in der Stadt - spazieren gehen an der frischen Luft sorgt für Bewegung und tägliches Wohlbefinden auf den menschlichen Körper und die Psyche.


    Spazierengehen entspannt und hält gesund


    Viele moderne Zivilisationskrankheiten gehen auf Bewegungsmangel zurück, beispielsweise Rückenschmerzen oder Erkältungskrankheiten. Regelmäßige Spaziergänge beugen diesen vor: „Wer 30 Minuten täglich oder 150 Minuten pro Woche spazieren geht, hat schon viel für seinen Körper getan“, so Bewegungswissenschaftler Dr. Liedtke von der Universität Hamburg. 


    „Selbst 15 Minuten täglich haben einen positiven Effekt. Das ist nur ein Kilometer – und nicht gleich sieben, die man gehen müsste, um auf die sprichwörtlichen zehntausend Schritte zu kommen.“ Durch die Bewegung an der frischen Luft sättigt sich das Blut mit Sauerstoff. Kälte oder Regen können zudem die Durchblutung fördern: „Von einem Spaziergang im kalten Wind kommt man rotwangig zurück, man wirkt frischer und sieht auch besser aus“, so Liedtke.


    Sogar abnehmen lässt sich mit dem täglichen Gang


    Definiert ist Gehen als Fortbewegung ohne Flugphase, der Mensch hat dabei also immer einen Fuß auf dem Boden. Weil es keinen starken Aufprall gibt, empfinden viele das Gehen angenehmer als das Laufen. Trotzdem kann man mit Hilfe des täglichen Spaziergangs Gewicht verlieren. „Als Faustregel gilt: Pro Kilo Körpergewicht und pro Kilometer verbrennt man beim Gehen etwa 1 Kalorie. Das heißt: Wenn ein Mensch mit einem Körpergewicht von 75 Kilogramm täglich 30 Minuten spazieren geht, kann er in einem Jahr theoretisch zehn Kilogramm abnehmen – vorausgesetzt natürlich, er oder sie isst nicht mehr als zuvor“, erklärt Dr. Liedtke, Leiter des Arbeitsbereichs für Theorie und Praxis der Bewegungsfelder am Institut für Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg.


    Mit Hilfe des Spazierengehens sorge er für sein tägliches Wohlbefinden und halte sich gesund, schrieb der dänische Philosoph Søren Kierkegaard. Er sei dabei auf die besten Gedanken gekommen – und den schlimmsten davongelaufen. Sein Fazit: „Solange man geht, geht es.“ Wem, wie Kierkegaard, die positiven Wirkungen des Gehens bewusst sind, bei demjenigen verstärken sich diese sogar. Das hat eine Studie mit Hotelpersonal gezeigt – einer Berufsgruppe also, die ständig auf Trab ist. Wer sich freiwillig für den Spaziergang entscheidet, kann umso leichter von diesem Effekt profitieren: Einfach durch das Denken daran, dass man sich etwas Gutes tut.


    Tipps für Bewegungsmuffel und Bewegungsfans


    Ferner rät Dr. Liedke: „Warten Sie nicht, bis Sie Lust bekommen. Planen Sie die kleine Bewegungseinheit gezielt in Ihren Tagesablauf ein, und ziehen Sie es dann durch. Stellen Sie sich am Anfang vor, wie gut Sie sich beim Nachhausekommen fühlen werden. Dann profitieren Sie sogar mehr.“ 


    Wer wenig Zeit hat, aber das Fitnesslevel erhöhen möchte, kann vor allem das Tempo variieren: Schnelles Gehen strengt mehr an als Schlendern und trainiert deswegen mehr. Ebenfalls lohnend ist das Experimentieren mit unebenen Untergründen wie beispielsweise festgetretenem Schnee oder Waldböden. Sie zwingen den Körper zu Ausgleichsbewegungen, die den Trainingseffekt ebenfalls steigern. Und: wem das bewusst ist, profitiert mehr. 


    Spaziergangsforscher fanden heraus: Beim Gehen werden Glückshormone ausgeschüttet, die den Alltagsstress wegpusten.


    Literaturquellen:

    https://www.uni-hamburg.de/newsroom/forschung/2021/0308-spazierengehen.html [23.08.23]

    https://programm.ard.de/TV/arte/gehen---wundermittel-fuer-koerper-und-seele/eid_287244000881317 [23.08.23]


    Keywords:

    Gesundheitspsychologie, Mental Health


  • Stressforschung

    Viele Menschen kennen das: die einen sind gestresst wenn Sie morgens um 5 Uhr das Haus verlassen, andere freuen sich auf den frühen Feierabend. Jeder Mensch nimmt Stress unterschiedlich wahr.


    Der amerikanische Psychologe Richard Lazarus hat 1984 das transaktionale Stressmodell veröffentlicht, dass auch heute noch in der Stressforschung und -theorie als führend gilt. Lazarus geht davon aus, dass nicht nur eine einzelne Situation für Stress verantwortlich ist. Er setzt die Situation in Zusammenhang mit dem Menschen, den sie betrifft. Das Modell besteht aus drei Schritten:


    Primäre Bewertung der Situation: Positiv, irrelevant oder gefährlich

    Sekundäre Bewertung der Situation: Sind ausreichend Ressourcen vorhanden, um die Situation zu lösen? Wenn nicht: Stress entsteht und eine problem- oder emotionsorientierte Stressbewältigung folgt.

    Neubewertung der Situation: Hat die Stressbewältigung aus dem zweiten Schritt funktioniert?


    Stress entsteht also, wenn nicht ausreichend Ressourcen zur Bewältigung einer gefährlichen Situation vorhanden sind. Doch welche Situationen lösen überhaupt Stress aus?Stressoren lösen Stress aus. Stressoren werden Ereignisse und Situationen bezeichnet, die Ihren Körper vor eine Herausforderung stellen. In der Praxis werden diese vier verschiedenen Stressoren unterschieden:


    Äußere Stressoren: sind Alltagssituationen wie Lärm, Krankheit oder Kritik.

    Innere Stressoren: Verfehlung eigener Erwartungen oder Konflikte mit anderen Menschen.

    Psychisch-mentale Stressoren:  können im Arbeitskontext Überforderung oder Leistungs- und Konkurrenzdruck sein. 

    Soziale Stressoren: Mobbing oder kriselnde Beziehungen.


    Gerade am Arbeitsplatz gibt es häufig Stressoren. Um eine dauerhafte psychische und physische Belastung zu verhindern, muss der ausgelöste Stress erfolgreich bewältigt werden.


    Mit Methoden des Stressmanagements zum Erfolg 


    Stress verursacht körperliche und geistige Reaktionen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Übelkeit oder Magen-Darm-Probleme. Um dem vorzubeugen, kann gezieltes Stressmanagement angewandt werden. Dadurch können stressige Situationen besser bewältigt werden. Stressresistenz bezeichnet die individuelle Widerstandsfähigkeit in Stresssituationen und kann gezielt trainiert werden. Stresskompetenz beschreibt die Fähigkeiten im Umgang mit Stress. Stressprävention umfasst alle Maßnahmen, Methoden und Tipps, die Stress gar nicht erst aufkommen lassen.


    Die grundlegenden Methoden im Stressmanagement werden in kognitive, instrumentelle und palliativ-regenerative Ansätze unterschieden. Während beim kognitiven Stressmanagement beispielsweise der Umgang mit Prioritäten und dem eigenen Fokus im Mittelpunkt steht, sind Entspannungstechniken oder Sport palliativ-regenerative Methoden. Zum instrumentellen Stressmanagement zählen Faktoren wie Zeitmanagement oder Coachings.


    Tipps im Umgang zur Stressbewältigung


    Gesunde Ernährung: Als Energiequelle sorgt eine ausgewogene Ernährung für die nötige körperliche Basis und Ausgeglichenheit.

    Ausreichend Schlaf und Pausen: Ähnlich wie die Ernährung bilden Schlaf und regelmäßige Pausen Grundlage für Ihr Stressmanagement.

    Hilfe zulassen: Oftmals neigen Menschen im Berufsalltag dazu, Hilfe aufgrund des eigenen Stolzes oder der Erwartung anderer abzulehnen — lassen Sie Hilfe zu, um Stresssituationen in den Griff zu bekommen.

    Prioritäten und Zeitmanagement: Planen Sie Ihren Tag nicht minutiös, sondern lassen Sie Raum für Unvorhergesehenes. Priorisieren Sie dabei wichtige und dringende Aufgaben, damit diese potenziellen Stressoren möglichst schnell eliminiert werden.

    Fokus: Der eigene Stresspegel kann ansteigen, wenn man Dutzende Aufgaben gleichzeitig zu jonglieren versucht — lernen Sie, sich auf das Wesentliche zu fokussieren, um so Stress aktiv zu vermeiden.

    Atemübungen: Nutzen Sie spezielle Atemtechniken, die Verkrampfungen lösen und so dafür sorgen, dass Ihr Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt wird.


    Selbst bei Beachtung aller grundlegenden Faktoren tritt im hektischen Berufsalltag schnell Stress auf. Im kollegialen Miteinander sollte daher Raum für Stressmanagement sein, um Kolleginnen und Kollegen nicht unnötig zu belasten. Laut Umfrage der Techniker Krankenkasse gaben 2021 gut 80 Prozent der häufig gestressten Menschen an, unter körperlicher Erschöpfung zu leiden. Rund 52 Prozent berichten von Schlafstörungen, die sich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken.


    Stressbewältigung am Arbeitsplatz


    Stress am Arbeitsplatz zu erkennen, fällt Vorgesetzten oder Mitarbeitenden nicht immer leicht. Die Anzeichen sind vielfältig: Erschöpfung, Müdigkeit, Gereiztheit, zunehmende Krankentage, Konzentrationsprobleme und sinkende Produktivität sind Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Im schlimmsten Falle droht ein Burnout. Um es nicht so weit kommen zu lassen, gibt es im Umgang untereinander Hilfestellungen, die im Unternehmen oder Team angewendet werden können:


    Sensibilisierung


    Stress ist noch immer oftmals ein Tabuthema — sprechen Sie es deshalb offen an. Stressseminare zum Lernen und für gezieltes Stressmanagement können wertvolle Herangehensweisen und Methoden vermitteln. Flexible Arbeitszeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance sind entscheidend.


    Beginnen Sie Meetings nicht hektisch, sondern lassen Sie Raum für Menschliches wie gemeinsames Lachen und ein paar kurze Anekdoten. Achten Sie auf Transparenz in der Kommunikation, denn so werden Stresssituationen vermieden, die aufgrund von Unwissenheit entstehen. Eine weitere Möglichkeit der Stressbewältigung am Arbeitsplatz setzt an den Prozessen an, die den Stress originär verursachen. Schlechte Planung, unklare Informationen und unrealistische Zielvorgaben sorgen für intransparente Prozesse, die Stress auslösen. Optimieren Sie Ihre Prozesse so, dass jeder Arbeitnehmende seine Aufgaben im Normalfall ohne Stress bewältigen kann.


    Fazit: 


    Unternehmen setzen im Hinblick auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden nicht nur auf das betriebliche Gesundheitsmanagement, sondern auch auf betriebliches Stressmanagement. Das zahlt sich aus: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gesünder, produktiver, weniger krank. Maßnahmen und Methoden auf betrieblicher Seite reichen allerdings nicht aus, um Ihr Stresslevel gleich zu halten bzw. nicht zu erhöhen. 


    Das Erkennen der eigenen Stressoren und gezieltes Stressmanagement sind ebenfalls nötig, um im Arbeitsalltag nicht den Überblick zu verlieren und langfristig mental und physisch gesund zu bleiben.

  • Transaktionsanalyse

    Die zwischenmenschliche Kommunikation wird bei der Transaktionsanalyse  (TA) nach T. Harris/E. Berne als Transaktion bezeichnet und befasst sich mit der Fragestellung, warum sich Menschen so fühlen, so denken und so verhalten, wie sie es in dem Moment tun. Während der Kommunikation (=Transaktion) werden Kommunikationseinheiten zwischen zwei Menschen ausgetauscht (=transferiert), bei der Transaktionsanalyse wird die zwischenmenschliche Kommunikation untersuchst (=analysierst). Dabei werden Kommunikationsbestandteile zwischen den Gesprächspartnern hin und her gegeben/transferiert. Dieser Austausch von Informationen zwischen dir und deiner Umwelt (Gesprächspartner) läuft auf zwei Ebenen ab: 


    Auf der verbalen Ebene tauscht du mit deinen Gesprächspartnern bewusst Informationen aus (Inhalt): Was wird gesagt? Auf der körperlich/non-verbalen Ebene offenbart ihr unbewusst Informationen über euch selbst durch den Tonfall, die Gestik und die Mimik (Gefühle): Wie wird es gesagt? 


    Wenn du die Kommunikation / Transaktion jetzt mit der Transaktionsanalyse untersuchst / analysierst, bekommst du dabei Einblicke in:


    - die Persönlichkeit deines Gesprächspartners

    - deine eigene Persönlichkeit und 

    - in eure zwischenmenschliche Beziehung (Beziehungsdynamik).


    Ich Zustände


    Auf welche Art und Weise du und dein Gesprächspartner miteinander kommunizieren, ist für Berne abhängig von der Persönlichkeit des Einzelnen. Er beschreibt, dass sich die Persönlichkeit jedes Menschen aus drei Ich Zuständen zusammensetzt (Eltern Ich, Erwachsenen Ich, Kind Ich). Ein Ich Zustand wird durch bestimmte Erinnerungen und Erlebnisse hervorgerufen. Außerdem beeinflusst er deine Gedanken, deine Gefühle und dein Verhalten. 


    Während du kommunizierst, wechselst du unbewusst zwischen den Ich Zuständen hin und her. Somit weißt du auch meistens nicht, in welchem Zustand du dich gerade befindest. 


    Eltern Ich - Das Eltern Ich verhält sich so, wie deine Eltern bzw. deine Bezugspersonen in deiner Kindheit. Sie haben dir Normen, Werte, Vorurteile, Gebote und Verbote und moralische Vorstellungen vermittelt, die du auch nach dem Kindesalter beibehältst. Demnach kann sich dein Eltern Ich auf zwei Weisen verhalten: 


    Kritisches Eltern Ich: Korrigierendes, zurechtweisendes Verhalten 

    Fürsorgliches Eltern Ich: Bevormundendes, umsorgendes Verhalten 


    Erwachsenen Ich - Dein Erwachsenen Ich handelt sachlich, respektvoll, konstruktiv, rational,  reflektiert und bedacht. Du denkst, führst und verhältst dich also der Situation angemessen und befindest dich im Hier und Jetzt. Außerdem bist du dir deinen Handlungsmöglichkeiten und Entscheidungsmöglichkeiten bewusst und kannst so aktiv und bewusst handeln und Entscheidungen treffen. Das Erwachsenen Ich ist also auch die Voraussetzung für eine wertvolle und Nutzen bringende Kommunikation und für Kompromisse. 


    Kind Ich - Das Kind Ich ist geprägt von Erfahrungen, Eindrücken und Gefühlen aus der Kindheit. Das Verhalten ist spontan und mögliche Konsequenzen werden ausgeblendet. Die eigenen Wünsche und Bedürfnisse stehen im Vordergrund. Hier unterscheidest du zwischen drei möglichen Ausprägungen:


    Freies Kind Ich: Spontanes, phantasievolles, kreatives und energiegeladenes Verhalten

    Angepasstes Kind Ich: Unsicheres, regelgehorsames, ängstliches Verhalten 

    Rebellisches Kind Ich: Trotziges, aufbrausendes, Grenzen überschreitendes Verhalten


    Transaktionsarten


    Während einer Kommunikation können du und dein Gesprächspartner im selben oder in unterschiedlichen Ich Zuständen kommunizieren. Das beeinflusst eure Kommunikation. 


    Komplementäre Transaktionen:

    Du und dein Kommunikationspartner befindet euch im gleichen Ich Zustand. Die Kommunikation verläuft reibungslos und erfüllt eure Erwartungen. 


    Mögliche Kombinationen: 

    - Eltern Ich zu Eltern Ich: Gemeinsam kritisieren oder Sorgen machen 

    - Erwachsenen Ich zu Erwachsenen Ich: Gemeinsam sachlich austauschen, fachsimpeln 

    - Kind Ich zu Kind Ich: Gemeinsam freuen, zweifeln oder entdecken


    Nicht-komplementäre Transaktionen: 

    Sind du und dein Gesprächspartner in unterschiedlichen Ich Zuständen, führt das der Theorie nach zu Konflikten und einer reibungsbehafteten Kommunikation.


    Häufige Kombinationen:


    - Kritisches Eltern Ich zu Kind Ich: Bemängeln, kritisieren

    - Fürsorgliches Eltern Ich zu Kind Ich: Trösten, umsorgen 

    - Angepasstes Kind Ich zu Eltern Ich: Entschuldigen, um Anerkennung bitten 


    Versteckte Transaktionen:

    Hier läuft die Kommunikation zwischen dir und deinem Gesprächspartner auf mehreren Ebenen ab. Es wird also etwas anderes gesagt, als eigentlich gemeint ist. Die unterschwelligen Konflikte werden so lange ausgetragen, bis die Kommunikation eskaliert. Bei der Art der Kommunikation wechseln die beiden Gesprächspartner häufig zwischen den verschiedenen Ich Zuständen. 


    Quelle:

    Harris, T., Berne, E. (1976). Ich bin ok, du bist ok. Einführung in die Transaktionsanalyse

  • Verhaltensmuster

    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Im Laufe der Zeit etablieren sich in jedem Bereich die unterschiedlichsten Routinen, die das Leben einfacher machen sollen. Allerdings verfallen die meisten in einen Trott, der nur schwer wieder zu verlassen ist. Was sich zur gesundheitlichen Gefährdung entwickeln kann.


    Wer seine Verhaltensmuster durchbrechen will, braucht Disziplin um auch bei Schwierigkeiten durchhalten. Es birgt die Gefahr, bereits nach kurzer Zeit wieder in altbekannte Verhaltensmuster zurückfallen. Dahinter steht das Paradox der Verhaltensänderung. Hierbei spielt der oben angesprochene Ausgangspunkt eine große Rolle. Wer versucht, eine enorme Veränderung zu etablieren, entfernt sich sehr weit von dem, was bisher als Normalität galt. Also von dem Bereich, in dem du dich wohl und sicher fühlst. Umso stärker ist das Bedürfnis und der Drang, wieder dorthin zurückzukehren und den Wandel rückgängig zu machen.


    Wenn besonders ehrgeizig bzw. perfektionistisch veranlagte Menschen ein mittleres Arbeitsniveau erreichen wollen brauchen sie Zeit um das für sie neue gesundheitsförderndes Verhalten zu erlernen. Das AVEM-Testverfahren, entwickelt von Prof. Uwe Schaarschmidt ist ein weltweit anerkannter Selbstbefragungsbogen, der die Möglichkeit gibt, krankheitsfördernde Verhaltens- oder Erlebensmuster auszuschließen oder zu sichern. Der Test zeigt das Vorliegen einer gesundheitlichen Gefährdung durch chronische mentale Über-/Belastungen und Stress in Bezug auf Arbeitsengagement, die Widerstandskraft und die emotionale Basis eines Menschen. 


    Der AVEM-Test bietet einen guten Einblick in arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster und deren Auswirkungen auf dein persönliches Befinden und mentale Gesundheit.

     

    Die 11 Dimensionen des AVEM-Test im Detail:


    • subjektive Bedeutsamkeit der Arbeit (Stellenwert der Arbeit im persönlichen Leben)
    • beruflicher Ehrgeiz (Streben nach beruflichem Aufstieg und Erfolg)
    • Verausgabungsbereitschaft (Bereitschaft, bis zur Erschöpfung zu arbeiten)
    • Perfektionismus (Anspruch bzgl. Güte und Zuverlässlichkeit der eigenen Arbeitsleistung)
    • Distanzierungsfähigkeit (Fähigkeit zur psychischen Erholung von der Arbeit)
    • Resignationstendenz bei Misserfolg (Neigung, bei Misserfolgen rasch aufzugeben)
    • offensive Problembewältigung (aktive und optimistische Haltung gegenüber Problemen)
    • innere Ruhe und Ausgeglichenheit (Erleben psychischer Stabilität und inneren Gleichgewichts)
    • Erfolgserleben im Beruf (Zufriedenheit mit dem beruflich Erreichten)
    • Lebenszufriedenheit
    • Erleben sozialer Unterstützung (ist ein hochprotektiver Faktor)

    Die Diagnose und daraus resultierende Interventions-Strategie entwickelt sich aus den Resultaten in den drei Bereichen "Arbeitsengagement", "Widerstandskraft" und "emotionaler Hintergrund". In diesem Zusammenhang kennt der AVEM-Test 4 Grundmuster ("Typen"): 


    • 2 Muster, die im gesunden Bereich anzusiedeln sind
    • 2 Muster die als Risikomuster bezeichnet werden
    • Mischformen aus allen 4 Mustern.

     Die Risikomuster, das Muster A (überhöhtes Arbeitsengagement) und das Muster B (stark reduziertes Interesse an der Arbeit, man ist bereits "ausgebrannt") beinhalten eine gesundheitliche Gefährdung. Im "gesunden Bereich" angesiedelt sind das Muster G (gesund, leistungsfreudig, nicht burnout-gefährdet) und das Muster S (gesund, in Bezug auf Arbeit und Leistung eher auf Schonung bedacht).


    Wirksame Alltagsmaßnahmen um Burnout vorzubeugen:


    Rituale: „Schaffen Sie sich tägliche Rituale, die den Übergang zwischen Arbeit und Privatleben markieren“, lautet ein Tipp vom Burn-out-Mediziner und ärztlichen Leiter der Akutklinik Urbachtal. Die Kleidung zu wechseln, nachdem man von der Arbeit nach Hause kommt, kann so ein Ritual sein.

    Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatem: Wer sich offene Aufgaben mit nach Hause nimmt, sollte das Material keinesfalls zu sehr im privaten Bereich verteilen, sondern nach Möglichkeit an einem Schreibtisch lagern und dort bearbeiten. „Wie soll ich denn abschalten können, wenn ich auf dem Nachttisch noch Akten aus dem Büro liegen habe?“, definiert der Arzt das Problem.

    Pausen: Während die Raucherpause in den meisten Unternehmen toleriert wird, klingt es für die meisten seltsam, wenn jemand während der Arbeitszeit einen kurzen Spaziergang unternimmt. Hier ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit klugen Ideen und Modellen gefordert. Übrigens: Wer am Arbeitstag mehrere kleine Pausen zum Ausruhen, Trinken und Essen macht, bleibt länger leistungsfähig als mit einer einzigen großen Pause.

    Freiraum: „Freiräume für Mitarbeiter sind wie Wartungsintervalle bei Maschinen: Natürlich kostet die Wartung, aber ohne sie geht die Maschine kaputt“, beschreibt Reinken die Bedeutung wiederkehrender Freiräume. Dabei zählt weniger die Länge als die Regelmäßigkeit: Die meisten Menschen beginnen nach zwei Wochen Urlaub, sich gut zu erholen. Woche vier und fünf bringen da nicht unbedingt mehr.

    Schlaf: Über 60 Prozent der Manager geben an, nicht ausreichend und gut schlafen zu können. Dabei ist Schlaf eine der wichtigsten Erholungsquellen für Körper und Geist.

    Soziale Kontakte: Sport, Hobbies und private Kontakte erleichtern das Abschalten.

    Ständige Erreichbarkeit: Laut einer Studie der Universität St. Gallen beugt der Verzicht auf das Diensthandy in der Freizeit Burn-out vor. Zwar gibt es verantwortungsvolle Positionen, wo das nicht möglich ist. Aber auch dort kann man klar abgrenzen, ab wann ein Problem groß genug ist, dass jemand auch in meiner Freizeit anrufen darf und ob es Möglichkeiten gibt, diese Verantwortung zwischen mehreren Personen aufzuteilen.


    Literaturquellen:

    https://zepra.info/files/content/02_schule/unterlagen/stressmanagement/01_Stressmanagement_Arbeitsbezogene-Erlebens-und-Verhaltensmuster.pdf

    https://www.arbeitsagentur.de/faktor-a/arbeitswelt-gestalten/burn-out-wenn-die-arbeit-krank-macht


    Keywords:

    Klinische Psychologie, Gefährdungsbeurteilung, mentale Gesundheit, Burnoutprävention

  • Waldbaden

    Es ist kühl, es duftet erdig, es raschelt, summt und zwitschert – kannst du es hören? Du kannst! Im nächstgelegenen Wald. Das Eintauchen in die Natur und das ganz bewusste Wahrnehmen des Waldes hat sogar einen Namen: Waldbaden.


    Das Konzept des Waldbadens (Shinrin-Yoku) wurde als Therapieform 1982 vom japanischen Ministerium für Landwirtschaft eingeführt. Derzeit ist es in Japan sowie China als staatliches Präventionsprogramm etabliert. Der Aufenthalt im Wald kann gemäss Studien die Herzaktivität, die Atmung und die Aktivität des Nervensystems verbessern und wird durch das Klima des Waldes und die von Bäumen freigesetzten Terpene bei Stresssymptomen sowie Schlaf- und Aufmerksamkeitsstörungen präventiv und rehabilitativ eingesetzt. Der Wald ist wie eine Parallelwelt zu unserer umtriebigen Alltagswelt, eine Welt voller Geheimnisse, die es zu entdecken lohnt, die Schutz und Geborgenheit schenkt, die uns zu kleinen Abenteuern einlädt und in die Heilkräfte wohnen, die uns an Körper, Geist und Seele gesund werden lassen oder uns ganz einfach wieder in die Ruhe bringen.


    Der neueste Artikel vom 11.04.2023 auf NTV "Wandern, Waldbaden oder Walken - Natur bewusst erleben" beschreibt, dass "Natur auf Rezept" heilsam ist. https://www.n-tv.de/24044707 


    Das Thema Wald und Waldtherapie als Verfahren zur Entschleunigung ist unserer heutigen schnellen und häufig überintensiven Leben geschuldet. Durch die ständige Erreichbarkeit leidet jeder Dritte unter Dauerstress (Schuh & Immrich, Waldtherapie, 2019). 1974 prägte der deutsch-amerikanische klinische Psychologe Herbert J. Freudenberger den Begriff Burnout. Er entsteht aus seiner Sicht, wenn der Ausgleich der Lebensbereiche Beruf und Karriere, Gesundheit, Beziehungen, Sicherheit, Privatleben und Hobbys nicht mehr gewährleistet ist.


    Waldbaden lässt sich gut als Ausgleich der Lebensbereiche Beruf & Karriere nutzen. Es gilt neben Yoga, Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung als wirksames und sehr zeitgemäßes Entspannungsverfahren. Ich verfüge über ein Kurskonzept "Stressbewältigung durch Achtsamkeit im Wald" welches als Präventionsangebot nach Paragraph 20 SGB V als anerkanntes Stressbewältigungsprogramm bei Krankenkassen gilt. Es wird auch häufig von Einzelpersonen und Firmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements genutzt. Teilnehmende berichten Tage später von der wohltuenden Wirkung des Waldbades auf Körper und Psyche. Sie empfinden ein angehmes Glücksgefühl, was lange anhält. Waldbaden zählt als naturheilkundliche Intervention des 21. Jahrhunderts, die Prävention und Therapie verbindet. Ein weiterer wichtiger Begriff im Zusammenhang mit Burnout und Stress ist Resilienz. 


    Gerade jetzt in Zeiten des digitalen Wandels, der Transformation in New Work in der Umsetzung neuer Strategien, Strukturen, Systeme, Prozesse und Verhaltensweisen in Organisationen (Leadership & Change Management, Helmold, 2020) brauchen wir Resilienz aus zwei Gründen: Zum einen ist sie die Grundlage für ein gesundes und erfolgreiches Leben in der VUCA-Welt und zum anderen gilt sie als Meta-Kompetenz für einen guten Zugriff auf alle unsere Ressourcen (Zukunftsinstitut, 2023).


    In der VUCA-Welt, insbesondere im Businessbereich in der jeder Dritte an Dauerstress leidet gilt Resilienz als Hauptressource im Umgang mit Stress (Rimita, Leader Readiness, 2019).


    volatile (unberechenbar/ flüchtig), uncertain (unsicher/ ungewiss), complex (komplex, vielschichtig), ambiguous (mehrdeutig, unklar, widersprüchlich)


    Resiliente Personen haben gelernt, dass sie selbst es sind, die über ihr eigenes Schicksal bestimmen. Diese Menschen besitzen eine sogenannte interne Kontrollüberzeugung, d.h. Sie vertrauen nicht auf Glück oder Zufall, sondern nehmen die Dinge selbst in die Hand und haben ein realistisches Bild von ihren Fähigkeiten.


    Fazit


    Waldbaden entfalte insbesondere bei Schlafstörungen, depressiven Gedanken, psychischen Belastungen oder der Aufmerksamkeitsstörung ADHS wohltuende Wirkung, erläutert Gisela Immich, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Effekte des Waldbadens.


    Wie läuft ein Waldbad ab? 


    • Um dem Alltagsstress zu entkommen und völlig abzuschalten verbringst du ein paar entspannte Stunden im Park bzw. Wald und entdeckst die Natur neu. Tauche ein in die angehme Atmosphäre und lass dich von den Sinneseindrücken verzaubern. Spaziere etwa 2 km über den federnden Waldboden und lausche dem Wind in dem sich die Baumkronen wiegen. Die Luft ist klar und um dich herum schimmert sanftes Licht. Atme den würzigen Duft des Waldes ein und entdecke den Mikrokosmos voll Moos, Blätter und Baumrinden. Spätestens bei den Qigong-Übungen bist du tiefenentspannt. Erlebe wertvolle Zeit für dich und sei eins mit der Natur beim Qigong und Waldbaden in Nürnberg & Heroldsberg!

    Das Erlebnis Waldbaden beinhaltet:


    • 1-2stündiges Waldbad im Nürnberger Norden oder in Heroldsberg auf flachen Wegen
    • Langsamer Spaziergang im Park bzw. Wald, bei dem achtsam alle Sinne aktiviert werden
    • Naturübungen und Meditationen zur Wahrnehmung des Waldes
    • Sanfte Qigong-Bewegungen
    • Entschleunigen, innerlich runterfahren und in die Stille gehen, bei sich selbst ankommen und das Kind in dir entdecken

    Bei Unwetter, Sturm, Gewitter, Dauerregen und heftigen Schneefällen und/oder Sperrungen der Park- und Waldflächen wird ein Ersatztermin vereinbart.


    Literaturquellen:

    Rathmann, J. (2023). Shinrin Yoku: Waldbaden als Gesundheitsressource, Springer Verlag

    Schuh & Immrich (2019). Waldtherapie - das Potential des Waldes für Ihre Gesundheit, Springer Verlag Heidelberg


    Keywords:

    Klinische Psychologie, Wohlbefinden, Naturcoaching, Achtsamkeit, Erholung, Entspannung, Krankheitsprävention


    Terminvereinbarungen gerne unter: 

    Mobil: 0172 823 38 80

    E-Mail: info@kerstin-zeise.de

  • Wohlbefinden

    Was ist Wohlbefinden? Mit dieser Frage beschäftigen sich viele Menschen. Auch die bundesweite Initiative „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“.  Auf Augenhöhe, echt und authentisch wird auf kreative Weise aufgezeigt, wie Glück aktiv in das eigene Leben und in die Gesellschaft integriert werden kann. Es geht darum Mut zu machen, zu inspirieren und mit gutem Beispiel voran zu gehen - zukunftsgewandt und optimistisch. 


    Wohlbefinden bezieht sich auf den allgemeinen Zustand des körperlichen, geistigen und emotionalen Wohlbefindens einer Person. Es ist ein subjektives Erleben und beinhaltet eine positive Bewertung des eigenen Lebens und des gegenwärtigen Zustands. Das Ziel der Förderung des Wohlbefindens besteht darin, die Lebensqualität und die Zufriedenheit zu verbessern sowie die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress und Belastungen zu erhöhen. Jeder Mensch ist individuell und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist wichtig diejenigen Dinge zu finden, die für einen selbst am besten funktionieren.


    Tipps für den Alltag um das Wohlbefinden zu verbessern:


    • Regelmäßige körperliche Aktivität setzt Endorphine frei die das Glücksempfinden erhöhen und Stress und Angst reduzieren.
    • Ausreichender Schlaf und qualitativ hochwertiger Schlaf. Es ist ratsam, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen um einen gesunden Schlafrhythmus zu fördern.
    • Gesunde Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Protein und gesunden Fetten z.B. Nüsse.
    • Die Pflege von sozialen Beziehungen kann dazu beitragen Stress abzubauen und das Selbstwertgefühl zu steigern.
    • Entspannungstechniken wie Waldbaden - Achtsamkeit in der Natur, Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen Stress und Angst zu reduzieren.
    • Die Investition von Zeit und Energie in Hobbys und Interessen kann das Wohlbefinden steigern und das Gefühl von Freude und Erfüllung fördern.
    • Positives Denken und eine optimistische Einstellung können das Wohlbefinden verbessern und helfen, schwierige Situationen besser zu bewältigen.
    • Sich selbst mit Liebe und Fürsorge zu behandeln und auf die eigenen Bedürfnisse zu achten kann dazu beitragen, das Wohlbefinden zu steigern und Stress zu reduzieren.

    Ein einfacher Weg um das persönliche Wohlbefinden zu messen besteht aus einer Frage "Wie zufrieden bist du mit deinem Leben?" Die Antwort kann auf einer Skala von 0 - 10 (0 = völlig unzufrieden, 10 = völlig zufrieden) liegen. Dies ermöglicht es eigenes Glück zu bewerten, ohne Annahmen darüber zu treffen, was es verursacht. Daher ist die "Lebenszufriedenheit" ein Standardmaß für das Wohlbefinden.


    Literaturquellen:

    https://worldhappiness.report/ed/2023/the-happiness-agenda-the-next-10-year/

    https://ministeriumfuerglueck.de/


    Keywords:

    Positive Psychologie, mentale Gesundheit, Personalentwicklung, Arbeitszufriedenheit

  • Wettbewerb

    Wo Menschen zusammenarbeiten, bleiben Konflikte nicht aus. Wettbewerbsdruck, ein schlechtes Betriebsergebnis bzw. ein zerrüttetes Verhältnis mit dem Chef kann Mobbing fördern. 


    Persönliche Angriffe und Intrigen bedeuten für die Betroffenen Stress und emotionale Erschöpfung. Etwa 15 Prozent der Beschäftigten geben in einer wissenschaftlichen Umfrage an, im Laufe ihres Arbeitslebens bereits von Mobbing betroffen gewesen zu sein. Betriebe sollten daher genau hinschauen und einschreiten – bevor Einzelne systematisch ausgegrenzt und feindselig behandelt werden. 


    Was macht Mobbing möglich?


    Hierarchie und Kräfteungleichgewicht: Mobbing tritt besonders häufig in solchen Unternehmen auf, in denen Dominanz und Machtunterschiede vorherrschen. Der Betroffene hat den Eindruck, er könne sich gegen ungerechtes oder ausgrenzendes Verhalten von Vorgesetzten nicht wehren. Auch eine fehlende Konfliktkultur begünstigt Mobbing.

    Führungsstil und Sanktionsrisiko: Manchmal kann aus einem Konflikt zwischen zwei Beschäftigten Mobbing werden, weil derjenige, der sich mit Intrigen und Ausgrenzung durchzusetzen versucht, kaum Sanktionen zu befürchten hat. Das kann der Fall sein, wenn Unternehmensleitung und Führungskräfte selbst einen antisozialen und ausgrenzenden Führungsstil vorleben.

    Defizite in der Organisationsgestaltung: Unklare Arbeitsanweisungen, fehlender Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitsabläufe, aber auch ein Mangel an Handlungsspielraum können leicht zu Frust, Reibereien und Konflikten führen.

    Konkurrenzdruck: Wenn der Wettbewerb in einer Organisation besonders intensiv ist und hohe Leistungsstandards gesetzt werden, kann dies zu einem erhöhten Druck auf die Mitarbeiter führen. Der Druck, besser als andere abzuschneiden, kann zu einem feindseligen Umfeld führen, in dem Mitarbeiter möglicherweise zu Mobbing-Verhaltensweisen greifen, um ihre Konkurrenten zu schwächen oder auszuschalten.

    Knappe Ressourcen: Wenn Ressourcen, wie z.B. Beförderungen, Boni oder andere Belohnungen, begrenzt sind und im Wettbewerb stehen, kann dies einen starken Anreiz für Mobbing bieten. Mitarbeiter können versuchen, ihre Konkurrenten auszuschalten, um ihre eigenen Chancen auf den Erhalt dieser Ressourcen zu erhöhen. Dies kann zu einem feindseligen Klima führen, in dem Mobbing als Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen eingesetzt wird.

    Unfaire Bewertungssysteme: Wenn Bewertungssysteme in einer Organisation als unfair oder voreingenommen wahrgenommen werden, kann dies Wettbewerb und Rivalitäten verstärken. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Leistungen nicht angemessen anerkannt oder belohnt werden, können sie frustriert werden und Mobbing als eine Möglichkeit sehen, ihre Unzufriedenheit auszudrücken oder andere zu benachteiligen.


    Mobbing ist selten ein unglücklicher Einzelfall, dessen Ursache mit dem Weggang einer Person gelöst ist. Es weist vielmehr wie die Spitze eines Eisberges auf eine ganze Reihe ungünstiger Arbeitsbedingungen hin, die es dauerhaft zu verbessern gilt.


    Ungeklärte Meinungsverschiedenheiten, Angst vor negativer Veränderung, unangemessenes Verhalten von Vorgesetzten und unklare Arbeitsabläufe erzeugen Dissonanzen am Arbeitsplatz. Werden diese Konflikte nicht besprochen, kann ein ungesundes Arbeitsklima entstehen. Ein partnerschaftlicher Umgang am Arbeitsplatz hingegen verhindert Mobbing bereits im Ansatz und schafft die Basis für ein positives Betriebsklima.


    Was lässt sich präventiv dagegen tun?


    Um Mobbing vorzubeugen, sollten Betriebe bei den Faktoren ansetzen, die es ermöglichen. Flache Hierarchien, Partizipation und Mitspracherecht beispielsweise entziehen dem Mobbing seinen Nährboden.


    Beispiele für präventive Maßnahmen sind:


    - Beschäftigten Mitsprache ermöglichen

    - flachere Hierarchien einführen

    - Betriebsvereinbarung abschließen

    - interne Konfliktberatungsstelle einrichten

    - Streitschlichter:innen ausbilden 

    - Mobbing intern aufdecken

    - Beschäftigte sensibilisieren

    - Führungskräfte schulen

    - interne Öffentlichkeitsarbeit

    - Konfliktmanagementseminare anbieten

    - möglichst rasche Lösungen suchen

    - Regelmäßige Arbeitsgespräche


    Fazit:


    Die Ursachen liegen nicht alleine in der Persönlichkeitsstruktur der Beteiligten und der Opfer-Täter-Beziehung begründet sondern sitzt tiefer: in der Struktur der Arbeitswelt bzw. in der Firma selbst.


    Literaturquelle:

    https://www.bgw-online.de/bgw-online-de/themen/gesund-im-betrieb/gesunde-psyche/hintergrundinfos-psychische-belastung/mobbing-schikane-am-arbeitsplatz-23904


    Keywords:

    Klinische Psychologie, Organisationsentwicklung, Gesundheitsprävention, Konfliktmanagement, Mentale Gesundheit, Resilienz, BGM, Personalentwicklung