♥ Sheworkshappy dient der Wissensvermittlung rund um Health & Prävention. Du bekommst eine gute Portion Wissensvorsprung – wissenschaftlich fundiert, leicht lesbar in humorvolle Storys verpackt, branchenübergreifend und alltagsnah. Ich teile Insights aus meinem Traineralltag, persönliche Geschichten aus dem echten Leben (mit echten Menschen) und internationale psychologische Studien der neuen Arbeitswelt. Kurz: alles, was du brauchst, um zu verstehen, wie Unternehmen Frithjof Bergmanns New-Work-Idee in die Realität übersetzen können – statt sie nur in Slides zu zitieren. Dabei spreche ich offen über Rolemodels, generationenübergreifende Teams und Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und ja: manchmal geht es auch um Cortisol, Oxytocin oder schlicht die Tagesform (denn wer hat bitte jeden Tag „High Performance“?). Teams funktionieren besser, wenn wir die menschlich-biologische Realität anerkennen – und uns gegenseitig mit ein bisschen mehr Respekt, Gelassenheit und Humor begegnen.

Dezember 2025
Präsentieren ohne Angst:
So wird dein Auftritt zum Role Model

Schließ kurz die Augen. Spür in dich hinein.

Wann hattest du das letzte Mal ein gutes Gefühl bei einer Präsentation?
Ein echtes. Kein „es ging schon“, kein „ich hab’s überlebt“.
Sondern dieses leise, warme Gefühl im Körper:

„Ich bin da. Und es funktioniert.“

Wenn dir spontan ein Moment in den Sinn kommt, halte ihn fest.
Wenn nicht – auch das erzählt eine Geschichte.

Warum so viele sich heute unwohl fühlen

Unser Nervensystem ist nicht für Daueranspruch gebaut.
Für ständige Sichtbarkeit.
Für Zoom, Teams, Meetings, Druck.

Wenn du bei Präsentationen kämpfst, liegt es nicht an dir.
Es liegt daran, dass dein Körper in solchen Momenten etwas anderes sagt:
„Unsicher. Gefahr. Bitte schützen.“

Deine Stimme wird flacher.
Der Kopf schneller.
Die Verbindung zu dir selbst bricht ab.

Es ist nicht dein Können.
Es ist dein Nervensystem.

Und doch gibt es diese magischen Momente

Wir kennen sie alle:
Menschen, die einen Raum betreten und plötzlich wird es ruhig.
Nicht, weil sie lauter sind.
Sondern präsenter.

Sie sprechen – und man hört zu.
Sie zeigen sich – und man vertraut ihnen.
Sie wirken – und man bleibt an ihnen hängen.

Das sind keine Übermenschen.
Das sind
regulierte Menschen.
Menschen, die gelernt haben, mit ihrem Körper zu arbeiten, nicht gegen ihn.

Menschen, die zu Role Models für gesunde Präsenz geworden sind.

Was wäre, wenn du auch so wirken könntest?

Nicht perfekt. Nicht gekünstelt. Nicht „stark gespielt“.

Sondern echt. Klar. Ruhig. Mit dir selbst verbunden.

Mit einer angenehmen Stimme.
Mit einem Kleidungsstil, der auf deiner Seite ist.
Mit einer Wirkung, die lange im Gedächtnis bleibt.

Klingt weit weg?
Ist es nicht.

Es ist trainierbar.
Erlernbar.
Erfahrbar.

Und: Es beginnt nicht auf der Bühne.
Sondern in dir.

Stell dir vor…

…du gehst in eine Präsentation und dein Körper sagt:
„Ich hab dich. Alles gut.“

…du sprichst und deine Stimme bleibt stabil.
…du atmest – und spürst Ruhe.
…du wirkst – weil du du bist.

Diese Momente verändern Karrieren.
Teams.
Beziehungen.
Sich selbst.

Und sie beginnen mit einer Entscheidung.

Bist du bereit für deine nächste gute Präsentation?

Wenn du wieder spüren möchtest, dass Präsentationen sich gut anfühlen können – sicher, klar, verbunden – dann begleite ich dich gern dorthin.

1:1 Wirkung & Präsenz Coaching
Regulationstraining für Stimme & dein Nervensystem
Healthy Role Model Präsenzprogramm für Sensible & Erschöpfte

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Dein Körper kann das.
Deine Stimme auch.
Deine Wirkung wartet schon.

November 2025
Storytelling überzeugt:
  Wie du Teams inspirierst und als Role Model wirkst

Stell dir vor, dein Team hängt an jedem deiner Worte. Du erklärst ein komplexes Projekt – und plötzlich verstehen alle sofort, worum es geht, fühlen sich motiviert und handeln eigenständig. Das ist die Kraft von Storytelling, richtig eingesetzt.

Wenn du lernst, Geschichten strategisch zu nutzen, wirst du nicht nur besser verstanden, sondern auch als Role Model für dein Team und dein Unternehmen sichtbar, und du stärkst dein Marketing-Mindset als Zukunftskompetenz.

Warum Storytelling wirkt

Unser Gehirn liebt Geschichten:

  • Emotionen aktivieren das Belohnungssystem – Aufmerksamkeit und Motivation steigen.
  • Spiegelneuronen erzeugen Identifikation – dein Team fühlt deine Botschaft, noch bevor sie rational verstanden wird.
  • Komplexe Inhalte werden leichter verarbeitet – kognitive Leichtigkeit entsteht.

Strategien für wirksames Storytelling

  • Psychologische Wirkung nutzen
  • Kombiniere Emotion + Struktur → Aufmerksamkeit & Verständnis
  • Alltagsbeispiele oder Unternehmen machen Inhalte greifbar
  • Rollenvorbilder einsetzen
  • Zeige, wie du Entscheidungen triffst & Verantwortung übernimmst
  • Teams orientieren sich an dir und übernehmen Eigeninitiative
  • Storytelling für Marketing-Mindset
  • Emotion + Strategie → nachhaltige Kundenbindung
  • Geschichten als Werkzeug für Unternehmenswachstum und Zukunftskompetenz
  • Handlungstrigger einbauen
  • Jede Story sollte die Leser:innen oder Teammitglieder motivieren, konkrete Schritte zu gehen

Warum es sich lohnt

  • Teams motivieren & Entscheidungen positiv beeinflussen
  • Role Model für Leadership & Unternehmensentwicklung
  • Marketing-Mindset: Storytelling als strategisches Werkzeug für nachhaltigen Erfolg
  • Unternehmenserhalt sichern: Klare Kommunikation + Teamidentifikation

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Erlebe, wie du mit Storytelling Teams inspirierst, Entscheidungen positiv beeinflusst und als Role Model nachhaltigen Unternehmenserfolg stärkst.

Oktober 2025
Wenn Konsum und Essen zunehmen –
  wie Kindheit, Schule & Medien wirken

Stell dir vor: Du öffnest deinen Kleiderschrank. Er ist voll – trotzdem greifst du wieder zum Online-Shop. Später sitzt du vorm Kühlschrank und merkst: Du isst nicht aus Hunger, sondern aus Stress oder Langeweile. Kommt dir bekannt vor?

Genau hier setzen ungünstiges Kauf- und Essverhalten an – subtil, fast unbemerkt. Unser Gehirn reagiert auf Belohnungen, Gewohnheiten und Trigger aus der Vergangenheit. Die gute Nachricht: Du kannst lernen, diese Muster zu erkennen und bewusst zu steuern – für dich, dein Wohlbefinden und deine Zukunft.

Warum Kindheit, Eltern und Schule prägen

Schon früh lernen wir, Emotionen & Bedürfnisse über Konsum & Essen zu regulieren:

  • Eltern: Lob, Belohnung oder Trost durch Geschenke oder Süßigkeiten
  • Schule: Leistungsdruck, Vergleich mit anderen, Stressbewältigung über Essen oder Kaufen
  • Medien & Werbung: Dauerhafte Trigger für Belohnung → Dopaminausschüttung, unbewusste Kaufentscheidungen

Diese Erfahrungen programmieren unser Gehirn, oft unbewusst, sodass wir Erwachsenen uns in Routinen verfangen, die uns nicht guttun.

Wie Neuromarketing unser Verhalten beeinflusst

Neuromarketing zeigt: Unser Gehirn reagiert auf emotionale Reize, Storytelling und Belohnungssysteme, noch bevor wir rational entscheiden.

  • Online-Shops nutzen Fear-of-Missing-Out (FOMO), Sonderangebote, visuelle Trigger
  • Medien & Werbung spielen auf Emotionen & Sehnsüchte
  • Unser Gehirn sucht automatisch nach rascher Belohnung, Stress wird oft über Konsum oder Essen kompensiert.

Erkennen wir diese Mechanismen, können wir bewusst gegensteuern und unsere Entscheidungen wieder selbstwirksam gestalten.

Strategien für mehr Kontrolle & Selbstwirksamkeit

  • Selbstbeobachtung & Muster erkennen
  • Notiere Momente, in denen du aus Stress oder Langeweile kaufst oder isst
  • Spüre nach: Welche Emotion steckt dahinter?
  • Kindheitsmuster reflektieren
  • Welche Botschaften hast du als Kind über Belohnung, Essen oder Konsum gelernt?
  • Bewusst machen = erste Veränderungsschritte einleiten.
  • Alternativen & Belohnung neu programmieren
  • Sport, kurze Pausen, kreative Tätigkeiten
  • Neue positive Dopamin-Auslöser, die gesund sind
  • Storytelling & Struktur einsetzen
  • Erzähle deine Geschichte – z. B. im Tagebuch
  • Dein Gehirn verknüpft positive Emotionen mit gesunden Routinen
  • Role Model sein – für dich und dein Umfeld
  • Wer seine Routinen bewusst steuert, inspiriert andere
  • Unternehmenserhalt oder Teamführung: Emotionale Selbstkontrolle = Leadership-Skill

Warum es sich lohnt

  • Klarheit über eigene Muster & Trigger
  • Selbstwirksamkeit & Souveränität zurückgewinnen
  • Role Model für Familie, Freunde oder Team

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Wenn du deine Gewohnheiten im Alltag erkennst und verändern willst, begleite ich dich auf deinem Weg:

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September 2025
Bewusstes Neuromarketing:
  Kundenentscheidungen positiv beeinflussen

Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dass Kunden Entscheidungen treffen, ohne es wirklich zu merken? Genau das kann Neuromarketing bewirken – bewusst eingesetzt, bietet es Chancen, Kunden emotional zu erreichen, Vertrauen zu stärken und Unternehmenserhalt langfristig zu sichern.


Ich zeige dir, wie du Neuromarketing wirksam einsetzt, sodass du als Role Model in deinem Team und Unternehmen agierst und gleichzeitig Marketing-Mindset als Zukunftskompetenz vorlebst.

Warum Neuromarketing Wirkung zeigt

Neuromarketing analysiert, wie Menschen unbewusst Entscheidungen treffen. Unser Gehirn reagiert stark auf emotionale Impulse – oft bevor wir rational entscheiden.

  • Implizite Kaufmotive: z. B. Komfort, Sicherheit, Belohnung
  • Emotionale Trigger: Farben, Layout, Storytelling
  • Unbewusste Entscheidungen: Käufer:innen merken oft nicht, warum sie etwas wählen. Wer diese Mechanismen kennt, kann sie bewusst nutzen, etwa beim Homestaging für Immobilienmakler.


Strategien für bewusste Wirkung

Kunden verstehen

  • Analysiere, welche Bedürfnisse und Motivationen hinter Entscheidungen stehen.
  • Frage gezielt nach und höre aktiv zu.

Storytelling & Struktur einsetzen

  • Komplexes in Alltagssprache erklären
  • Emotionale Geschichten erzeugen Vertrauen und Bindung

Role Model sein

  • Zeige als Führungskraft oder Expertin, wie Marketing eingesetzt wird.
  • Inspiriere dein Team, Neuromarketing zu leben.

Marketing-Mindset entwickeln

  • Nutze Insights aus Neuromarketing, um strategisch und zukunftsorientiert Entscheidungen zu treffen
  • Förderung von Innovation und nachhaltigem Unternehmenserhalt.

Warum es sich lohnt

  • Bessere Entscheidungen bei Kund:innen
  • Role Model für Marketing-Kompetenz → Teams inspirieren und Zukunftskompetenz sichern
  • Unternehmensführung stärken: Kundenbindung, Talentgewinnung und langfristiger Unternehmenserhalt
  • Marketing-Mindset: Professionell, ethisch, wirksam.

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Wenn du 2026 dein Marketing wirksam einsetzen willst, ist der nächste Schritt ein individuelles Coaching oder praxisnaher Workshop.

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August 2025
Spot, Steer, Strengthen:
  Seminardynamiken erkennen

Als selbständige Seminarleiterin begegnen mir seit 6 Jahren alle Persönlichkeitstypen: Inspirierende, Zurückhaltende, Übermotivierte – und eben jene, die jede Gruppe herausfordern. Hier zeigt sich meine Professionalität: Ich erkenne Muster, steuere Dynamiken und stärke den Lernraum.

1. Spot – Früh erkennen, wer den Gruppenfluss stört

Entdecke Störsignale, bevor sie das Seminar kippen.

Typische Kandidaten:

  • Der Besserwisser – weiß alles, teilt alles, lernt wenig.
  • Der Dauer-Zweifler – findet stets das Haar in der Suppe.
  • Der Schweiger – blockiert nicht, hemmt jedoch die Seminarenergie.
  • Der Nebenbeiarbeiter – E-Mails statt Aufmerksamkeit.
  • Der Selbstdarsteller – Seminar als Bühne.

Dein Vorteil: Früherkennung spart Ressourcen & Energie.


2. Steer – Dynamiken bewusst lenken

Nimm die Moderation aktiv in die Hand.

Strategien:

  • klare Gesprächsregeln etablieren
  • Besserwisser in Expertenrollen lenken
  • Zweifler durch Präzisionsfragen neutralisieren
  • Schweigende über Kleingruppen aktivieren
  • Selbstdarsteller mit Zeitfenstern begrenzen
  • Nebenbeiarbeiter durch Arbeitsaufträge wieder reinholen.

Mein Mindset: freundlich, bestimmt, professionell.

3. Strengthen – Gruppe stärken, Störer integrieren

Mache die Gruppe resilient gegenüber Störungen.

Wie mir das gelingt:

  • positive Beteiligung wertschätzen
  • klare Struktur halten
  • Nutzen für alle betonen
  • Störenfrieden Spiegel geben – respektvoll und  konsequent
  • Dynamiken transparent machen („Wir verlieren gerade Fokus.“)

Ergebnis: Ein sicherer Lernraum, der dich als Profi sichtbar macht.


#firmenseminare2026anfragen # kerstinzeise

Juli 2025
Stress lass nach:
  Resilienz trainieren und Gelassenheit gewinnen

Stell dir vor, du sitzt im Meeting, der Druck steigt, dein Herz klopft – und trotzdem bleibst du ruhig, fokussiert und souverän. Dein Team schaut zu dir auf, folgt deinem Beispiel, und gemeinsam löst ihr Herausforderungen effizient. Das ist Resilienz in Aktion.

Wenn du lernst, deine mentale Stärke gezielt aufzubauen, wirst du als Role Model für dein Team und deine Organisation sichtbar und sicherst gleichzeitig Unternehmenserhalt und Marketing-Mindset als Zukunftskompetenz.

Warum Resilienz so wichtig ist

  • Stressreaktionen sind normal, doch mentale Stärke entscheidet über Leistung, Gesundheit und Zukunftskompetenz.
  • Als Role Model beeinflusst du Teamdynamik und Unternehmensstruktur positiv
  • Resilienz aktiviert das Belohnungssystem: Erfolg und Sicherheit steigern Motivation und Handlungsbereitschaft

Strategien für mehr Resilienz

  • Mentale Übungen
  • Visualisiere stressige Situationen und positive Lösungen
  • Atemtechniken und kurze Pausen reduzieren Stressreaktionen
  • Storytelling & Reflexion
  • Teile eigene Erfahrungen → Emotionale Bindung entsteht
  • Komplexe Situationen werden verstehbar und bewältigbar
  • Role Model für Team & Organisation
  • Vorleben von Gelassenheit und Struktur
  • Teams übernehmen deine Strategien, langfristig Unternehmensstabilität sichern
  • Marketing-Mindset als Zukunftskompetenz
  • Klare Kommunikation und Fokus auf Wesentliches
  • Fördert Innovationskraft, Motivation und nachhaltigen Erfolg

Warum es sich lohnt

  • Mentale Gesundheit sichern
  • Role Model für Teams & Organisation
  • Marketing-Mindset stärken → Entscheidungen bewusst beeinflussen, Unternehmenserhalt und Netzwerkorientierung sichern
  • Belohnung: Sicherheit, Selbstvertrauen und mehr Gelassenheit im Alltag

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Stärke deine Resilienz, Wirkung und Leadership – für dich, dein Team und den nachhaltigen Erfolg deiner Organisation.

Juni 2025
Lead, Listen, Learn:
  die ersten Tage im Amt meistern

Gemeinderat, Stadtrat oder Bürgermeisterin – die ersten 100 Tage in der Kommunalpolitik fühlen sich oft an wie der Sprung in ein neues Universum. Neue Gesichter, neue Aufgaben, neue Erwartungen – und gleichzeitig ein enormes Bedürfnis nach Orientierung und Wirkung.

Die allgemeine Psychologie zeigt:
Die erste Phase einer neuen Rolle prägt den späteren Erfolg entscheidend
. Menschen nutzen die ersten Wochen, um zu prüfen:
Wer bist du? Wofür stehst du? Kann ich dir vertrauen?

Um das greifbarer zu machen, begleite ich dich heute mit einem Protagonisten:

Lerne Jonas kennen – frisch gewählter Gemeinderat

Jonas, 31, wurde vor wenigen Wochen in den Gemeinderat gewählt. Hochmotiviert, engagiert, voller Ideen. Doch schnell merkt er:

  • Sitzungen laufen anders, als er es erwartet hatte.
  • Alte politische Routinen sind hartnäckig.
  • Die Menschen im Ort beobachten jeden Schritt.
  • Alle wollen etwas – aber selten das Gleiche.

Die nächsten 100 Tage entscheiden, ob Jonas als ernstzunehmender Player wahrgenommen wird oder als „Der Neue, der noch reinwachsen muss“.

1. Lead – Führe durch Haltung (nicht durch Lautstärke)

Was es psychologisch bedeutet

In der Rollenpsychologie nennt man die ersten Wochen die Orientierungsphase. Andere bilden sich eine erste, oft dauerhafte Meinung. Nicht durch Reden, sondern durch dein Verhalten.

Was Jonas lernt

Egal ob im Gemeinderat, Stadtrat oder als Bürgermeisterin – die Rolle verändert die eigene Wirkung:

  • Gemeinderat: Du bist Teil eines großen Teams. Führung zeigt sich durch konstruktive Beiträge.
  • Stadtrat: Höherer Erwartungsdruck, mehr Öffentlichkeit, komplexere Themen.
  • Bürgermeisterin: Du bist die Exekutive – deine Worte schaffen Realität.

Gemeinsamkeit: Authentizität ist der entscheidende Vertrauensfaktor.
Unterschied: Die Reichweite deiner Entscheidungen variiert – vom lokalen Ausschuss bis zur ganzen Stadt.

Jonas’ Takeaway

Er merkt: Wenn er ruhig, klar und lösungsorientiert bleibt, steigt seine Glaubwürdigkeit rascher als durch lange Wortmeldungen.

2. Listen – Höre zu, bevor du veränderst

Psychologischer Hintergrund

Menschen akzeptieren Veränderungen leichter, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Sicht gehört wurde. Das nennt sich in der Organisationspsychologie psychologische Partizipation.

Was Jonas erlebt

Er führt Gespräche mit:

  • Kolleg:innen im Rat
  • Verwaltungsmitarbeiter:innen
  • Bürgerinnen und Bürgern
  • Vereinen
  • Unternehmen im Ort

Und überall hört er Sätze wie: „Gut, dass Sie zuhören. Viele kommen erstmal mit einer fertigen Agenda.“

Gemeinden vs. Städte vs. Bürgermeisteramt

  • Gemeinde: Nähe ist extrem wichtig. Man kennt sich persönlich.
  • Stadt: Vielfalt der Interessen steigt – Zuhören bedeutet Struktur & Nähe.
  • Bürgermeisterin: Du bist die wichtigste Resonanzfläche – Zuhören ist politische Führungsarbeit.

Jonas’ Aha-Moment

Er merkt: Wer zuhört, erfährt die eigentlich wichtigen Probleme – die, die nie in Sitzungsvorlagen stehen.

3. Learn – Lerne das System, bevor du es veränderst

Psychologischer Hintergrund

Unser Gehirn arbeitet nach dem Prinzip: „Zuerst Verstehen – dann Bewerten.“

Neue Amtsträger:innen scheitern selten an mangelndem Willen, sondern an Systemblindheit.

Was Jonas entdeckt

Die Kommunalpolitik ist ein eigenes Ökosystem:

  • formale Regeln (GO, Ausschüsse, Satzungen)
  • informelle Regeln (Wer entscheidet wirklich was?)
  • sichtbare Strukturen (Sitzungen)
  • unsichtbare Prozesse (Abstimmungen, Arbeitskreise, Gremienkultur)

Gemeinsamkeiten:
Alle politischen Ebenen bestehen aus Menschen – mit Ängsten, Zielen, Motiven.

Unterschiede:

  • In der Gemeinde zählt direkter Kontakt.
  • In der Stadt zählt Systemkompetenz.
  • Für Bürgermeisterinnen zählt beides – plus Verwaltungskompetenz.

Jonas’ Lernkurve

Er versteht: Wer das System kennt, findet Wege, wirksam zu werden.
Wer das System nicht kennt, scheitert an Erwartungen, die niemand ausspricht.

Fazit: Die ersten 100 Tage entscheiden über Vertrauen, Wirksamkeit und Zusammenarbeit.

Lead – zeig Haltung. Listen – hör zu. Learn – versteh das System.

Kommunalpolitik ist die unmittelbarste Form der Demokratie. Menschen sehen, was du tust – und was du lässt.

Wie Jonas wirst du merken:
Die ersten 100 Tage sind keine Prüfung. Sie sind die Einladung, gemeinsam Zukunft zu gestalten.

Mai 2025
Körper, Kopf & Kontostand: die Bedeutung von Meal Prep im Kontext Essverhalten

Vor ein paar Wochen hatte ich ein Gespräch mit Lena, einer 19-jährigen Auszubildenden aus einem meiner Präventionsseminare.


Sie saß in der Pause vor ihrem halb aufgegessenen Croissant, seufzte und sagte: „Ich weiß nicht, warum ich ständig so müde bin. Ich will mich gesund ernähren, aber ich schaffe es einfach nicht.“


Im Laufe unseres Gesprächs wurde klar: Lena stand jeden Morgen knapp auf, schnappte sich beim Bäcker irgendwas Schnelles und hetzte in den Betrieb.


Mittags gab es oft Süßes oder Fast Food – einfach, weil es am bequemsten war. Ihr Körper war im Dauer-Notmodus. Und ihr Kopf auch.
Die überraschende Wende: Eine Stunde, die alles veränderte. Ein paar Tage später kam sie in die nächste Seminarstunde und strahlte: „Ich hab Meal Prep ausprobiert. Und… ich fühle mich wirklich besser!“


Was war passiert?

Lena hatte sich sonntags – auf meinen Impuls hin – zum ersten Mal eine Stunde Zeit genommen und drei einfache Gerichte vorbereitet:
▪️ Nudeln mit Gemüse
▪️ Overnight Oats mit Beeren
▪️ Couscous-Salat mit Feta


Nichts Kompliziertes. Nichts Perfektes. Doch: Sie war vorbereitet.


Sie meinte:
„Wenn ich morgens das Haus verlasse und meine Box dabei habe, fühle ich mich irgendwie… erwachsener. Ruhiger. Ich hab das Gefühl, ich kümmere mich um mich.“


Warum Meal Prep für Azubis & Studis so kraftvoll ist

Mentale Gesundheit hängt stark davon ab, wie stabil unser Energielevel ist.
Und genau da entfaltet Meal Prep seine Wirkung:

1. Weniger Stress, mehr Kontrolle

Wer vorbereitet ist, entscheidet nicht im Stress, sondern bewusst.
Das entlastet das Gehirn – gerade junge Menschen profitieren enorm davon.

2. Stabile Energie über den Tag

Gutes Essen = mehr Konzentration, bessere Laune, weniger Heißhunger.
Perfekt für Prüfungen, Berichtshefte, Uni-Skripte oder Kundentermine.

3. Weniger Geldsorgen

Selbst Eltern berichten mir oft:
„Seit mein Sohn Meal Prep macht, spart er locker 80–120 € im Monat.“

Das senkt Druck – und schenkt Autonomie.

4. Kleine Routinen stärken Resilienz

Junge Menschen lernen:
„Ich kann mich selbst versorgen. Ich kann mich stabilisieren.“
Das ist ein Schlüssel für psychische Gesundheit und Selbstwirksamkeit.

Und die Eltern?

Eltern erzählen mir häufig, dass Meal Prep ihnen ein gutes Gefühl gibt –
nicht, weil sie ihre Kinder „kontrollieren“ wollen, sondern weil sie sehen, dass ihre Jugendlichen lernen,
für sich zu sorgen.


Eine Mutter brachte es einmal auf den Punkt:

„Ich lasse los – und ich weiß, mein Kind lässt sich selbst nicht fallen.“

Meal Prep ist Selbstfürsorge.

Und genau das brauchen Azubis und Studierende heute:

  • Struktur, Energie, finanzielle Entlastung, mentale Stabilität und
  • ein Gefühl von „Ich kann das.“


Wie ich es im Präventionsunterricht formuliere:
„Wer sein Essen vorbereitet, bereitet sich selbst auf den Tag vor.“


Du möchtest die Gesundheit deiner Nachwuchskräfte stärken?

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#arbeitsundgesundheitspsychologie #mealprep #elterntraining #kerstinzeise

April 2025
Notice, Navigate, Nurture:
  wenn Organisationen sich verändern

Ein Storytelling-Beitrag aus der Welt der Organisationsentwicklung

Prolog: Die Stadt, die sich verändern musste

Stell dir eine kleine Stadt vor – nennen wir sie Stabilia.
In Stabilia läuft alles wie immer: Die Brunnen plätschern, die Marktstände stehen seit Jahren an denselben Plätzen, und die Menschen kennen ihren Tagesablauf im Schlaf. Die Stadt war nicht perfekt, aber vorhersehbar. Und diese Vorhersehbarkeit gab Sicherheit.

Eines Tages kündigt der Stadtrat an:
„Wir wollen modern werden. Neue Wege. Neues Denken. Neue Strukturen.“

Und plötzlich beginnt die Ruhe von Stabilia zu vibrieren.

Die alten Muster funktionieren nicht mehr.
Die Brunnen sollen automatisiert werden.
Die Marktstände wandern an neue Plätze.
Und manche Einwohner fühlen sich, als würde ihnen der Boden unter den Füßen entzogen.

Genau hier setzt das Zwei-Phasen-Modell des Wandels an.

Das Zwei-Phasen-Modell: Stabilität → Veränderung

In der Organisationsentwicklung sprechen wir oft von zwei Grundphasen:

1. Phase: Stabilität

Hier herrscht Routine. Muster wiederholen sich. Rollen sind klar.
Menschen fühlen sich sicher, weil sie wissen:

  • wie der Tag läuft
  • was erwartet wird
  • was belohnt wird
  • wie Erfolg aussieht

Stabilität ist nicht langweilig – sie ist ein psychologisches Grundbedürfnis.

2. Phase: Veränderung

Veränderung heißt nicht nur neu – Veränderung heißt auch ungewiss.
Wenn Strukturen, Prozesse oder Erwartungen sich verschieben, verlassen Menschen die Komfortzone.
Das Gehirn reagiert darauf wie auf Gefahr:
Es sucht Halt. Es schützt. Es bremst.

Und oft sind die Reaktionen sehr menschlich:

  • „Was, wenn ich das nicht kann?“
  • „Warum reicht das Alte nicht mehr?“
  • „Werde ich danach noch gebraucht?“
  • „Warum sagt mir niemand, wohin die Reise geht?“

Warum es uns so schwer fällt – 3 psychologische Gründe

1. Verlust von Kontrolle

In Stabilia kennen alle den Weg zum Markt.
In der Veränderung wird der Plan neu gezeichnet.
Das erzeugt Unsicherheit und Widerstand.

2. Identitätsfragen

Menschen definieren sich über ihre Rollen.
Wenn die Rolle sich verändert, verändert sich oft das Selbstbild.

3. Emotionale Überforderung

Wandel ist kognitiv erklärbar, aber emotional schwer nachvollziehbar.
Rational: „Das macht Sinn.“
Emotional: „Ich will das nicht.“

Die Protagonisten der Veränderung

In jeder Organisation – und in Stabilia – gibt es typische Rollen:

1. Die Pioniere (ca. 10–15%)

Sie sagen: „Endlich! Das wurde Zeit.“
Sie rennen schon los, während andere noch überlegen.

2. Die Möglichmacher (ca. 50–60%)

Sie beobachten.
Sie prüfen.
Sie wollen verstehen.
Wenn sie Sicherheit spüren, gehen sie mit.

3. Die Bewahrer (ca. 20–30%)

Sie halten fest – oft aus Loyalität zum Bewährten.
Sie schützen, was funktioniert hat.
Sie sind keine Blockierer, sondern Wächter der Werte.

4. Die Verlorenen (manchmal 5–10%)

Sie finden keinen Platz im neuen System – weil ihnen Orientierung, Training oder Zugehörigkeit fehlt.

Und jetzt: Was Chefs wirklich tun können

Gute LeaderInnen wissen:
Change ist weniger ein Prozess als ein Narrativ.

Menschen folgen Geschichten – nicht PowerPoints.

Hier sind fünf Leadership-Hebel, die nachweislich wirken:

1. Orientierung geben: die neue Landkarte zeichnen

Menschen brauchen ein Warum, ein Wohin und ein Wie.
Ohne Klarheit entsteht Gerüchtekultur.

Story-Leader fragen:
„Was wird besser, wenn wir das gemeinsam schaffen?“

2. Emotionen ansprechen statt ignorieren

Change scheitert selten am Wissen – fast immer an Gefühlen.
Schwierige Gefühle sind nicht das Problem, sondern der Kompass.

LeaderInnen sagen:
„Ich verstehe, dass es sich unsicher anfühlt. Lass uns zusammen schauen, was du brauchst.“

3. Menschen beteiligen statt belehren

Beteiligung verwandelt Widerstand in Verantwortung.
Wer mitgestaltet, kämpft nicht dagegen.

Frage eines guten Leaders:
„Was brauchst du, damit dieser Schritt für dich machbar wird?“

4. Kompetenzen stärken

Viele Widerstände sind Überforderungsreaktionen.
Schulung, Coaching und Lernerlebnisse helfen enorm.

Regel:
Je größer der Wandel, desto größer der Lernraum.

5. Erfolgsgeschichten erzählen

Storytelling ist kein Marketing – es ist ein psychologisches Werkzeug.
Wenn Menschen kleine Erfolge sehen, glauben sie an den großen Wandel.

In Stabilia hieße das:
„Der neue Brunnen spart Wasser – und funktioniert! Das ist unser erster Schritt.“

Schluss: Die neue Stadt

Nach Wochen und Monaten hat Stabilia sich verändert.
Nicht weil jemand Druck gemacht hat.
Sondern, weil LeaderInnen verstanden haben:

  • Wandel ist menschlich
  • Widerstand ist ein Bedürfnis
  • Klarheit und Zugehörigkeit sind stärker als Angst.

Die Brunnen plätschern noch – aber anders.
Die Marktstände stehen an neuen Orten – aber lebendiger.
Und die Menschen spüren:

Diese Veränderung ist auch unsere Geschichte.


#storytelling #leadership #changemanagement #organistionspsychologie #kerstinzeise

März 2025
Listen, Learn, Lead:
  Bedarfsanalyse im Verkauf - Vom Zuhören zum Abschluss

Ein Seminar-Moment, der alles veränderte. In meinem letzten Verkaufsseminar gab es einen Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde.


Es war die Szene, in der Nils – ein junger, engagierter Verkäufer aus einer Modeboutique – in der Trainingssimulation plötzlich merkte, warum seine Verkaufsgespräche so oft ins Leere liefen.


Wir spielten ein typisches Kundengespräch nach.

Die Kundin – gespielt von einer Teilnehmerin – suchte ein Outfit für ein anstehendes Event.


Sie hatte klare Vorstellungen: komfortabel, dezent, hochwertig, nicht zu extravagant.


Nils dagegen sah sofort „sein“ perfektes Outfit vor sich und steuerte zielstrebig darauf zu.

Er präsentierte, argumentierte, zeigte Farbkombinationen und Passformen – nur eines tat er nicht: zuhören. Während die Kundin ihre Extrawünsche schilderte, blieb Nils auf seiner Schiene. Er verkaufte das, was er gut fand. Nicht das, was die Kundin brauchte.


Die Stimmung im Raum veränderte sich.

Alle sahen: Nils wurde immer angestrengter – und die Kundin immer unzufriedener.


Bis ich stoppte.

Ich fragte ihn: „Nils, hast du wirklich gehört, was sie will?“

Er wurde still. Die anderen lachten nicht – sie nickten.

Viele hatten sich in ihm wiedererkannt.

Dann geschah etwas Entscheidendes.

Wir wiederholten das Gespräch – diesmal mit einer einzigen Regel:
Erst verstehen. Dann sprechen. Dann verkaufen.


Plötzlich stellte Nils offene Fragen.

Er fasste die Bedürfnisse der Kundin zusammen.

Er fragte nach dem Anlass, beruflichen Rolle, Farben, dem Budget, dem Wohlfühlfaktor.
Er hörte wirklich zu – und bot plötzlich genau die Kleidung an, die zu ihr passte.

Die Kundin strahlte.
Und Nils strahlte noch mehr.


#verkaufseminar #bwl #marketing #vertrieb #kerstinzeise

Februar 2025
Breathe, Balance, Build:
  Was Sauna mit Leadership zu tun hat & wie Jens es macht

Wer mich kennt, weiß: Ich liebe Saunen. Nicht nur wegen der Hitze, sondern wegen der Dialoge, die dort entstehen – eine Art bodenständiger TED-Talk in Badelatschen. Und gestern, im Salzaufguss, habe ich wieder gelernt, wie psychologische Sicherheit funktioniert. Und zwar von Jens, unserem Sauna-Meister. Schon beim Reingehen überraschte er uns: Er gab eine Einweisung, die mich an Zahnärzte erinnerte, die spüren, wenn jemand Lampenfieber vorm Bohrer hat – und erst mal in Ruhe erklären, was gleich passiert. Nur dass Jens statt eines Bohrers ein nasses Handtuch schwang.

„Ladys unten, Männer oben“ – oder: Gruppendynamik live

Jens begrüßt uns mit einem charmanten:  „Die Ladys sitzen unten – gut so. Die Männer gehen gleich wieder in die dritte Reihe und spielen ‚Wer hält’s am längsten aus?‘.“

Wir mussten lachen, denn: Stimmt. Und während die Herren in der obersten Reihe schon mit hochroten Köpfen Militäreinsatz simulierten, erklärte Jens in aller Ruhe:

  • Durchgang 1–2: Reden erlaubt.
  • Durchgang 3: Bitte Ruhe, es wird heiß.
  • Danach: Wer raus will, geht raus. Ich gehe auch.
  • Durchgang 4: Für die Hartgesottenen. „Könnt ihr machen, müsst ihr aber nicht.“

Und genau hier beginnt meine Lieblingsstelle:

Psychologische Sicherheit à la Jens

Jens hat etwas getan, das in vielen Teams fehlt:

Er erklärt die Spielregeln.
Er nimmt Druck raus.
Er benennt Stresspunkte („Der dritte Aufguss wird heiß“).
Er normalisiert Grenzen („Ich geh auch raus“).
Er lässt Wahlfreiheit.

Das ist Psychologie pur – und Leadership auf dem Holzbank-Level.

Warum? Weil Menschen entspannter handeln, wenn sie wissen, was passiertwas von ihnen erwartet wird, und dass sie nicht performen müssen.

Das gilt im Teammeeting genauso wie beim Aufguss.

Lampenfieber, Stress & freies Sprechen – in der Sauna beobachtet

Während wir im Salznebel saßen, dachte ich daran, wie ähnlich das vielen beruflichen Situationen ist:

  • Lampenfieber spüren wir nicht nur beim Präsentieren, sondern auch vor 80°C.
  • Stressreaktionen werden stärker, wenn niemand sagt, was gleich passiert.
  • Kommunikation gelingt, wenn einer den Rahmen schafft.
  • Freies Sprechen fällt leichter, wenn man sich sicher fühlt – selbst im Handtuch.

Und ja, genau das passiert in Workshops, Meetings, Bewerbungsgesprächen oder Podiumsdiskussionen auch.

Der Kontrast: Die Umkleidekabine

Nach dem Aufguss hörte ich in der Umkleide andere erzählen:

„In anderen Schwimmbädern motzen die Leute nur rum. Da sagt keiner was, jeder regt sich über jeden auf.“

Da dachte ich:
Ja, weil dort keiner wie Jens sitzt.
Keiner erklärt, keiner beruhigt, keiner führt.

Mein Fazit: Gute Führung schwitzt mit

Ein Saunameister muss keine PowerPoint-Präsentation halten.
Und trotzdem schafft Jens in 2 Minuten das, woran manche Führungskräfte seit Jahren scheitern:

➡️ Er schafft klare Strukturen.
➡️ Er moderiert Stress runter.
➡️ Er gibt Orientierung.
➡️ Er stärkt psychologische Sicherheit.
➡️ Und er lässt Menschen so sein, wie sie sind.

Manchmal braucht es eben keinen Workshopraum.
Nur Hitze, Humor und jemanden, der den Raum hält.

Und deshalb, lieber Jens:
Danke für diesen Aufguss.
Und für die Leadership-Lektion im Bademantel.


#storytelling #leadership #mentalhealth #resilienz #kerstinzeise

Januar 2025
Sort, Simplify, Shine:
  Wie dein Kleiderschrank deine Persönlichkeit formt


Es gibt diese Momente, in denen dir plötzlich klar wird: "Ich hab´s". Ein Gedanke klickt ein, ein Gefühl ordnet sich ein, ein Zusammenhang, der vorher diffus war, leuchtet auf. Wir nennen das
Heureka-Momente – kleine innere Revolutionen, die uns in Bewegung setzen. Doch was, wenn ich dir sage: Diese Klarheit entsteht selten im Chaos. Sie entsteht, wenn wir anfangen, bewusst zu räumen – im Innen wie im Außen. Heidegger hätte dazu gesagt: Der Mensch ist ein „In-der-Welt-Sein“.  Das bedeutet: Wir existieren nicht getrennt von unserer Umgebung. Wir sind unser Umfeld mit – die Räume, in denen wir arbeiten, die Routinen, die wir pflegen, die Gegenstände, die wir behalten, weil „man sie vielleicht noch braucht“. Unsere Welt prägt uns – und wir prägen sie zurück. Und genau hier beginnt Persönlichkeitsbildung.

1. Heureka entsteht dort, wo Ordnung Raum schafft

Wenn wir aufräumen, sortieren, Entscheidungen treffen – „Behalten? Weggeben? Ersetzen?“ – geschieht etwas in uns: Wir üben Klarheit. Wir üben Mut. Wir üben Priorisierung. Wir üben Identität. Kein Wunder, dass sich selbst Führungskräfte in Umbruchphasen plötzlich dabei ertappen, ihren Schreibtisch aufzuräumen. Ordnung im Außen schafft Entlastung im Innen. Die Psychologie bestätigt das: Ein ordentlicher Raum erzeugt das Gefühl von Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit als Basis von Resilienz.

2. Und nun kommt Marie Kondo ins Spiel

Marie Kondo fragt: „Does it spark joy?“ – „Macht es dich froh?“  Das ist kein Lifestyle-Gag, sondern eine kluge Frage der Persönlichkeitsbildung. Denn: Was wir behalten, zeigt, was uns wichtig ist. Was wir loslassen, zeigt, wer wir werden wollen. Diese Perspektive hilft Azubis, Studis und Führungskräften gleichermaßen:

  • Azubis lernen, sich zu entscheiden und ihr eigenes Berufs-Ich zu formen.
  • Studierende erkennen, was ihnen Energie gibt – und was Energie frisst.
  • Führungskräfte trennen sich von Mustern, die nicht mehr zum Leadership-Stil passen.

Doch ein bisschen Unordnung ist kein Scheitern, sondern menschlich und kreativ.

3. Heidegger & Kondo treffen sich im Kern: Wesen entfaltet sich durch Auswahl

Heidegger spricht davon, dass wir uns in der Welt entwerfen – wir werden durch Entscheidungen zu dem Menschen, der wir sind.

Marie Kondo sagt: Jeder Gegenstand ist eine Entscheidung für ein Gefühl.

Beide meinen das Gleiche: Persönlichkeit entsteht, wenn wir bewusst auswählen, was in unserem Leben bleiben darf – und was nicht.  Diese Auswahl ist Persönlichkeitsbildung pur: Was passt noch zu mir? Was zieht mich zurück? Was unterstützt meine Zukunft?

Diese Fragen sind in jedem Beruf entscheidend – egal ob im Techniklabor, im Hörsaal oder im Leadership-Meeting.

4. Heureka-Momente entstehen nicht zufällig – sie entstehen aus Ordnung

Die meisten Menschen glauben, persönliche Durchbrüche kämen plötzlich.
Tatsächlich kommen sie, wenn wir:

  • Priorisieren statt alles gleichzeitig wollen. Uns von Ballast trennen.
  • Klarheit über Ziele schaffen. Unsere Räume, Gedanken und Routinen regelmäßig „lüften“ und uns erlauben, neu anzufangen.

Resilienz zeigt sich darin, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun.

5. Wie du aufräumst, ohne ins Messie- oder Perfektionsloch zu fallen

Hier ein sanfter, psychologisch sinnvoller Weg, den jede Zielgruppe schafft:

1. Klein anfangen: 10 Minuten tägliche Routine wirken Wunder.

Räume nicht die ganze Wohnung. Fang mit einer Schublade an.

2. Frage nicht „Brauche ich das?“ – sondern: „Unterstützt mich das?“

Deine Zukunft entscheidet, nicht deine Vergangenheit.

3. Lass Dinge gehen, bevor du neue kaufst.

Das gilt auch für Gewohnheiten.

4. Feiere jede Entscheidung als Persönlichkeitsakt.

Ja, selbst beim Wegwerfen eines alten Ordners.

5. Ordnung ist kein Zustand – sondern (d)eine Entscheidung.

Sie wächst mit dir.

6. Fazit:  Resilienz ist ein Aufräumprozess

Ob Azubi, Studi oder Führungskraft: Wir alle stehen täglich vor Entscheidungen, die uns formen. Je bewusster wir auswählen, desto klarer wird unser Weg.

Heureka-Momente brauchen Raum. Heidegger erklärt das Warum. Marie Kondo das Wie. Und du? Du entscheidest, was bleibt – und was geht.


#rhethorik #storytelling #alltagbewältigen #heureka #aufräumen #kerstinzeise

Dezember 2024
Flip, Focus, Facilitate:
  Deine Moderationskarte clever nutzen


Damit dein Sprechen glänzt, lohnt sich eine klare Kommunikationsstrategie für Vorder- und Rückseite. Während meiner Zeit als Präsidentin bei Toastmasters Nürnberg habe ich jede Moderationsrede genauso aufgebaut.


Die Vorderseite ist dein Navigationsnetz und Fahrplan. 
Schreibe nur 1–2 Stichpunkte pro Abschnitt – niemals ganze Sätze. Notiere wichtige organisatorische Hinweise wie Dauer der Keynote, Beginn des Fingerfoods bzw. Dauer der anschließenden Workshops oder einen kurzen Dank an Sprachstilbewerter oder Zeitwächter. Kleine Storytelling-Trigger erinnern dich daran, wann du Humor, Beispiele oder Fun Facts jahreszeitbedingt einbauen willst. Interaktionspunkte kommen ebenfalls nach vorne: Wo stellst du Fragen? Wen bindest du ein? Welche Gruppe wird vorgestellt? Plane kurze Briefings vorab ein, um Rollenspiele oder Mini-Theaterstücke lebendig wirken zu lassen. Das schafft Vernetzung und macht dich als Gastgeberin souverän. Halte dein Timing fest: Wie lange willst du pro Punkt sprechen? Nutze nur 3–4 Slides – Menschen haben eine Aufmerksamkeitsspanne von 1–2 Minuten, danach schalten sie ab. Notiere Hinweise zu Mimik, Gestik, Lautstärke, Sprechpausen und Blickkontakt. Ergänze kleine Sketchnotes oder Symbole, die dir helfen, den Fokus zu behalten. Nimm deinen Text überall mit und übe ihn: im Auto, im Bad, beim Spaziergang. Wähle Kleidung, Schmuck und Schuhe passend zu Anlass und Zielgruppe – lässig-elegant und klar definiert. Halte dir emotionale Hinweise fest: Lächeln, Humor, Überraschung. Und ja: Ein Header ist immer dabei – ob Folie, Bühne oder erster Eindruck. C’est la vie.

Die Rückseite ist dein persönlicher Branding- und Sicherheitsanker. 
Hier platzierst du Website, Socials und Logo dezent und wirkungsvoll – so bleibt deine Marke präsent, ohne den Auftritt zu überladen. Eine Mini-Agenda mit Zeitangaben gibt dir Orientierung und hilft dir, auch bei spontanen Planänderungen den roten Faden zu halten. Notiere dir dort außerdem heikle Namen in Lautschrift (ja, ganz wie im Kinofilm „Der Teufel trägt Prada“), Rollenverteilungen, Erwartungen und Hinweise zu Gruppendynamiken. Wenn du zuhörst, beobachtest und wenig redest, passt du deinen Stil automatisch von Event zu Event an. Auf der Rückseite finden auch deine Interaktions-Trigger, Pausenerinnerungen, Gruppenarbeits-Signale und kleine rhetorische Kniffe ihren Platz. Ergänze Anti-Lampenfieber-Hacks wie Atemtechniken oder humorvolle Mini-Notizen à la „3 Sekunden Gehirnsauna – Neuronen chillen kurz“. Kleine Icons oder Smilys für Story, Technik, Emotion oder Interaktion machen das Ganze rasch erfassbar – ein Blick genügt. So wird die Rückseite zu deinem stummen Co-Trainer: Sie hält dich auf Kurs, gibt psychologische Sicherheit und ermöglicht dir, frei und präsent zu sprechen, ohne ständig die Uhr oder die Folien im Blick zu haben.
Bonustipp:  Bitte die freundlichste Person im Raum in dein Sichtfeld. Allein dieser Trick senkt wissenschaftlich-nachweislich dein Stresslevel beim Sprechen.

#psychologie #vorbereitetsein #moderationskarten #kerstinzeise

November 2024
Observe, Balance, Align:
  Gerangel um Egos und organisatorisches Verständnis

Führungsteams sind oft wie ein Teich voller unterschiedlicher Fische: unterschiedliche Stile, Kulturen, Agenden – und manchmal richtig widersprüchliche Egos.


Ohne die richtige Steuerung kann das schnell zur Brutstätte für Unruhe werden. Selbst die talentiertesten Gruppen brauchen gelegentlich eine helfende Hand, um wieder synchron zu schwimmen.


Ein Praxisbeispiel aus der Energiebranche zeigt, wie schnell es eskalieren kann: Zwei
Neueinsteiger in ein etabliertes Führungsteam galten binnen Monaten als Sündenböcke. Missverständnisse, Statuskonflikte und der Druck eines großen Projekts ließen das Team wie eine Flotte von Schiffen wirken, die in der Nacht aneinander vorbeizogen – ohne gemeinsame Richtung.


Eine externe Beraterin  mit psychodynamischem Hintergrund brachte das Team zusammen. Einzelinterviews, 360-Grad-Feedback und kreative Übungen wie Selbstporträts halfen jedem Mitglied, sich selbst und die anderen besser zu verstehen.


Das Ergebnis:  Die Führungskräfte erkannten ihre eigenen Verhaltensmuster, lernten Hoch- und Tiefstatussignale bewusst einzusetzen und entwickelten persönliche sowie gemeinsame Aktionspläne.


Kipppunkte für Veränderung:

  • Katharsis und Reflexion:
    Gefühle, Ängste und Konflikte werden sichtbar, Missverständnisse klären sich.
  • Stellvertretendes Lernen:
    Beobachten und zuhören fördern Einsicht und Anpassungsfähigkeit.
  • Gemeinschaft und Vertrauen:
    Soziale Zugehörigkeit steigert Motivation und Verantwortung.
  • Altruismus und Mentoring:
    Das Helfen anderer stärkt Selbstwertgefühl und Teamkohäsion.
  • Perspektivwechsel:
    Führungskräfte erkennen: sie sind nicht ausgeliefert, sondern können selbst gestalten


Selbstvertrauen und mentale Stärke als Schlüssel

Das Ziel ist klar: Selbstvertrauen, Resilienz und ein bewusster Umgang mit Macht und Status schützen vor Manipulation, verhindern destruktive Konflikte und fördern ein gesundes Arbeitsklima. Wer sein eigenes Verhalten kennt und gezielt steuert, kann Teams nicht nur führen, sondern auch nachhaltig stabilisieren. Gruppencoaching schafft Orientierung, fördert Auftrittskompetenz und Resilienz – und verwandelt ein lose verbundenes Führungsteam in ein High-Performance-Team, das den digitalen Wandel und organisatorische Transformationen aktiv mitgestaltet.


#führungspsychologie #organisationsentwicklung #kerstinzeise

Oktober 2024
Prepare, Present, Participate:
  kandidieren und Einfluss nehmen


Wie werde ich Gremiumsmitglied? Was sind dann meine Aufgaben? Sich diese Fragen vorab zu stellen, erleichtert die Ansprache möglicher neuer Kandidat:innen. Denn wer weiß,
was auf ihn oder sie zukommt, kann bewusster entscheiden – und mit echter Motivation einsteigen.


Transparenz über
Rollen, Verantwortlichkeiten und Mitgestaltungsmöglichkeiten schafft Vertrauen und senkt die Hürde, sich einzubringen. Wichtig ist, dass Interessierte z.B. anhand einer Checkliste oder Videobotschaft eines erfahrenen Ratsmitglieds frühzeitig erfahren & mehrmals anhören/durchlesen:


  • welche Themen das Gremium bearbeitet,
  • welche Kompetenzen gefragt sind,
  • wie Entscheidungen vorbereitet und getroffen werden,
  • und welche Unterstützung, Mentoring bzw. Einarbeitung sie erwarten können.


So entsteht nicht nur ein realistisches Bild der Aufgabe, sondern auch ein Gefühl von Wertschätzung und Zugehörigkeit, noch bevor jemand offiziell Teil des Teams ist. Gremienarbeit lebt von Menschen, die Verantwortung übernehmen – und von Strukturen, die sie dazu befähigen. Wenn Motivation, Klarheit und ein wertschätzendes Willkommen zusammenkommen, entsteht Engagement, das trägt – weit über die Amtszeit hinaus.


#politschekommunikation #wahlkommunikation #wahlstrategie #kandidatengewinnen #kerstinzeise

September 2024
Lead, Listen, Leverage:
  Kommunales Leadership, Begegnung und Gesten


Studien zeigen: Persönliche Gespräche an der Haustür können die Wahlbeteiligung um 2 bis 8 Prozentpunkte steigern – ein beachtlicher Effekt, gerade bei Kommunalwahlen mit traditionell niedriger Beteiligung (Gerber, Green & Nickerson, 1999; Green & Gerber, 2019).

Doch der Haustürwahlkampf ist weit mehr als Stimmenmaximierung. Er verkörpert „connective leadership“ (Lipman-Blumen, 1996) – Führung, die auf Vertrauen, Authentizität und Dialogfähigkeit basiert. Menschen folgen nicht nur Programmen, sondern Persönlichkeiten, die zuhören, auf Augenhöhe kommunizieren und situativ führen (Antonakis & Day, 2018).


Dabei entscheidet nicht allein was gesagt wird, sondern wie. Stimme, Körpersprache, Gestik, Mimik, Blickkontakt, Haltung und selbst Details wie Frisur oder Kleidung beeinflussen unbewusst die Wahrnehmung von Kompetenz, Nahbarkeit und Glaubwürdigkeit. Untersuchungen zeigen, dass nonverbale Signale bis zu 80 % des ersten Eindrucks prägen (Burgoon, Guerrero & Floyd, 2016).

Wer im persönlichen Gespräch authentisch wirkt – mit klarer Stimme, offener Körperhaltung und einem Gesichtsausdruck, der Interesse und Zugewandtheit signalisiert – baut schneller Vertrauen auf und schafft Resonanz. So wird politische Kommunikation im direkten Kontakt zum Beziehungsangebot: menschlich, nahbar und wirkungsvoll.

Giveaways als Vertrauensbrücke:
Kleine Gesten wie Flyer, Postkarten oder symbolische Giveaways stärken diesen Resonanzraum. Sie signalisieren: „Ich habe an dich gedacht, ich respektiere deine Zeit und Meinung.“ Giveaways wirken dabei wie
soziale Schmiermittel: Sie erleichtern den Einstieg ins Gespräch, schaffen Erinnerungspunkte und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das persönliche Gespräch positiv nachwirkt.

Praxisbeispiel:

  • Ein individuell gestalteter Flyer, der Anliegen der Bürgerinnen und Bürger aufgreift, kann Gesprächsanfänge erleichtern.
  • Kleine, nützliche Goodies – z. B. Notizblöcke oder Schlüsselanhänger mit Logo – dienen weniger der Werbewirkung, sondern als symbolische Wertschätzung.
  • Das wichtigste bleibt das Gespräch selbst: Zuhören, Rückfragen, echte Begegnung.


Gerade im kommunalen Kontext ist Macht nicht das Durchsetzen eigener Interessen, sondern
das Gestalten gemeinsamer Anliegen. Wer an der Tür klopft, zeigt: „Ich bin bereit, zuzuhören, zu lernen und Verantwortung zu teilen.“

Fazit:
Haustürwahlkampf ist gelebte politische Achtsamkeit.
Strategie und Menschlichkeit gehen Hand in Hand, Giveaways unterstützen den Dialog, doch die echte Wirkung entsteht durch Begegnung und Vertrauen. Technologie kann Kommunikation verstärken, ersetzen kann sie den menschlichen Kontakt nicht.

„Technologie wird immer stärker zur Mitgestalterin unserer Kognition, Identität und Kultur – und fordert uns heraus, unser Menschsein neu zu definieren.“

#auftrittskompetenz #menschenmögen #menschenüberzeugen #wahlstrategie #kerstinzeise

August 2024
Value, Invest, Prioritize:
  VIP-Liste & Zwischenmenschliche Beziehungen

Stell dir dein Leben wie ein exklusives Event vor – dein ganz persönliches New-Work-Festival. Du bist Headliner, Gastgeber:in und Security in einem. Und wie auf jeder Gästeliste gibt es Menschen, die du unbedingt dabeihaben willst – und solche, die du vielleicht höflich, aber bestimmt von der VIP-Lounge fernhältst.


In einer Arbeitswelt, die auf Netzwerke, Kooperation und Vertrauen setzt, ist Beziehungsqualität dein größtes Kapital. Doch manchmal braucht es den Mut, die Liste neu zu schreiben.


Frag dich mal ehrlich:

  • Bei welchen Menschen kannst du menschlich sein, in Meetings und privat?
  • Wer bringt dich zum Lachen, ohne dass du dich danach leer fühlst?
  • Wer fragt nach, ohne zu bewerten?
  • Bei wem darfst du Fehler machen, ohne dein Standing zu verlieren?
  • Wer stärkt dich und wer zieht dir Energie, auch wenn er/sie es charmant verpackt?
  • Welche Gespräche inspirieren dich wirklich – und welche rauben dir Fokus?
  • Wer gönnt dir Erfolg – und wer fühlt sich dadurch bedroht?


Warum das wichtig ist

In der neuen Arbeitswelt zählt nicht mehr nur, was du kannst, sondern mit wem du dich verbindest. Dein Netzwerk ist wie dein emotionales Immunsystem – stabil, wenn du dich mit Menschen umgibst, die ehrlich, konstruktiv und respektvoll mit dir umgehen.

Psychologisch gesehen sind gesunde Beziehungen der stärkste Resilienzfaktor überhaupt.
Sie wirken wie soziale Schutzschilde gegen Überforderung, Zynismus und Selbstzweifel.


Wenn du deine VIP-Liste schreibst …

… geht es nicht darum, Menschen auszuschließen, sondern Räume zu öffnen: für echte Begegnung, Vertrauen, Humor, Tiefe und Entwicklung.
Es geht darum,
Energie und Werte zu sortieren, damit du dich nicht in Dauerverfügbarkeit verlierst.

Manche Menschen gehören vielleicht nicht mehr in deine erste Reihe – und das ist kein Drama, sondern ein Zeichen von innerem Wachstum.


Mini-Reflexion: Deine innere Gästeliste

Nimm dir heute Abend fünf Minuten Zeit und notiere:

  1. Wer tut dir wirklich gut?
  2. Mit wem möchtest du mehr Zeit verbringen?
  3. Wen darfst du freundlich loslassen – ohne Schuldgefühl?

💡 Fazit:
Zwischenmenschliche Klarheit ist kein Ego-Trip, sondern Selbstfürsorge.
Wer seine VIP-Liste pflegt, sorgt für seelische Ordnung, mentale Energie und Beziehungen, die auf Augenhöhe tragen – in Work & Life.

Also: Wen lässt du in deinen inneren Club – und wer darf heute einfach mal draußen bleiben? 🧡


#newwork #selbstfürsorge #achtsamkeit #resilienz #kerstinzeise #leadership

Juli 2024
Observe, Facilitate, Flourish:
  Systemisches Konsensieren & gut gepflegte Gärten

Stell dir vor, ein Unternehmen ist wie ein großer  Gemeinschaftsgarten.

  • Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ist die Vision: Der Garten soll für alle blühen, Nahrung spenden, Bienen anziehen und die Erde gesund halten – nicht nur einzelne Pflanzen groß machen.
  • Systemisches Konsensieren (SK) ist das Werkzeug, um die Gartenarbeit zu organisieren:
  1. Alle Gärtner:innen bringen Ideen ein – z. B. „Wir brauchen mehr Begegnungsorte in der Kommune" „Wir brauchen mehr Blumen und Sitzgelegenheiten in den Straßen“ oder „Wir verschönern unser Dorf."
  2. Jede:r bewertet Idee nach Ablehnungsgrad („0 = super, 10 = gar nicht meins“).
  3. Die Idee, die am wenigsten Ablehnung bekommt, wird umgesetzt.


💡 Ergebnis:

  • Niemand fühlt sich übergangen (auch die skeptische Gärtner:in wird gehört).
  • Der Garten wächst harmonisch und für alle nützlich – genau wie das GWÖ-Unternehmen.
  • Konflikte werden minimiert, weil Entscheidungen kooperativ statt hierarchisch getroffen werden.


Und genau darin liegt auch der Kern von Auftrittskompetenz: Sich zeigen, gehört werden und zugleich Raum für andere lassen. Ob im Team, im Meeting oder auf der Bühne – Wirkung entsteht dort, wo Selbstbewusstsein auf Kooperation trifft.

#GemeinwohlÖkonomie #GWÖ #SystemischesKonsensieren #SK #NewWork #KooperationStattKonkurrenz #NachhaltigeOrganisation #Teamwork #Partizipation #Konfliktlösung #Zusammenarbeit #Miteinander #Führung #Organisationsentwicklung #Unternehmenskultur #NachhaltigesWirtschaften #Kollaboration #VertrauenImTeam #AgileOrganisation #Empowerment #Auftrittskompetenz #Präsenz #Selbstwirksamkeit #WirkungsvollKommunizieren #KerstinZeise

Juni 2024
Acquire, Apply, Advance:
  Wie aus Wissen Expertise wird


Stell dir vor, dein Gehirn ist wie ein Smartphone. Alles, was du lernst, ist erst mal eine App, die du herunterlädst, ausprobierst und irgendwann automatisch nutzt.


1️. Wissen um = App herunterladen (Theorie verstehen)

  • Du weißt, dass es etwas gibt, z.B. KI, Canva, etc.
  • Du hast die Regeln, Fakten oder Modelle „installiert“, benutzt sie aber noch nicht aktiv.

Modelle dazu:

  • Bloom (Wissen um/Stufe 1): Du kannst Infos wiedergeben.
  • Weinert: Du hast die kognitiven Grundlagen.

Beispiel:
Du kennst die Regeln für gute Kommunikation, hast sie gelesen, aber noch nicht ausprobiert.

➡️ Die App ist da, aber noch nicht geöffnet.


2. Können = App öffnen und ausprobieren (Praxis üben)

  • Du wirst aktiv: Probieren, Fehler machen, korrigieren.
  • Du lernst, wie die App funktioniert – Schritt für Schritt.

Modelle dazu:

  • Dreyfus (Novize  Fortgeschrittener Anfänger):
    Du folgst Regeln, merkst Muster, brauchst noch Hilfe.
  • Bloom (Anwenden): Du setzt dein Wissen gezielt ein.

Beispiel:
Du führst dein erstes Feedbackgespräch, merkst, was klappt, was nicht.

➡️ Die App läuft, du brauchst noch den Hilfebutton.


3. Routine
= App läuft flüssig (Regelmäßige Anwendung)

  • Du nutzt dein Wissen automatisch, reflektierst aber noch bewusst.
  • Du kannst Situationen einschätzen, Strategien anwenden, ohne zu viel zu überlegen.

Modelle dazu:

  • Dreyfus (Kompetent → Proficient): Du planst, wägt ab, erkennst Muster.
  • Weinert: Du kombinierst kognitives Wissen mit Motivation und sozialen Fähigkeiten.

Beispiel:
Du merkst, wann Zuhören wichtiger ist als Reden, bleibst ruhig, wenn andere nervös werden.

➡️ Die App aktualisiert sich automatisch, du kennst alle Shortcuts.


4. Expertise
= App ist Teil deines Betriebssystems

  • Dein Wissen und Können sind vollständig integriert.
  • Du handelst intuitiv, flexibel und situationsgerecht.
  • Entscheidungen, Kommunikation und Führung geschehen automatisch, sicher und empathisch.

Modelle dazu:

  • Dreyfus (Experte): Handeln ist intuitiv, situativ und meisterhaft.
  • Weinert & Bloom (höchste Stufen: Evaluieren & Kreieren):
    Wissen und Können werden kreativ, situationsangemessen und wirksam eingesetzt.

Beispiel:
Du merkst sofort, welche Stimmung im Team herrscht, und leitest Gespräche so, dass sich die Mehrheit im Raum verstanden fühlt.

➡️ Die App ist fest in deinem System – du musst nicht mehr nachdenken.

💡 Merksatz:

  • Wissen = App installieren
  • Können = App ausprobieren
  • Routine = App flüssig nutzen
  • Expert:in = App ist Teil deines Betriebssystems


#appmetapher #mitwortenwirken #pägagogischepsychologie #lernenlernen #kerstinzeise

Mai 2024
Plan, Practice, Perform:
  Wie du dich optimal auf Prüfungen vorbereitest


Kennst du das? Die Prüfung steht bevor, die Rede soll sitzen, doch dein Herz klopft, die Hände sind feucht und plötzlich blockiert dein Kopf? Lampenfieber ist normal – und ja, es kann sogar nützlich sein.


Die Herausforderung ist: Du willst dein Wissen abrufen oder souverän sprechen, trotz der Aufregung. Hier sind ein paar Tipps, wie Lernen und Vorbereitung unter Lampenfieber trotzdem gelingt:


1. Wissen in kleine Häppchen aufteilen

Statt alles auf einmal lernen zu wollen, teile dein Wissen in kleine Blöcke. Nutze Karteikarten, Mindmaps, Podcasts oder Notiz-Apps. Wenn du nach und nach die Themen durchgehst, steigt dein Selbstvertrauen automatisch. Jeder lernt anders. Der eine schriftlich über Karteikarten, der andere über Podcasts oder Lerngruppen.

2. Wiederholung statt Pauken

Unser Gehirn liebt Wiederholung. Kurze, regelmäßige Lerneinheiten von 20–30 Minuten sind oft effektiver als stundenlanges Durchpauken. Und: Wiederholen beruhigt die Nerven, weil du merkst, dass du die Inhalte wirklich beherrschst.

3. Mental üben – der innere Dialog und dein inneres Team

Stell dir die Prüfung oder den Auftritt vor deinem inneren Auge vor. Gehe den Ablauf Schritt für Schritt durch: Wie gehst du hinein? Wie startest du? Was sagst du? Das trainiert dein Gehirn und reduziert die Angst vor dem Unbekannten.

4. Körper & Stimme einbeziehen

Lampenfieber zeigt sich oft körperlich: Herzrasen, zittrige Hände, kurze Atemzüge. Atemübungen, ein Glas Wasser trinken, lockeres Dehnen, Klopfen, Affirmationen, Stimme aufwärmen – all das hilft, die Aufregung zu regulieren. Dein Körper signalisiert damit deinem Gehirn: „Alles im grünen Bereich.“

5. Lernpartner:in oder Coach

Übe gemeinsam mit jemandem: Freund:innen, Kolleg:innen oder Trainer:innen. Feedback in Echtzeit macht dich sicherer, weil du siehst, dass du die Inhalte korrekt rüberbringst.

6. Pausen & Selfcare

Lernen heißt nicht nur Kopf, sondern auch Körper. Gesundes Essen, ausreichend Wasser, Bewegung und frische Luft helfen, Stress abzubauen und das Gelernte besser zu speichern.

7. Positives Framing

Statt zu denken: „Oh nein, ich darf keinen Fehler machen“, formuliere es positiv: „Ich zeige, was ich kann, und lerne aus allem, was passiert.“ Das mindert deine Angst und steigert deine Selbstsicherheit.


💡 Merksatz: Lampenfieber ist keine Schwäche – es ist ein Signal, dass dir etwas wichtig ist. Wer bewusst lernt, sich mental vorbereitet und Körper & Geist einbezieht, kann Nervosität in Leistungsenergie verwandeln.


#Lernen #Prüfungsvorbereitung #Redetraining #Lampfenfieber #Selbstbewusstsein #MentaleStärke #Fokus #Lernstrategien #KerstinZeise #Resilienz #Coaching #Auftrittskompetenz #Mindset #Stressbewältigung #Motivation #Bildung #Azubis #Führungskräfte #Persönlichkeitsentwicklung

April 2024
Notice, Name, Navigate:
  Lampenfieber verstehen und souverän auftreten


Kennst du das Gefühl, wenn der Herzschlag schneller wird, die Hände feucht werden und du am liebsten im Boden versinken würdest – kurz bevor du eine Präsentation halten, ein wichtiges Gespräch führen oder vor Kolleg:innen auftreten musst? Das ist Lampenfieber. Und das ist menschlich und völlig normal.


Ein wirksamer Ansatz, um damit umzugehen, ist das Modell des Inneren Teams. Entwickelt von Friedemann Schulz von Thun, zeigt es, dass in uns verschiedene „Anteile“ leben – quasi kleine innere Stimmen, die unterschiedliche Rollen einnehmen:

  • Der Kritiker warnt dich, dass etwas schieflaufen könnte.
  • Der Perfektionist will alles richtig machen.
  • Der Mutige drängt dich, die Chance zu nutzen.
  • Der Selbstzweifelnde flüstert, dass du nicht gut genug bist.


Wenn diese Stimmen laut durcheinander reden, spürst du Unsicherheit, Nervosität und Lampenfieber.


So nutzt du dein Inneres Team für souveränes Auftreten

  1. Erkenne deine inneren Stimmen
    Notiere, welche inneren Anteile vor wichtigen Aufgaben auftauchen. Beobachte sie ohne zu bewerten.
  2. Ordne die Rollen
    Überlege, welche Stimmen hilfreich sind und welche übermäßig bremsen.
  3. Dialog mit deinem Team
    Sprich innerlich mit den Anteilen. Sage dem Kritiker:
    „Danke für deinen Hinweis, ich habe das gut vorbereitet.“ Dem Mutigen: „Jetzt ist deine Zeit, loszugehen.“
  4. Ressourcen aktivieren
    Konzentriere dich auf die positiven Stimmen, die dich unterstützen – Mut, Kompetenz, Erfahrung – und nutze sie bewusst.
  5. Übung macht den Unterschied
    Probiere vor der Prüfung, Präsentation oder Rede das Rollenspiel mit deinem Inneren Team. Beobachte, wie die Stimmen sich beruhigen, wenn sie gehört und in den Arm genommen werden.


Praxis-Tipp für Auszubildende & Nachwuchsführungskräfte

  • Mach dir vor jedem Gespräch oder Vortrag eine kleine Notiz: Welche inneren Stimmen spüre ich gerade? Wie kann ich sie positiv lenken, etwa durch tiefe Bauchatmung vor und während deiner Präsentation?
  • Übe kurze tiefe Atemübungen oder kleine Pausen zwischen den Abschnitten, um die Stimmen zu „sortieren“.
  • Visualisiere dein inneres Team als Freunde, die dich unterstützen.
  • Übe mit deinem eigenen Textmaterial. Sprich während dem Spaziergang, auf Toiletten, während der Dusche. Das schenkt dir Sicherheit deines Redebeitrages.
  • Und im Vortrag: blicke eine vertraute Person bzw. nimm eine vertraute Person als deinen persönlichen Fanclub mit. Falls das nicht möglich sein sollte, blicke auf die freundlichste Person im Raum und suche immer wieder den Blickkontakt. Das schenkt dir zusätzlich Textsicherheit & Motivation.

💡 Merksatz: Dein Inneres Team ist keine Schwäche, sondern dein Verbündeter. Wer lernt, die inneren Stimmen zu erkennen und bewusst zu steuern, kann Lampenfieber in positive Energie und Souveränität verwandeln.


#InneresTeam #Selbstbewusstsein #Lampenfieber #Präsentationstraining #Ausbildung #Nachwuchsführungskraft #Resilienz #KerstinZeise #Führungskompetenz #Persönlichkeitsentwicklung

März 2024
Notice, Name, Navigate:
  Emotional intelligent durch den Alltag navigieren

Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz verfügen über die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und konstruktiv zu nutzen. Emotionale Intelligenz entscheidet darüber, wie wir Beziehungen gestalten, mit Stress umgehen und in Führungssituationen wirken. Der Begriff stammt von den Psychologen Peter Salovey und John Mayer (1990) und wurde durch Daniel Goleman bekannt.


Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz erkennt man daran, dass sie:

1️⃣
Stimmungen im Raum wahrnehmen, bevor sie ausgesprochen werden.
2️⃣
Emotionen bewusst nutzen, um klar und souverän zu kommunizieren.
3️⃣
Verstehen, warum andere so reagieren, und nicht alles persönlich nehmen.
4️⃣
In Konflikten ruhig bleiben und helfen, Brücken statt Gräben zu bauen.
5️⃣
Vertrauensvolle Beziehungen aufbauen, weil sie lösungsorientiert agieren.


Diese Fähigkeiten sind keine angeborene Superkraft, sondern trainierbar – durch Selbstreflexion, Achtsamkeit und den Mut, sich selbst besser kennenzulernen.

Emotionale Intelligenz ist damit kein „Soft Skill“, sondern eine Führungs- und Lebenskompetenz der Zukunft – sie verbindet Kopf, Herz und Haltung.


#differentiellepersönlichkeitspsychologie #sozialpsychologie #seminar #kerstinzeise

Februar 2024
Observe, Organize, Orchestrate:
 Die „Konferenz der Tiere“


  • Der Elefant stampft, weil er alles im Blick behalten will.
  • Die Maus piekst vorsichtig, weil sie sich überhört fühlt.
  • Der Löwe brüllt, weil er glaubt, alles alleine regeln zu müssen.
  • Das scheue Reh hält sich zurück, weil es Harmonie wahren möchte.
  • Die Giraffe blickt von oben herab und verliert manchmal den Kontakt zum Team.


Und genau darin spiegelt sich das, was jedes Team kennt: Unterschiedliche Temperamente, Kommunikationsstile und Bedürfnisse prallen aufeinander – oft mit den besten Absichten. Doch erst wenn alle Tiere an einem Tisch sitzen, sich zuhören und verstehen, warum der andere so handelt, entsteht Zusammenarbeit, die trägt. Teamarbeit heißt nicht, gleich zu sein – sondern sich gegenseitig zu ergänzen. Wie bei Kästner sind es am Ende Empathie, Dialog und gemeinsames Zielbewusstsein, die aus vielen Stimmen ein Ganzes machen. Denn Wirkung entsteht nicht durch Lautstärke, sondern durch Verbindung – nicht durch Konkurrenz, sondern durch Kooperation.


Wie Team-Konflikte entstehen – einfach erklärt

1. Ursachen:

  • Unterschiedliche Bedürfnisse: Elefant will Sicherheit, Maus will Gehör, Löwe will Effizienz.
  • Unterschiedliche Wahrnehmung: Jeder sieht die Lage aus seiner Perspektive.
  • Kommunikationslücken: Was nicht gesagt wird, wird oft interpretiert – und das führt zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen.

2. Problem:
Wenn die Tiere nicht reden, entstehen kleine Spannungen, die wachsen: Elefant tritt auf die Maus, Löwe schnauzt den Elefanten an – und schon ist aus einem kleinen Missverständnis ein ausgewachsener Konflikt geworden.


3. mögliche Lösung:

  • Gemeinsames Gespräch:
    Die Tiere setzen sich zusammen, hören einander zu. Jede Perspektive wird gehört – ohne Unterbrechen, ohne Vorwürfe.
  • Ursachen klären: Warum stampft der Elefant? Warum piekst die Maus? Wer versteht, warum der Löwe brüllt, kann besser reagieren.
  • Lösungen suchen: Nicht nur Schuld verteilen, sondern Wege finden, wie jeder sein Ziel erreichen kann, ohne dass andere verletzt werden.
  • Absprachen treffen: Wer macht was? Wie kommunizieren wir in Zukunft besser, auch mit Menschen, die besser organisiert sind und vorausschauend handeln für langfristige Sicherheit.


Merksatz:
Team-Konflikte sind wie kleine Stolpersteine auf dem Weg zur gemeinsamen Vision. Wer die Ursache versteht, zuhört und Lösungen gemeinsam entwickelt, kann daraus
Vertrauen, Klarheit und Teamstärke gewinnen.

🐒 Humorvolle Visualisierung:

🐘 Elefant = Standpunkt & Überblick
🐭
Maus = Detailgenauigkeit & Sensibilität
🦁
Löwe = Dringlichkeit & Durchsetzungskraft
🦒
Giraffe = Weitblick & Perspektive
🦌
Reh = Achtsamkeit & Harmoniebedürfnis

💥 Konflikt = eine kleine Explosion auf der Business Bühne – laut, kurz, lehrreich.
🤝
Lösung: Ein Teamfoto mit allen Tieren, die zufrieden nicken – weil sie verstanden haben:

  • Unterschiedlichkeit im Team ist eine Stärke, kein Problem.
  • Jedes Tier bringt einzigartige Fähigkeiten und Vorlieben ein – die Maus arbeitet zum Beispiel hervorragend mit der Giraffe zusammen.
  • Wenn alle Tiere  ihre Talente kombinieren, entsteht ein Team, das stark, kreativ und erfolgreich zusammenarbeitet.


#produktiveauseinandersetzung #kooperativerdialog #leadership #framing #positivesprache #psychologie #gamification #diskurs #debatte #wirtschaftspsychologie #konferenzdertiere #kerstinzeise

Januar 2024
Prepare, Predict, Present:
  Presseinterview mit neuen Kommunalpolitiker:innen


1. Persönlicher Einstieg – Sympathie und Nahbarkeit
Diese Fragen machen dich als Mensch greifbar:

  • Wer sind Sie – und was hat Sie motiviert, für den Stadtrat zu kandidieren?
  • Was liegt Ihnen persönlich am Herzen, wenn Sie an Ihre Gemeinde denken?
  • Welche Themen bewegen Sie – auch jenseits der Politik?
  • Was machen Sie, wenn Sie mal abschalten wollen?
    Ungewöhnliche Fragen, die Nähe schaffen:
  • Welches Buch oder Erlebnis hat Ihr Denken zuletzt verändert?
  • Wann haben Sie zuletzt Ihre Meinung geändert – und warum?
  • Welche kleine Geste hat Sie in letzter Zeit berührt?
    Ziel: Vertrauen aufbauen und zeigen: „Ich bin eine:r von euch.“


2. Motivation und Werte – Haltung zeigen
Die Presse will wissen, wofür du stehst – und ob du glaubwürdig bist:

  • Warum gerade jetzt der Schritt in die Kommunalpolitik?
  • Welche Werte leiten Ihr politisches Handeln?
  • Wie würden Sie Verantwortung definieren?
    Tipp: Eine klare Kernbotschaft wirkt stärker als jede Floskel:
    „Ich möchte, dass unsere Gemeinde zukunftsfähig bleibt – mit Entscheidungen, die Generationen verbinden, nicht trennen.“


3. Fachliche Themen – Kompetenz und Klarheit

  • Wo sehen Sie aktuell den größten Handlungsbedarf?
  • Welche drei Projekte möchten Sie zuerst anpacken?
  • Wie stehen Sie zu Themen wie Jugend- und Seniorenarbeit, Wohnraum, Verkehr, Bildung, Gesundheit, Pflege, Digitalisierung?
    Tipp: Alltagssprache statt Phrasen. Beispiel: „Ich will, dass Familien am Spielplatz wieder Schatten finden – nicht nur politische Versprechen.“


4. Zusammenarbeit & Führung – Teamfähigkeit zeigen

  • Wie wollen Sie mit politischen Gegnern umgehen?
  • Was bedeutet für Sie gute Zusammenarbeit im Stadtrat?
  • Wie wichtig ist Ihnen Transparenz gegenüber den Bürgern?
    Tipp: Kooperation statt Konfrontation. Führung heißt zuhören, nicht dominieren.


5. New Work & Balance – Politik mit Haltung

  • Wie bringen Sie Beruf, Ehrenamt und Familie unter einen Hut?
  • Wie bleiben Sie bei Druck mental gesund?
  • Was bedeutet für Sie moderne, bürgernahe Kommunikation?
    Tipp: Ganzheitlich mit Resilienz, Achtsamkeit und Authentizität punkten – das schafft Vertrauen.

Dezember 2023
Reflect, Recognize, Radiate:
  Selbsterkenntnis, Persönlichkeit & Wirkung


Wer versteht, wie Persönlichkeit, Verhalten und Umwelt zusammenspielen, kann Situationen besser einschätzen, Missverständnisse vermeiden – und souveräner auftreten. Das gilt besonders für Menschen, die Verantwortung tragen oder übernehmen wollen: in der Politik, in Vereinen oder in der Verwaltung. Die moderne Persönlichkeitspsychologie zeigt, dass Kommunikation, Führungsverhalten und Wirkung eng mit den individuellen Persönlichkeitsmerkmalen verbunden sind. Sie geht auf drei prägende Forscher zurück:


  • Gordon Allport, der Persönlichkeit als System stabiler Eigenschaften beschrieb,
  • Raymond Cattell, der daraus die 16 Persönlichkeitsfaktoren entwickelte,
  • und Hans J. Eysenck, der die Grundlagen für das heute bekannte Big-Five-Modell legte.


Auf dieser Basis entstanden praxisorientierte Modelle wie:

  • das Big-Five-Modell (Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, emotionale Stabilität),
  • das Persolog®-Verhaltensprofil (DISG), das Verhalten im Miteinander beschreibt,
  • sowie die populären 16 Personalities, die verdeutlichen, wie Menschen denken, fühlen und entscheiden.


Diese Ansätze machen sichtbar: Menschen nehmen Reize unterschiedlich wahr, verarbeiten Informationen in ihrem eigenen Tempo und reagieren emotional in ihrer „Sprache“.


Für Politiker:innen und Mandatsträger:innen heißt das:
Wer versteht, welche Persönlichkeitsanteile bei Bürger:innen, Ratskolleg:innen oder Mitarbeitenden dominieren, kann Botschaften gezielter formulieren und Brücken bauen.

  • Die Analytischen erreichst du mit Fakten, Logik und Transparenz.
  • Die Visionären mit Bildern, Ideen und Zukunftsbezug.
  • Die Unterstützenden mit Herzlichkeit und Wertschätzung.
  • Die Entscheidungsfreudigen mit Klarheit, Tempo und Zielorientierung.

So entstehen Dialoge auf Augenhöhe – auch bei Meinungsverschiedenheiten oder im politischen Gegenwind.


Für Nachwuchskräfte und junge Engagierte bedeutet das:
Selbstkenntnis ist die Basis, um souverän zu wirken – auch dann, wenn Unsicherheit oder Lampenfieber mitschwingen. Wer seine Stärken, Motive und Kommunikationsmuster kennt, kann authentisch auftreten, Feedback gelassener annehmen und Vertrauen aufbauen. Persönlichkeitsentwicklung ist kein „Nice-to-have“ oder Spaziergang, sondern ein strategischer Vorteil – in jeder politischen Laufbahn, in jedem Gremium und in jedem Gespräch mit Bürger:innen.

Das DiSG-Modell hilft, die eigenen Verhaltenspräferenzen zu verstehen:

  • Aufgabenorientierte Typen (dominant und gewissenhaft) überzeugen durch Tatkraft, Zielstrebigkeit und Struktur – sie bringen Projekte voran, wenn sie wissen, worauf sie hinarbeiten.
  • Beziehungsorientierte Typen (initiativ und stetig) schaffen Verbindung, fördern Teamgeist und bringen Stabilität in Gruppen – sie entfalten ihr Potenzial, wenn Vertrauen und Wertschätzung spürbar sind.


Fazit

Erst das Zusammenspiel von Selbstkenntnis, Empathie und Ausdruck macht Kommunikation kraftvoll. Persönlichkeitstests wie das DISG-Modell helfen, die eigene Resonanzebene zu verstehen – das mentale Betriebssystem, auf dem Wirkung, Vertrauen und Führungsstärke entstehen.

November 2023
Place, Posture, Presence:
  Wohin mit dem Händen am Pressefoto?


1. Hände sichtbar lassen – ein Signal von Vertrauen

Studien zeigen (z. B. Goman, 2013; Pease & Pease, 2016), dass sichtbare Hände unbewusst als Zeichen von Offenheit und Ehrlichkeit wahrgenommen werden.
-
Nicht hinter dem Rücken verschränken oder in den Taschen verstecken.
- Eine
lockere Haltung vor dem Körper oder seitlich neben dem Körper wirkt am natürlichsten.

2. Hände auf Bauchnabelhöhe – die „Power Zone“

Die sogenannte „Power Zone“ (Amy Cuddy, Harvard University) liegt zwischen Bauchnabel und Brustbein. Wenn Du Deine Hände locker in dieser Zone hältst oder sanft ineinanderlegst, signalisierst Du Selbstsicherheit, Ruhe und Präsenz. Auch eine leichte Geste mit einer Hand offen zur Kamera vermittelt Dialogbereitschaft.

3. Hände als kommunikatives Werkzeug

Nach der Embodiment-Forschung (z. B. Niedenthal, 2007) beeinflussen Körperhaltungen und Gesten auch, wie Du Dich fühlst. Nutze Gesten, die Deine Persönlichkeit unterstützen, etwa eine offene Handfläche (zeigt Transparenz) oder eine dezente Betonung mit der Handkante (zeigt Zielorientierung). Vermeide übertriebene oder „politikerhafte“ Gesten – sie wirken schnell einstudiert.


4. Natürliche Ruheposition finden

Wenn Du unsicher bist, atme einmal bewusst ein und aus, bevor das Foto gemacht wird.
- Stell Dir vor, Du
stehst stabil verwurzelt – Schultern locker, Hände ruhig, Gesicht freundlich interessiert. Das reduziert unbewusste Spannung und vermittelt innere Gelassenheit – ein wichtiges Signal in der politischen Öffentlichkeit.

5. Kontext entscheidet

  • Gruppenfoto: Hände locker seitlich, bei engerem Stand evtl. eine Hand leicht vor dem Körper.
  • Einzelfoto: Eine Hand locker in der Hosentasche, die andere sichtbar – das wirkt modern und zugleich kontrolliert.
  • Sitzend: Hände locker auf den Oberschenkeln oder leicht ineinandergelegt – kein „Politikerzelt“, sondern eine offene Geste.

Oktober 2023
Pause, Prioritize, Protect:
  People Pleasing & toxische Menschen


Dem Nachbarn helfen, die Kollegin vertreten, alle Nachrichten sofort beantworten – und am Ende bleibt keine Zeit für dich. Stopp! Denn wer es ständig allen recht machen will, riskiert, die eigene Balance zu verlieren. Wenn Freizeit, Erholung und innere Ruhe auf der Strecke bleiben, ist es Zeit, innezuhalten. Dieses Verhalten nennt sich
People Pleasing – das ständige Bedürfnis, Erwartungen anderer zu erfüllen, um gemocht oder anerkannt zu werden. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten, Nein zu sagen oder eigene Bedürfnisse zu äußern. Danach grübeln sie, ob sie jemanden verärgert haben – oder fühlen sich schuldig, wenn sie sich selbst eine Pause gönnen.


Warum wir gefallen wollen

Oft liegt die Ursache in frühen Lernerfahrungen: Wer gelernt hat, dass Anpassung Harmonie sichert, trägt dieses Muster ins Erwachsenenleben weiter. Auch gesellschaftlich wird Freundlichkeit häufig mit „Einfachheit“ verwechselt. Doch wer dauerhaft über die eigenen Grenzen geht, verliert Energie, Freude und Selbstachtung.


Stärken statt Defizite

Die Positive Psychologie hilft, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Sie richtet den Blick auf Stärken, Werte und Sinn. Menschen, die sich ihrer Stärken bewusst sind, können klarer entscheiden, wann sie geben – und wann sie Grenzen ziehen. Selbstmitgefühl, Dankbarkeit und Achtsamkeit sind keine Schwäche, sondern Kraftquellen für authentische Beziehungen.


Wege aus dem People Pleasing

  • Innehalten: Nicht sofort Ja sagen – ein „Ich überlege es mir“ schafft Raum.
  • Mini-Neins üben: Kleine Absagen trainieren Mut und Gelassenheit.
  • Eigene Bedürfnisse benennen: Sag, was dir wichtig ist.
  • Selbstmitgefühl leben: Grenzen haben und dich wichtig nehmen.


Grenzen zu setzen heißt, sich selbst treu zu bleiben. People Pleasing ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Empathie – solange du dich dabei nicht selbst vergisst. Ein ehrliches Nein zu anderen ist oft das größte Ja zu dir selbst.

📩 Hinweis für Personalentwickler:innen, Schulen und Verwaltungen:
Du planst 2026 Seminare oder Coachings rund um Kommunikation, Achtsamkeit und psychologische Sicherheit? Ich entwickle gerne individuelle Konzepte für Mitarbeitende und Auszubildende.


#Aufstellungen #PsychologischeSicherheit #Kommunikation #Resilienz #Achtsamkeit #KerstinZeise

September 2023
Support, Stimulate, Sustain:
Lernen fördern statt Angst erzeugen


Wenn
junge Menschen in die Ausbildung starten, betreten sie oft Neuland: neue Umgebung, neue Erwartungen, neue Rollen. Ob sie dort wachsen oder sich zurückziehen, hängt entscheidend davon ab, wie sicher sie sich fühlen, ihre Gedanken und Fragen zu äußern. Hier setzt das Konzept der psychologischen Sicherheit  an – ein zentraler Faktor für eine moderne Lern- und Führungskultur.


Was psychologische Sicherheit bedeutet

Der Begriff wurde von der US-amerikanischen Professorin Amy Edmondson (Harvard Business School) geprägt. Er beschreibt ein Arbeits- und Lernklima, in dem Menschen ohne Angst vor negativen Konsequenzen sagen können, was sie denken – selbst dann, wenn es Fehler, Unsicherheiten oder unkonventionelle Ideen betrifft.


Gerade in der Ausbildung ist das entscheidend:

  • VFA-Auszubildende (Verwaltung, Finanzwesen, Assistenz) profitieren besonders von klaren Strukturen, nachvollziehbaren Abläufen und einem Klima, in dem Fragen ausdrücklich erwünscht sind. Transparenz und Wertschätzung geben ihnen Orientierung und Sicherheit.
  • Technische Auszubildende brauchen Raum, um Dinge praktisch auszuprobieren, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Wenn sie erleben, dass Experimente erlaubt sind, entwickeln sie Mut, Eigeninitiative und handwerkliche Exzellenz.
  • Kaufmännische Auszubildende wachsen in einer offenen Kommunikationskultur, die Feedback fördert und kreative Lösungen zulässt – ohne Angst vor Kritik. So entstehen Lernprozesse, die Innovation und Selbstvertrauen stärken.
  • Beamt:innen im einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienst profitieren von einer Führung, die klare Erwartungen mit menschlicher Nähe verbindet. Psychologische Sicherheit bedeutet hier, zwischen Regelbewusstsein und Eigenverantwortung Balance zu halten – und den Mut zu fördern, auch innerhalb von Strukturen neue Wege zu denken.
  • Studierende wiederum entwickeln psychologische Sicherheit, wenn sie Raum für Selbstorganisation, Austausch und kritisches Denken erhalten. Offene Kommunikation, wertschätzende Lehrkulturen und praxisnahe Lernsettings fördern Eigenverantwortung, intrinsische Motivation und die Fähigkeit, mit Unsicherheiten umzugehen – zentrale Kompetenzen für die Arbeitswelt von morgen.


Psychologische Sicherheit entsteht, wenn Ausbilder:innen eine offene Feedbackkultur fördern, aktiv zuhören und eigene Lernprozesse  transparent machen. Sie zeigen: „Fehler sind Lernchancen – und Lernen braucht Mut.“


Positive Psychologie: Stärken in den Mittelpunkt rücken

Die Positive Psychologie, maßgeblich geprägt von Prof. Martin Seligman (University of Pennsylvania), ergänzt dieses Konzept ideal. Sie legt den Fokus auf Stärken, Motivation und Sinn, statt nur auf Defizite.

Praxisbeispiel: Wer Azubis gezielt lobt, was gut funktioniert, stärkt deren Selbstvertrauen und Leistungsbereitschaft. Fehler werden als Entwicklungsimpulse gesehen – nicht als persönliche Niederlage.

Differenzielle Persönlichkeitspsychologie – individuell fördern

Nicht alle Auszubildenden reagieren gleich auf Herausforderungen oder Kritik:

  • Introvertierte benötigen Zeit, Zuspruch und Checklisten, um im Team aufzublühen.
  • Extrovertierte profitieren von offener Dynamik und Austausch in der Gruppe.

Wenn Ausbilder:innen diese Unterschiede  verstehen, können sie Lern- und Kommunikationsstile individuell anpassen – und damit psychologische Sicherheit gezielt fördern.

Fazit: sich sicher fühlen heißt wachsen können

Psychologische Sicherheit ist kein „Soft Skill“, sondern die Grundlage für Lernfreude, Innovationskraft und persönliche Entwicklung – gerade in der Ausbildung. Wo Vertrauen, Wertschätzung und individuelle Förderung zusammenkommen, entsteht ein Klima, in dem junge Menschen ihr Potenzial entfalten können – als Azubi, Ausbilder:in und Teammitglied. Wer sich sicher fühlt, kann wachsen. Wer wachsen darf, entwickelt Stärke. Wer Stärke entwickelt, gestaltet Zukunft.

August 2024
Pause, Prepare, Perform:
  Über Stress-Schweiß sprechen, ohne ins Schwitzen zu kommen


Du bist frisch in deiner Führungsrolle, das erste große Projekt läuft super – und dann passiert etwas, das in keinem Leadership-Seminar steht: Eine deiner Mitführungskräfte riecht ab und zu unangenehm. Oh je. Und jetzt kommt die gemeinsame Dienstreise.
Schweigen und leiden – oder ehrlich sein und riskieren, dass die Stimmung kippt? Laut Prof. Croy ist der menschliche Geruch wichtig für das menschliche Miteiander. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren damit, was Stress im Kontext Geruch verursacht.

Aus meiner Sicht würde ich das Thema in einer entspannten Tonalität ansprechen, so als wenn ihr am Küchentisch entspannt beim Essen sitzt und euch über den Tag, den Einkauf oder die Hausaufgaben eurer Kinder entspannt austauscht. Ohne Theater, ohne Drama. Einfach wie beim entspannten Familienabend.

1. Erst einmal in Ruhe prüfen – wie ein Detektiv

Bevor du etwas sagst, schnapp dir deine Lupe und sei wie ein kleiner Detektiv:

  • War es nur einmal? Vielleicht war die Person besonders gestresst, das Büro zu warm, oder das Mittagessen besonders knoblauchlastig?
  • Passiert es öfter? Dann ist es ein Thema, das man vorsichtig ansprechen sollte.
  • Erst wenn du sicher bist, dass es kein Zufall war, wird aus einer Beobachtung ein kleines Abenteuer, das man gemeinsam meistern kann.


2. Direkt & liebevoll – wie ein Kind es sagen würde

Jetzt kommt der spannende Teil: das Gespräch. Stell dir vor, ihr sitzt zusammen auf dem Sofa oder im Auto auf dem Rückweg. Kein Publikum, kein Druck. So könnte ein Kind es sagen – ehrlich, kurz, freundlich:

„Hey, mir ist was aufgefallen, und ich wollte es dir sagen, damit es dir nicht unangenehm wird. Manchmal riecht’s ein bisschen anders. Ich dachte, du willst es wissen.“

3. Wie du es didaktisch-spielerisch machen kannst:

  • Timing & Ort: Ruhig, privat, ohne Ablenkung. Nicht zwischen Tür und Angel. Leise klassische Musik im Hintergrund, Wohlfühlatmosphäre, kein Trubel. Nicht  mit leeren Magen, besser nach dem Mittagessen und auch nicht montags. Eher gegen Ende der Woche, Donnerstagnachmittag.
  • Sprache & Haltung: Freundlich, liebevoll, direkt. Kein „Du stinkst!“, sondern „Mir ist aufgefallen…“. Blickkontakt, offene Haltung, freundlicher Ton wie beim Vorlesen einer Gutenachtgeschichte.
  • Alltag einbeziehen: „Vielleicht lag’s am Mittagessen?“ – wie ein beiläufiger Kommentar über die Pizza gestern.
  • Humor & Lockerheit: Ein kleines Lächeln, ein Augenzwinkern. So wird es leichter, ohne dass sich jemand verletzt fühlt.
  • Beziehung stärken: „Mir geht’s nicht darum, dich zu kritisieren, sondern dass wir offen miteinander umgehen.“ Akzeptiere die Reaktion: Überraschung, Scham, vielleicht ein kleines Kichern.


Es geht dabei weniger um Kritik, sondern um echtes menschliches Interesse aneinander. Wer die Beziehungsebene (Framing!!!) beherrscht, kann auch schwierige Themen ansprechen – ohne dass sich jemand bloßgestellt oder angegriffen fühlt.

💡 Merksatz:
„Sprich so, wie du selbst angesprochen werden möchtest – freundlich und auf Augenhöhe.
So wie du deinem Kind erklärst, dass der Kuchen oder die Herdplatte heiß ist: direkt, klar und fürsorglich.“

Juli 2023
Attract, Align, Anchor: Nachwuchsgewinnung & Bindung


Früher lautete die Frage: „Wer macht mit im Stadt- oder Gemeinderat?“ Heute lautet sie eher:
„Wer engagiert sich – und bleibt?“ Organisationen stehen längst nicht mehr nur im Wettbewerb um Plätze oder Stimmen, sondern um Bedeutung, Wertschätzung und Wirksamkeit. Wer ein durchdachtes Konzept hat, das neue Mitglieder anspricht, integriert und langfristig bindet, verschafft sich klare Vorteile. Das passiert nicht zufällig, sondern durch strategisches Beziehungsmanagement, zeitgemäße Kommunikation und gelebte Werteorientierung.


Menschen engagieren sich heute anders

Trotz Fachkräftemangel oder Nachwuchssorgen zeigt sich ein Paradox: Die Zahl der Arbeitsplätze wächst, gleichzeitig sinkt die Bindung an Arbeitgeber. Warum?

  • Menschen wollen Beteiligung statt Pflicht.
  • Sie suchen Sinn und Resonanz, nicht bloße Präsenz.
  • Sie möchten mitgestalten, Verantwortung übernehmen, gesehen, wertgeschätzt werden. Das gilt genauso im Ehrenamt wie in der modernen Arbeitswelt. Wer die Bedürfnisse, Lebensphasen und Kommunikationsstile seiner Engagierten versteht, kann Strukturen schaffen, die Selbstwirksamkeit, Mitgestaltung und Identifikation ermöglichen.


Parallelen zwischen Ehrenamt und Unternehmensführung

  • Regelmäßige Vorstandswechsel im Verein → junge Menschen werden eingebunden.
  • Projektbezogene Rollen in Unternehmen → Mitarbeitende erhalten Flexibilität und Entwicklungschancen.
  • Vertrauen, Transparenz, Partizipation → Engagement entsteht, Motivation wächst.


Gerade in Zeiten von New Work, Generationenvielfalt und hybriden Teams zeigt sich: Wer Mitarbeitende aktiv einbindet, stärkt nicht nur die Organisation, sondern auch Resilienz, Wohlbefinden und Innovationskraft.


Take-away

Freiwilligenmanagement im Verein lehrt uns, dass psychologische Sicherheit, Sinnvermittlung und Partizipation universelle Schlüssel für Bindung und Motivation sind – und dass diese Prinzipien direkt auf die moderne Arbeitswelt übertragbar sind. Wer sie lebt, schafft Teams, die Verantwortung übernehmen, kreativ denken und langfristig leistungsstark bleiben.


Danke liebes BFW Nürnberg für die schöne Abschiedskarte.


#Organisationspsychologie #NewWork #Leadership #Mitarbeiterbindung #Engagement #Resilienz #Arbeitswelt #PsychologischeSicherheit #Generationenvielfalt #KerstinZeise

Juni 2023
Observe, Optimize, Own:
  Wie engagiert ist dein Personal?


Engagement ist seit jeher ein zentraler Indikator für den Unternehmenserfolg – egal, ob Großkonzern, Mittelstand oder kleiner Betrieb. Gerade im Fachkräftemangel zählt es heute mehr denn je: Engagierte Mitarbeitende bleiben loyal, wechseln seltener und treiben den Erfolg aktiv mit.

Warum Engagement wichtig ist

  • Loyalität & Bindung: Mitarbeitende bleiben länger.
  • Produktivität & Innovation: Motivation steigert Leistung.
  • Wettbewerbsvorteil: Fachkräfte bleiben, Talente kommen ins Unternehmen.
  • Mitarbeitende als Markenbotschafter: Auf LinkedIn & Instagram präsentieren sie authentisch die Employer Brand und wirken als Influencer für das Unternehmen.


Herausforderungen

  • Engagement hat sich in vielen Unternehmen in den letzten 10 Jahren nicht ausreichend verbessert.
  • Führungskräfte erkennen Engagement als Kennzahl, haben aber oft keine klare Strategie, wie es gesteigert werden kann.

Der Weg in die Zukunft

Positioniere Dein Unternehmen als Top-Arbeitgeber – mit einer attraktiven Unternehmenskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.


Maßnahmen, die Engagement steigern:

  • Vertrauen schenken – Verantwortung übertragen
  • Regelmäßiges Feedback & Wertschätzung
  • Entwicklungsmöglichkeiten & Mentoring
  • Work-Life-Balance fördern
  • Team- und Unternehmenskultur stärken
  • Mitarbeitende einbinden: Sichtbarkeit auf LinkedIn & Instagram stärken, so dass sie als Influencer für die Employer Brand wirken


Ergebnis:

Vertrauen, gute Rahmenbedingungen und aktive Mitarbeitende verbessern die Employee Experience, fördern Engagement und stärken die Loyalität zum Unternehmen.

Impuls für Führungskräfte:
Möchtest Du Dein Team motivieren, Engagement fördern und gleichzeitig Burnout präventiv vorbeugen? Dann schau Dir meine Workshops und Einzelcoachings an – für Resilienz, Kommunikation und wertschätzende Zusammenarbeit.


Weitere Infos auf LinkedIn Kerstin Zeise | LinkedIn & Instagram:  (1) Instagram


#employeeexperience #employerbranding #worklifebalance #resilienz #gesundeführung #engagement #führungskräfte #kommunikation #teamwork #mitarbeiterbindung #leadershipdevelopment

Mai 2023
Respect, Relate, Radiate:
  Wenn dein Team doppelt so alt ist wie du


Mit 24 Jahren übernahm ich erstmals Verantwortung in HR für ein kleines Team: Zwei Mitarbeitende, beide um die 50, während ich gerade als junge stellvertretende Bereichsleitung gestartet war – verantwortlich für 300 Mitarbeitende. Der Druck war sofort spürbar: ernst genommen werden, Kompetenz zeigen und gleichzeitig Vertrauen aufbauen. Lampenfieber? Definitiv. Doch genau diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie entscheidend Kommunikation, Präsenz und Resilienz in der Führung sind.
Heute bin ich 50 und blicke auf über 25 Jahre Erfahrung in Führung, Coaching und Beratung zurück. Ich kenne die Herausforderungen sowohl aus der Perspektive junger Führungskräfte als auch erfahrener Mitarbeitender – und genau dieses Wissen fließt in meine Trainings ein.

Ich begleite Mandatsträger:innen, Nachwuchstalente und Fachkräfte dabei, sicher, souverän und authentisch aufzutreten – auch in Teams mit unterschiedlichen Altersgruppen oder Erfahrungslevels. In meinen Workshops trainieren wir systematisch Körperspannung, Resilienz und individuelle Ansprache, abgestimmt auf Persönlichkeitstypen und Situationen.

1. Professionelle Kommunikation – klar, wertschätzend, typgerecht
Lerne, Gespräche effizient zu gestalten und Botschaften klar zu vermitteln. Berücksichtige unterschiedliche Persönlichkeitstypen und Generationen: Babyboomer, Gen X, Y oder Z bringen jeweils eigene Werte, Erwartungen und Kommunikationsstile mit. Wer diese Unterschiede kennt, reduziert Missverständnisse und schafft Vertrauen auf allen Ebenen.

2. Souveränes Auftreten – Präsenz, die überzeugt
Körpersprache, Stimme, Mimik und Gestik entscheiden oft über den ersten Eindruck. Trainiere gezielt, authentisch und überzeugend aufzutreten – unabhängig von Hierarchie oder Altersunterschieden. Entwickle so Step by Step Sicherheit in Meetings, Präsentationen und im Arbeitsalltag.

3. Konfliktprävention – Spannungen früh erkennen
Unterschiedliche Generationen und Arbeitsstile können rasch zu Spannungen führen. Wer diese Dynamiken früh erkennt, kann Konflikte präventiv vorbeugen. So entsteht eine wertschätzende, generationenübergreifende Zusammenarbeit, in der alle – vom jungen Azubi bis zur erfahrenen Führungskraft – sich idealerweise respektiert fühlen.

April 2023
Recognize, Reframe, Resurge:
  Resilient in deiner neuen beruflichen Rolle sein


Ein Rollenwechsel im Beruf bringt Chancen – aber auch Stress. Neue Aufgaben, andere Erwartungen, ein verändertes Teamgefüge: All das fordert die eigene Anpassungsfähigkeit. Hier kommt die Resilienz ins Spiel – die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern, ohne die eigene Balance zu verlieren.

Resilienz bedeutet nicht, unerschütterlich oder „stark“ im klassischen Sinne zu sein. Vielmehr geht es um Flexibilität, Selbstfürsorge und eine lösungsorientierte Haltung. Wer lernt, Belastungen anzunehmen und sie als Entwicklungsmöglichkeiten zu sehen, kann schneller in der neuen Rolle ankommen.


Drei Faktoren sind besonders hilfreich:


  1. Selbstwirksamkeit: Vertrauen, durch das eigene Handeln etwas bewirken zu können.
  2. Soziale Unterstützung: Netzwerke, Mentor:innen und kollegiale Kontakte geben Halt.
  3. Selbstregulation: Strategien, um Stress abzubauen & eigenen Ressourcen zu stärken.


Gerade bei Beförderungen oder Jobwechseln unterschätzen viele die emotionale Belastung, die mit neuen Erwartungen verbunden ist. Ein gezieltes Resilienztraining schafft hier Sicherheit.


  • Mein Tipp: Resilienz entwickelt sich durch Interaktion im Arbeitsumfeld. Studien belegen, dass wir dass wir Entscheidungen zu 98 Prozent aus internaler Verschaltung im Gehirn treffen, also auf bereits gemachter Erfahrungen und nur 2 Prozent aus externaler Wahrnehmung. Das heißt in 2 Prozent der Fälle entscheiden wir unsere Entschlüsse aufgrund tatsächlicher Fakten!Plane bewusst Erholungsphasen in der Anfangszeit deiner neuen Rolle ein und suche aktiv den Austausch mit Menschen, die ähnliche Situationen gemeistert haben. So bleibst du mental flexibel – und kannst die Chancen der neuen Rolle mit Energie und Klarheit ergreifen.
  • Was noch wichtig ist: Mache eine Reizdiät. Plane einige Abende pro Woche ein ohne Fernseher, Nachrichten, Weggehen und Social Media. Buche eine Achtsamkeitskurs, statt dich mit Dauerscrolling zu beschäftigen. Was bin ich bereit, im Job zu geben und was soll zurückkommen? Wo prägen mich noch alte (traumatische) Beziehungserfahrungen, wenn mich etwa ein cholerischer Chef traumatisch an den eigenen Vater erinnert? Wie kann ich mich davon lösen? Außerdem sollte die Beziehung im Job ausbalanciert sein: ein Drittel ich, ein Drittel der andere, ein Drittel wir gemeinsam. Wo liegen meine eigenen Grenzen, wo sind die der anderen? Was hilft mir sie zu akzeptieren, statt sie zu überschreiten? (Stichwort People Pleasing!)

März 2023
Select, Style, Signal:
  Wie ein Styleguide deine Image durch Kleidung stärkt


Wer souverän führen will, zeigt das nicht nur verbal durch Worte, sondern auch nonverbal durch Auftreten. Ein bewusst gewählter Kleidungsstil unterstützt
Selbstbewusstsein, Präsenz und Wirkung:


  • Mit Stil zum Ziel: Setze auf zeitlose Basics, die zu deinem Stil passen.
  • Farben & Muster bewusst wählen: Weniger ist mehr – lieber nur Blazer oder Hose gemustert, beides zusammen wirkt oft zu viel.
  • Make-up & Frisur: Gepflegt, dezent, authentisch.
  • Bart & Frisur bei Männern: Sauber gepflegt, ordentlich geschnitten – ein gepflegter Bart wirkt selbstbewusst, ein ungepflegter schnell unruhig.
  • Schmuck & Nägel: Weniger ist mehr – dezente Ringe, Uhr oder Kette wirken elegant.
  • Nagelfarbe: Rote Nägel signalisieren Selbstbewusstsein und Stärke, sollten jedoch pflegeleicht, stimmig und nicht zu dominant sein. In konservativen Umfeldern eher gedämpfte Rottöne wählen, in kreativen Teams und New Work Umfeldern kann es selbstbewusst wirken.
  • Details beachten: Schuhe, Accessoires und Haltung beeinflussen, wie du wahrgenommen wirst.
  • Farbpsychologie: grau und weiß wirken elegant, blau wirkt seriös, türkis wirkt neutral, rot wirkt dominant, orange und gelb wirken lebensbejahend, wärmend und motivierend.


Doch Style allein reicht nicht. Mentale Stärke entsteht im Zusammenspiel von Körper und Geist. Bewegung im Alltag (Schule, Studium, Beruf, Ehrenamt) sei es Spaziergang, Yoga oder Workout, wirkt stressreduzierend, verbessert Fokus und stärkt Resilienz – perfekte Basis für souveränes Handeln.


💡 By the way: Wer öfters mal die Treppen nimmt, in Bewegung bleibt, führt entspannter und authentischer.


#Führungskompetenz #Styleguide #MentaleGesundheit #Resilienz #SouveränAuftreten #Selbstbewusstsein #BewegungImAlltag #BusinessStyle

Februar 2023
Connect, Clarify, CultivateI:
  die Qualität & Beziehungsebene ist entscheidend


Meine eigene Studie zur Führungsqualität im Kontext der Mitarbeitergesundheit und Rolemodels deckt sich mit weltweiten Umfragen zum Thema toxische Führung. Heutzutage sind solche Erfahrungen für alle zugänglich – auf Kununu, Twitter, Instagram oder LinkedIn teilen Mitarbeitende ihre Erlebnisse offen. McKinsey-Studien zeigen:
Nahezu jeder zweite Mitarbeitende achtet täglich auf seine mentale Gesundheit und denkt über einen Wechsel nach, wenn Unternehmensstrukturen ungesund oder Bezahlung unfair sind.

Unter dem Hashtag
#TheGreatResignation finden sich auf Social Media zahlreiche Berichte über toxische Erfahrungen am Arbeitsplatz.

Für Unternehmen bedeutet das:
Wer Talente gewinnen und langfristig binden möchte, muss aktiv handeln, z.B. mit diesen 3 wirksamen Gegenmaßnahmen:

1. Sinn & Perspektive bieten
Mitarbeitende, die den Wert ihrer Arbeit erkennen und Aufstiegsmöglichkeiten sehen, bleiben motiviert und loyal. Ein faires Gehalt und ein sicherer Arbeitsplatz sind nachweislich entscheidend – sonst locken andere Firmen mit besseren Konditionen.

2. Vielfalt aktiv fördern
Schulungen, die Toleranz und Akzeptanz stärken, sorgen für ein respektvolles Miteinander. In modernen Teams arbeiten Menschen mit unterschiedlichsten Lebensstilen, religiösen Überzeugungen oder Essgewohnheiten zusammen. Niemand darf aufgrund von Habitus, Herkunft oder Lifestyle diskriminiert werden.

3. Finanzielle Sicherheit schaffen
Krankenkassenberichte zeigen: Psychische Belastungen entstehen häufig durch finanzielle Sorgen, etwa hohe Kita- oder Studiengebühren. Ein faires Gehalt senkt Fehlzeiten, reduziert Krankenstände und erhöht die Mitarbeiterbindung bis zu dreifach.

Fazit:
Moderne Führung heißt heute: Sinn stiften, Vielfalt leben und Sicherheit gewährleisten. Wer diese Prinzipien umsetzt, fördert nicht nur die Mitarbeitergesundheit, sondern bindet Talente langfristig an das Unternehmen – ein klarer Wettbewerbsvorteil in Zeiten von Fachkräftemangel und hoher Fluktuation.


#führungspsychologie #mitarbeitergesundheit #schulentwicklung #politik #kerstinzeise

Januar 2023
Assess, Align, Act:
  Personality–Job Fit und Mitarbeiterbindung


Die Studie belegt, wie Persönlichkeit und Beruf zusam­menwirken – und bietet konkrete Ansätze für Recruiting, Bindung und Berufsberatung.


Untersuchte Fragestellung: Wie beeinflusst die Passung zwischen individuellen Persönlichkeitsmerkmalen und typischen Berufsprofilen den langfristigen beruflichen Verbleib und Wechsel?


Inhalte/Trends:  Laut der Langzeitstudie „Personality–Job Fit and Turnover“ der Universität Mannheim wählen Menschen häufig Berufe, in denen andere mit ähnlichen Persönlichkeitsmerkmalen arbeiten. Dazu analysierten die Forschenden auf Basis der Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale – Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extra­version, Verträglichkeit und emotionale Stabilität – Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Berufsgruppen. Persönlichkeitsprofile ähneln sich innerhalb einzelner Berufs­gruppen deutlich stärker als zwischen verschiedenen Berufen. So zeigen beispielsweise Ärzte und Pharmakologen oft vergleichbare Persönlichkeitsmuster – ein Hinweis darauf, dass es für viele Berufe typische Persönlichkeitsstrukturen gibt. Die Studie belegt außerdem, dass große Persönlichkeitsunterschiede im direkten Arbeits­umfeld ein klarer Risikofaktor für berufliche Instabilität sind. Wer sich im Vergleich zu den anderen im Team deutlich unterscheidet, etwa durch weniger Extraversion in einem kommunikationsintensiven Beruf, wechselt den Beruf mit höherer Wahrscheinlichkeit – unabhängig von Branche, Qualifikation oder Alter. Ein weiteres Ergebnis ist die wechselseitige Prägung von Beruf und Persönlichkeit: Mit zu­nehmender Berufserfahrung passen sich Persönlichkeitsmerkmale tendenziell den typischen Anforderungen des jeweiligen Berufsfeldes an – etwa durch soziale Normen oder rollenbedingte Erwartungen. Die Studie zeigt zudem, dass Berufswahl nicht nur von Fähigkeiten oder Interessen bestimmt wird, sondern auch stark durch die eigene Persönlichkeitsstruktur beeinflusst ist. Menschen entscheiden sich bevorzugt für Berufe, die mit ihrer Persönlichkeit überein­stimmen – und meiden langfristig solche, die nicht zu ihnen passen. Eine hohe Übereinstimmung zwischen Persönlichkeit und Berufsprofil fördert nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die berufliche Stabilität und langfristige Bindung.


Geltungsbereich:
Langzeitdatenanalyse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels mit bis zu 11.000 Personen über einen Zeitraum von zwölf Jahren (2005–2017).


Fazit für die Praxis:  Die Langzeitstudie „Personality–Job Fit and Turnover“ belegt eindrucksvoll, dass die Passung zwischen Persönlichkeit und Berufsprofil entscheidend für langfristige Zufriedenheit, Stabilität und Bindung ist.

  • Berufswahl folgt der Persönlichkeit:
    Menschen entscheiden sich bevorzugt für Berufe, in denen die typischen Persönlichkeitsmerkmale der Berufsgruppe zu ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur passen.
  • Teamkompatibilität ist zentral:
    Große Unterschiede zwischen Persönlichkeit des Einzelnen und dem Team erhöhen das Risiko für berufliche Instabilität und Jobwechsel.
  • Beruf und Persönlichkeit beeinflussen sich gegenseitig:
    Mit zunehmender Erfahrung passen sich Menschen tendenziell den Anforderungen und Normen ihres Berufsfeldes an.
  • Praxisimplikationen:
  • Recruiting: Achte auf Persönlichkeit-Kompetenz-Passung, nicht nur auf Qualifikation.
  • Mitarbeiterbindung: Fördere Rollen und Aufgaben, die zu Persönlichkeitsprofilen passen, und schaffe Teams, in denen sich Unterschiede produktiv ergänzen.
  • Berufsberatung: Persönlichkeitsbasierte Empfehlungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit langfristiger Zufriedenheit und Stabilität.


💡 Take-away: Wer die Persönlichkeit bei Berufswahl, Teambesetzung und Entwicklung berücksichtigt, steigert nicht nur Engagement und Motivation, sondern auch langfristige Bindung und Erfolg – sowohl für Mitarbeitende als auch für Organisationen.


#organisationspsychologie #team #persönlichkeit #tests #auftrittskompetenz #kerstinzeise